Beiträge von CD123 im Thema „HA-Sonne eine Seite heller (überbelichtet?)“

    Jau, so sollst doch auch sein!

    Ich habe meine Nase nochmal ins Fachbuch gedrückt und behaupte nun das komplette Gegenteil: Jedes Gerät, das eine Einrichtung zur Abdeckung der Photosphäre enthält, nennt sich "coronagraph" (englisch).

    Die Geräte, die nicht auf hohen Bergen betrieben werden und die statt eines Lyot-Filter und - Blendensatzes, ein H alpha-Filter eingebaut haben, können dann auch nur die Protuberanzen zeigen.

    Die wenigen Geräte auf hohen Bergen zeigen sehr gut die Vorgänge in der sonnennahen Korona, während die Satelliten die sonnenferne Korona besser aufzeichnen.

    Grüße

    Dietrich

    Ohne nähere Angaben vom Adlerauge schwimmen wir hier wirklich im trüben.

    Natürlich könnte es auch ein PST sein. Und Fehlbelichtung. Deshalb auch so gewalttätig an der Gradationskurve gezerrt.

    Nunja, vielleicht kommen ja noch "nähere Angaben".


    Korona-Bilder:





    Die Protuberanzen sind sehr viel heller als die Korona. Hier ein Bild ohne Filter, bei einer Sonnenfinsternis (1999), kurz genug belichtet, um die Protuberanzen wiederzugeben:


    Hallo Seffan,

    ein Koronograph zeigt auch die Korona der Sonne! Daß es noch Geräte auf der Erdoberfläche gibt, wußte ich nicht. Von satellitengestützten Koronographen kann man sehr viel mehr von der Korona erfahren, als gedämpft durch die Erdatmosphäre. Dieser Dämpfung kann man nur auf sehr hohen Bergen einigermaßen entgehen.

    Ein Gerät mit Kegelblende ist kein Koronograph, denn es zeigt nur die Protuberanzen. Und hat einen H alpha-Filter eingebaut.

    Die Korona der Sonne leuchtet aber in nahezu weißem Licht, weil alle Lichtlinien durch die starke Beschleunigung der freien Elektronen zu einem Kontinuum verschmiert werden. Seh' dir mal eine totale Sonnenfinsternis an!

    Und wenn du dabei Zeit hast, guck mal durch ein H-alpha-Filter zur Korona. Da siehst du nix, außer vielleicht die Protuberanzen.

    In so fern ist auch der Beloptik-Coronograph nur ein Kegelblendengerät für die Beobachtung der Protuberanzen.


    Und wenn ein Kegelblenden-Protuberanzenansatz ohne Kegelblenden fotografisch betrieben wird, dann kommt so ein Ergebnis bei raus, wie hier gezeigt. Eine Aufnahme der Sonne mit einem zu breitbandigem H-alpha Filter, um Strukturen auf der Sonnenoberfläche zu zeigen, die erst mit einem schmalbandigem Etalon sichtbar werden, zu zeigen.

    Fehlbedienung.


    Grüße

    Dietrich

    Coronograph sehr wahrscheinlich nicht (gibt es überhaupt noch irgendwo einen betriebsbereit auf der Erdoberfläche?), aber ein Teleskop mit Protuberanzen- Ansatz könnte es doch sein. Und wenn geschrieben steht, daß es ein Spezialteleskop zur Beobachtung der Sonne mit einer künstlichem Mondscheibe ist, dann liegt doch ein Protuberanzen - Ansatz nahe. Die gab es doch vor einigen Jahrzehnten recht häufig und die hatten auch einen H alpha-Filter eingebaut. Nur waren die nicht dafür vorgesehen, die Sonnenoberfläche ohne den künstlichen Mond zu beobachten. Wenn man ohne Mondblende ein Ergebnis, wie das gezeigte, bekommt, wundert es mich nicht. Aber visuell würde ich das Teleskop ohne die Mondblende keinesfalls benutzen!

    Grüße

    Dietrich