Beiträge von 03sec im Thema „Probleme mit der Justage beim 10" Dobson“

    Hallo Alex,

    die Sternabbildung ist aus meiner Sicht perfekt.

    Bei besserem Seeing würdest du noch Interferenzringe sehen. Ich selber schaue immer auf das kleine helle Pünktchen in FS-Schatten. Wenn das mittig ist, dann ist der Rest auch gut.

    Viele Grüße

    ralf

    Hallo Alex,

    am Ende musst du immer am Stern justieren und wenn du es ganz genau brauchst, z.B. bei Planeten, dann geht das fast nur noch fotografisch. Die Justage im Beitrag 93 ist schon fast perfekt. Hier könntest du jetzt ansetzen und am Stern die Feinjustierung beginnen. Diese kann nochmal so um den Faktor 5 genauer werden.

    Und es ist tatsächlich so, dass die Justierung immer wieder kontrolliert und nachgebessert werden muss. Vor allem, wenn man in die Waagerechte kommt oder umschwenken muss. Dies ist aber i.d.R. nur am Hauptspiegel nötig und ist in 2 Min. erledigt. Bedenke auch, dass sichtbare Asymmetrien (Bilder oben) nicht unbedingt auf eine Dejustage deuten. Da gibt es z.B. den Offset und eine um 1 mm abweichende Bildfeldausleuchtung ist auch nicht relevant, man sieht sie aber in solchen Bildern.

    Ich würde sagen, du lässt das Teleskop gut auskühlen und schaust mal einen Stern bei hoher Vergrößerung an, dann weißt du mehr. Ist der Stern rund, bzw. er bricht in alle Richtungen ungefähr gleich oft aus, dann kannst du dich ums Beobachten kümmern und nicht ums Justieren.

    Na ja, wenn die Wolken weg wären.

    VG ralf

    Hallo Alex,

    wenn der neue FS stark verstellt ist, dann musst du evtl. den Prozess 2 mal hintereinander machen.

    Wichtiger aber noch, dass du die Reihenfolge einhältst. Den FS zum OAZ ausrichten ist Nr 1. das muss auch nicht auf 1/100 mm korrekt sein.

    FS zum HS ist schon wichtiger. Dabei ändert sich geringfügig die Ausrichtung zum OAZ, aber das kannst du erst einmal ignorieren. Dein Bild Nr. 2 sieht schon sehr gut aus, da musst du nur an den FS Schrauben drehen (rechts unten), bis das Kreuz des Justierokulars genau in die Mittenmarkierung trifft. Tipp: Dein Justieroku hat ein Fadenkreuz und dein Teleskop hat die FS-Spinne. Bringe beide übereinander; indem du das JustierOku drehst. Danach kannst du Asymmetrien besser erkennen.) Ist manchmal alles schwer zu sehen, weil sehr, sehr klein. Die äußeren Asymmetrien kannst du dabei auch erst einmal ignorieren. Dann den HS justieren bis die Ränder alle gut symmetrisch sind. Dabei verändert sich die FS-Justierung wieder etwas.

    Nun, wenn alles grob passt, dann noch mal von vorne. Bei FS zu OAZ dürfte es nur minimale Unterschiede geben. Da würde ich möglicherweise gar nicht mehr ran gehen und wie gesagt, hier ist der Maßstab 1/2 mm und nicht 1/1000. Dann wieder FS zu HS. usw.

    Gruß

    ralf

    Hallo Alex,

    im Grunde ist es einfach, du musst halt nur alles noch mal von Grund auf neu justieren, das übt zwar, aber auf der anderen Seite spielt der 1 mm für dich im Moment keine Rolle. Wenn du eines Tages fotografieren möchtest, dann wäre das vielleicht von Bedeutung.

    Gruß

    ralf

    Hallo Alex,

    so, jetzt wird endlich gelandet.

    Du hast alle Komponenten zueinander justiert. Du guckst mittig und sauber auf den HS. NUR, der Hauptspiegel selber guckt gerade noch hin, wo er will. Aber keine Sorge, du bist schon ganz nah dran.

    Es gibt dazu Hilfsmittel, Laser (den lasse ich hier weg, den hast du ja nicht) und dieses Justierokular, das du hast. Es geht aber auch ganz ohne, wenn du einen Stern siehst. Zum Verständnis ist das sogar die bessere Methode am Stern zu justieren, und genauer ist sie auch.

    Du stellst den Stern nun unscharf und siehst dann in der Mitte den Fangspiegel als dunkle Stelle. Diese muss möglichst mittig sein. Viele Leute sind danach schon zufrieden, aber für Mond und Planeten ist das noch nicht ausreichend. Du stellst nun immer schärfer und schaust, wie sich das Bild verändert. Der Schatten des Fangspiegels verschwindet irgendwann und du siehst ungefähr das:



    Auf den ersten Blick sieht das rund und symmetrisch aus, ist es aber nicht. Das mittlere Pünktchen ist zu weit links oben.

    Nun gehst du an die Schrauben des HS. Da sind i.d.R. 6 Stück. 3 davon dienen nur dem Festhalten der Einstellungen der 3 Justageschrauben. Diese kannst du recht weit herausdrehen, aber nicht entfernen. Die 3 Justierschrauben haben i.d.R. Federn. Welche das sind, musst du evtl. noch herausfinden. Wenn du eine Justierschraube bewegst, dann bewegt sich auch das unscharfe Sternchen im Okular.

    Du stellst nun den Stern in die Mitte deines Bildfeldes (das ist wichtig), ein Okular mit kurzer Brennweite ist da wohl angebracht, um die Details besser sehen zu können. Du entscheidest jetzt, in welche Richtung die Sternscheibe versetzt wirkt. In unserem Fall oben links. Mit den 3 HS-Schrauben musst du jetzt das Abbild des Sterns entgegengesetzt nach unten rechts bewegen. Danach stellst du den Stern wieder in die Mitte deines Bildfeldes (das ist wichtig) und kontrollierst, ob es besser geworden ist und schätzt ab, um wie viel. Bist du einigermaßen mittig, dann stellst du noch schärfer, solange, bist du tatsächlich den Stern scharf siehst und die Lichtausbrüche in alle Richtungen ungefähr gleich oft geschehen.

    Nochmal zur Richtung, in die du mit den Justierschrauben den Stern bewegen musst. Egal ob vor dem richtigen Schärfepunkt oder danach, du musst den Stern immer in die Richtung bewegen, wo es am wenigsten Licht gibt, bzw. wo es am wenigsten dicht ist. Und nicht vergessen, der Stern muss bei Beurteilung der Justage immer in der Mitte stehen. Die 3 Feststellschrauben kannst du danach wieder leicht anziehen und gut iss.

    Nun hat man aber nicht immer einen Stern zu Verfügung und dafür ist dein Justierokular gedacht.

    Ich habe mal dein Bild oben vergrößert und markiert.



    Ganz im Zentrum siehst du einen Kringel. Und noch darin einen dunklen Punkt. Dieser Punkt muss in die Mitte des Kringels. Alles andere haben wir schon justiert und da müssen wir nicht mehr drauf achten. Das ganze Gebilde, Kringel und Punkt, muss auch in der Verlängerung der Fangspiegelstreben stehen, sollt aber automatisch so sein, wenn wir vorher keinen Fehler gemacht haben. Der dunkle dicke Rand ist der Fangspiegel selber, der ist asymmetrisch aufgeklebt und deshalb sieht der hier "verschoben" aus, das hat aber seine Richtigkeit.

    Du wirst feststellen, dass die Justage sich geringfügig ändert, wenn du das Justierokular drehst oder anklemmst, so muss es sein, wenn du diese minimalen Veränderungen wahrnimmst, dann bist du auf einen Bruchteil der Lichtwellenlänge justiert und alle Photonen fallen auf einen Punkt.


    Nun bist du gelandet, öffne die Türen, lasse deine Passagiere heraus und genieße das Blitzlichtgewitter der Presse, die nun einen neuen Helden feiert. ;)


    Viele Grüße

    ralf

    Hallo Alex,

    nein, nein, du bist noch nicht fertig. Das Fahrwerk musst du noch ausfahren, bevor du landest.

    Das, was du bis jetzt gemacht hast, brauchst du nicht immer neu zu machen. Ich selber justiere mein Teleskop jedes Mal neu, sogar 2-mal in einer Nacht. Aber der FS und die grobe Justage, also die Positionen zueinander, die bleiben seit 1 1/2 Jahren gleich. Der HS aber muss jedes Mal neu justiert werden, zumindest kontrolliert. Allerdings wird mein Teleskop auch immer neu aufgebaut. Wenn du nichts Wesentliches damit machst, dann kann eine Feinjustierung aber auch 1/2 Jahr lang halten. Die brauchen wir aber noch.

    Dazu melde ich mich morgen nochmals. Die eigentliche Fläche deines FS, also die, die reflektiert, ist so rund und schön wie es sein soll, prima.

    Gruß

    ralf

    Links neben dem Haupspiegel ist ein roter Knopf, da steht EXIT drauf, den nicht drücken .... ist die Selbstzerstörung. :D

    Nein, im Ernst:

    du schreibst:


    Er ist aber immer noch ziemlich nah an der Spinne, weil ich die drei äußeren Schrauben nicht weiter reingedreht habe.

    Ich hatte das dann wohl falsch in meinem Kopf, dachte, der FS wäre zu weit zum Hauptspiegel platziert.

    Was hindert dich daran, die Mittelschraube noch weiter herauszudrehen und die 3 Justierschrauben weiter hereinzudrehen? Beim Herausdrehen der Mittelschraube wird der Abstand zum FS ja länger.

    Die Genauigkeit sollte so gut wie möglich sein. Vielleicht +/- 1-2 mm. Beim Einstellen kannst du auch durchaus den FS immer ein wenig drehen und dabei nur den Abstand links und rechts beobachten. Bis du da mittig bist, solltest du auch immer die Justierschrauben nachdrehen oder ggf. wenn du wieder zurück musst, herausdrehen. Die sollten nicht fest sein, aber so nah an der Oberfläche, dass nicht mehr viel Platz ist. Und wichtig dann, dass alle 3 immer um etwa den gleichen Betrag bewegt werden. Ich meine auch, dass es da so kleine Dellen im Gegenstück gibt, die solltest du auch nutzen, bzw. die Justierschrauben rutschen da vermutlich sowieso hinein. Damit wäre dann auch die Drehung schon justiert.

    Das Ganze beobachtest du ja durch den OAZ. Du merkst sicher schon, dass es einen Unterschied macht, ob du schräg hineinschaust oder mittig. Aus diesem Grund machen wir uns oft eine kleine Blende. Wir kleben den OAZ Stutzen zu und lassen nur ein mittiges Loch. Früher konnte man Filmdosen da hineinstecken, hat aber heute keiner mehr. Ich selber habe eine kleine Schutzkappe, in der ich mit heißer Nadel ein mittiges Loch geschmolzen habe. Wenn du da jetzt durch guckst, ist alles dunkler, aber hoffentlich immer noch alles zentriert. Ansonsten solltest du noch etwas Feinarbeit leisten. Damit sie nicht verwirrt werden, kleben sich viele Leute ein Blatt Papier in den Tubus. Du kennst jetzt aber ja die Ränder deines FS.

    Und jetzt komm das, was Kalle sagt. (sorry, für den Fall, dass meine Erklärungen zu lang und zu detailreich sind, ich will nur ganz sicher gehen, dass du auch alles nachmachen kannst).

    Nun also suchst du den HS im Fangspiegel. Halteklammern sind, wenn vorhanden, eine gute Orientierung. Schaue am besten weiter durch das kleine Löchlein deiner Blende und falls du ein Blatt Papier in den Tubus geklebt hast, bitte vorher entfernen, ;) dieses Bild des Hauptspiegels ist vermutlich verschoben. Das musst du nun mit den 3 Justierschrauben des Fangspiegels bewegen. Da hilft nur Versuch und Irrtum und wichtig dabei ist das, was Kalle im letzten Absatz schreibt.

    Kriegst du das hin, dann hast du schon gewonnen.

    Auf bald,

    Gruß

    ralf

    Bodenkontrolle an Alex,

    sehr schön, dann können wir das schon mal ausschließen.

    Nun solltest du (Teleskop schräg gestellt) die Mittelschraube des FS lösen und einige Windungen (vielleicht 3) herausschrauben. Ich weiß, das ist gegen deinen Wunsch, aber ich gehe jetzt erst einmal davon aus, dass alles passen würde. Die 3 Justierschrauben hängen jetzt unnütz herum. Du greifst mit der linken Hand von hinten an die Basis des FS und drückst ihn bis zum Anschlag ins Teleskop hinein (vermutlich stoßen jetzt wieder die Justierschrauben an, sie sollten ungefähr alle gleich lang herausschauen. Nun guckst durch gleichzeitig durch den OAZ.

    Der FS kann wie ein Lämmerschwanz in alle Richtungen wackeln. Du kannst ihn drehen und du kannst ihn kippen und du kannst ihn vor und zurück schieben. Wenn du das alles im OAZ siehst, dann bekommst du ein Gefühl dafür, wo sich der FS gerade befindet, was zu ihm gehört und wo ganz grob die Mitte ist.

    Jetzt drehst du den Okularauszug heraus, so weit es geht, und wenn du Verlängerungshülsen hast, dann schraube diese auch noch drauf. Du kannst dich auch mit dem Auge noch weiter vom OAZ entfernen. Schaue durch die "Röhre" des OAZ möglichst symmetrisch und suche und beobachte den FS. Du kannst ihn (hoffentlich) mit der Hand so halten, dass er einigermaßen rund ist. Drehst du ihn, so wird er zum Oval. Kippst du ihn, so passiert das auch, ist aber weniger leicht zu erkennen. Immer leicht gegen die Haupf-Mittelschraube gedrückt.

    Die Seiten sind verschieden beleuchtet, das kann u.U. schon etwas verwirren. Schaue nur die spiegelnde Fläche an, ob die irgendwann rund ist.

    Ist der FS nun einigermaßen rund, dann merke dir die Stelle. Befindet er sich eher rechts in der Röhre (zum HS hin) oder eher links, zur Hand hin.

    Über die Mittelschraube des FS kannst du nun die Position einigermaßen mittig einstellen.

    Wenn du das hinbekommst, dann kannst du alle Termine absagen, dann ist nichts kaputt, und kein Chinese ist schuld.

    Danach geht es aber noch weiter ...

    Gruß,

    ralf

    Hallo Leute,

    ich denke so blöd ist Alex nicht, dass er eine Beule im Tubus übersieht.

    Man sollte hier etwas weiter vorne ansetzen. Zunächst einmal muss sichergestellt sein, dass Alex nicht ein grundlegendes Justageproblem hat. Ist das System erst einmal grob verstellt, so ist es auch gar nicht mehr so einfach, mit den üblichen Mitteln die Justage zu bewerkstelligen.

    Danach sollte man schauen, ob etwas falsch eingebaut wurde. Und danach der ganze Rest.

    Alex, wir können das so machen, wie im Film. Der Pilot und der Copilot haben vom vergifteten Hähnchen gegessen und du musst jetzt die Boing ganz alleine landen. Wir sitzen hier bereit und helfen dir dabei.

    Schritt 1: Stelle dein Teleskop schräg, schaue von vorne herein und entferne dich, bringe den FS und seine Spiegelung zur Deckung, indem sich die Spinnenbeine und deren Spiegelung decken. Ist alles symmetrisch? Wenn nicht, dann verstelle den HS so (hinten, an den 3 Schrauben), bis alles symmetrisch ist. Hintergrund: du kannst ein optisches System auch schräg in einem Tubus gut justieren, das wollen wir aber ausschließen.


    Gruß ralf

    Hallo Alex,

    ja, genau, und zwar nicht nur im FS-Schatten, sondern auch den FS zum HS, also das drumherum. Wenn du visuell unterwegs bist, darf alles mittig sein. Es gibt da eine kleine Ausnahme, und zwar ist das der Offset des FS. Bei f/5 (meine Vermutung) beträgt der einige mm. Das ist aber nur fotografisch wichtig und ändert nicht die Qualität des Bildes, sondern nur die Ausleuchtung. Das Problem könnte sein, dass der voreingestellt ist, dann ist eine Symmetrie nicht mehr gegeben.

    Ich habe das mal in deinem Bild markiert:



    Rot muss symmetrisch sein. Blau muss symmetrisch sein. Grün darf ein wenig asymmetrisch sein (hier ist es aber zu viel)

    Die "kleinen Strahlen" sind so weit o.k. Die stammen von Staubpartikeln und vom Seeing. Wenn die (nach der Justage) asymmetrisch sind, dann müsste man nochmal nachschauen.

    Gruß

    ralf

    Hallo Alex,

    dein 3. Bild und die Spikes am Stern zeigen, dass doch noch Justagebedarf besteht. Ich denke, du hast zwar alles justiert, aber schräg. D.h. du hast eine Bildfeldverkippung.

    Achte in Bild 3 auf die Position des FS zum HS, hier gibt es große Abweichungen. (nicht innerhalb des dunklen FS-Schattens)

    Wenn du einen Laser hast, dann kannst du ihn zur groben Ausrichtung nutzen. In den OAZ gesteckt, sollte er die Mittenmarkierung treffen. Die Reflexion brauchst du erst einmal nicht zu beachten. Dann justierst du wie gehabt. Dadurch ändert sich aber die Ausrichtung wieder ein bisschen. Ich mache das immer 2 Mal hintereinander. Den Laser kannst du im OAZ vorsichtig drehen, der Kringel, den er beschreibt, sollte möglichst klein bleiben.

    Die allerletzte Feineinstellung geht dann am besten am Stern. Hier brauchst (darfst) du dann am FS nichts mehr machen und nur noch den HS justieren.

    Viel Erfolg

    ralf