Beiträge von JSchmoll im Thema „Ein Adapter fuer C-Mount-Kameras am Lunt 50“

    Nun zum zweiten Teil: Dem einzusteckenden Teil mit 43mm Durchmesser auf C-Mountgewinde.


    Angefangen hat es mit einem 400mm langen Rohling aus Alumium. Mit Messuhr und Holzhammer wurde er axial ausgerichtet, bevor ein Zentrierloch fuer den Reitstock angebracht wurde.



    Dann wurden die Aussenkonturen grob vorgearbeitet.



    Um das Aussengewinde mit dem Gewindewerkzeug erreichen zu koennen, musste ich den Reitstock ausspannen und das Werkstueck mit einem "Fixed Steady" halten. Das ist eine Art massive Klapprohrschelle mit drei verstellbaren Spitzen aus Messing, die das Werkstueck zentrieren. Das verschrammt den Alurohling etwas. Ich wundere mich, warum keine Rollen oder Lager dafuer verwendet werden. Immerhin das erste Mal, dass ich dieses Zubehoerteil brauchte.


    Das Gewinde ist 1" 32 TPI. Also 25.4mm mit 25.4mm/32 = 0.79375mm Steigung. Da meine Drehbank metrisch ist und ich keinen Bocque hatte, die imperialen Zahnraeder einzubauen, habe ich das mit 0.8mm angenaehert. Der Fehler von 6.25 Mikrometern pro Gewindegang ist bei den paar Gaengen zu verkraften.



    Nach einigen Iterationen ... PASST! Den Zylinder mit dem weiblichen C-Mountgewinde habe ich als Referenzstueck aus Edelstahl angefertigt. Er dient auch im Drehfutter als Halter fuer die weiteren Arbeitsgaenge.



    Time to say goodbye - hier wird der erste Ring abgetrennt.



    Hier die Hochzeit von T2-Adapterring und C-Mount-Ring nach Feindrehen des Aussendurchmessers des C-Mount-Ringes.



    Zuletzt noch ein Antifreflexgewinde im Innern. Durchmesser egal, da schraubt sich nichts rein. Einzig zur Streulichtunterdrueckung. Diese Passage sollte allerdings zusaetzlich noch geschwaerzt werden.



    Schliesslich das Ergebnis meiner Bemuehungen. Oben mein Prototyp, unten die beiden Exemplare der "Kleinserie".


    Wer ein Lunt 50 besitzt, kennt das Problem: Eine Kamera laesst sich nicht direkt anschliessen, was auch fuer kleine Monochromekameras wie die Celestron Skyris 445M gilt. Die Steckhuelse am Diagonal muss abgeschraubt werden, und dabei kommt ein maennliches T2-Gewinde zum Vorschein. Dieses muss mit dem weiblichen C-Mountgewinde beispielsweise der Skyris 445 verheiratet werden.


    Nun mag es dafuer einen einzelnen Ring geben. Jedoch ist dies eine Schraub- auf Schraubloesung mit zwei Nachteilen. (i) Der Beobachter hat keinen Einfluss auf die Winkelorientierung der Kamera. (ii) Beim Aufschrauben der Kamera verdrallt sich das Kabel. Das laesst sich zwar abnehmen, aber das Prozedere ist doch laestig.


    Mein Entwurf, den ich fuer mein Teleskop fertigte, folgte nach einiger Frickelei diesem Strickmuster:



    Der Adapter funktioniert gut. Nun hatte mich zwei lokale Sternfreunde gebeten, ihnen welche zu machen. Dies wird im Folgenden dokumentiert.

    Erstes Teil: Die beiden weiblichen T2-Gewinderinge mit einer 43mm-Einsteckhuelse fuer das zweite Teil. In der Skizze sind von 44mm die Rede, aber ich machte hier 43mm. Der Durchmesser ist willkuerlich, solange die beiden Teile spielfrei zusammenpassen.


    Ich machte beide Teile zunaechst in einem Stueck aus einem dickwandigen Aluminiumrohr. Hier sind die 4mm breiten Rillen zu sehen, an denen die Ringe spaeter getrennt werden. Die Aussenflaechen sind zur Erhoehung der Griffigkeit geraendelt.



    Schneiden des gemeinsamen T2-Innengewindes. Das ist M42x0.75.



    Nun erfolgte das Abtrennen der individuellen Ringe.



    Hier beide Teile noch vereint.



    Abdrehen eines Teilstuecks des Innengewindes auf 43mm.



    Nach Trennen der Ringe wurden sie mit M3-Bohrungen fuer die Klemmschrauben versehen.