Beiträge von GerdHuissel im Thema „Sternegucken im schwäbisch Outback / mit den Dobsons erst DeepSky, dann Planeten“

    Lieber Micha,


    zu M13: Die Sterne im Zentrum sind im Nachtgrabb feiner und knackiger, bem 18er waren die auch sichtbar aber etwas diffuser.

    Das fällt nur auf wenn man nur wenn explizit darauf achtet.

    Habe ich von Timm gelernt :)

    Ansonsten ist genussvolles Sternbaden angsagt.

    Bei der Heimfahrt sind mir noch X Objekte eingefallen, die wir hätten aufsuchen können.

    So haben wir immer Stoff für ein nächstes Mal.......


    Grüssle Gerd

    Freunde der Nacht,

    gestern war ich mal wieder mit dem Nachtgrabb unterwegs im schwäbischen Outback.


    Micha Müller aus Schwäbisch Gmünd habe ich erstmals getroffen,
    und wir sind gemeinsam zu seinem dunklen Beobachtungsplatz gefahren.
    Mein Auto wurde auf Schotterstrassen ordentlich eingestaubt, aber dafür ist der Platz sehr gut gewesen.


    Micha wollte für seinen 18" Galaxy Spiegel eine Referenz haben,
    so sind wir über den Astrotreff miteinander in Kontakt gekommen.


    Sein 18" Starsplitter Dob, vor 30 Jahren erworben,
    dann vlele Jahre im Dornröschenschlaf wurde nun wieder aktiviert.


    Wir haben gestern abend auf einer Wiese mit Rundumblick aufgebaut
    und beide Optiken an verschiedenartigen Objekten verglichen.


    Micha hatte nach dem Test seines Spiegels Zweifel ob die Optik seine Ansprüche für Deep Sky erfüllen kann.
    Galaxy Optics hatte seine Garantie für mindestens beugungsbegrenzte Optik bei diesem Exemplar nicht eingehalten.


    Der Spiegel ist 2 " dick und wiegt stolze 21 Kilo.
    Der Dob wurde solide nach dem Kenntnistand der 90er in USA gebaut.


    Einige Schwachstellen hat Micha bereits selbst beseitigt.
    So wurde der defekte Auszug durch einen Feathertouch ersetzt , auch Fangspiegel und Zelle wurden erneuert.


    Der Hauptspiegel liegt in einer 18 Punkte Zelle mit Schlinge.
    Justiert wird leider wie bei David Krieges Teleskopen durch Verstellen von Auflagesegmenten ,was suboptimal ist.
    Für einen dicken Spiegel ist das wahrscheinlich noch unkritisch.


    Wir haben dann um 23 Uhr mit seinem Wunschobjekt eines Vergleichs, der Galaxie M102 begonnen.
    Die zeigt aber auch bei 320x außer gleichmässiger Spindelform keine Details, ein dünner Staubstreifen war in keinem Teleskop zu sehen. Vermutlich baut es dazu gutes Seeing und mehr Öffnung.


    Die Bedingungen waren zu Beginn unserer Beobachtungsnacht nicht optimal,

    teilweise sind Zirren durchgezogen, und im Norden noch ein Dämmerungsbogen zu sehen.


    Gegen 24 Uhr waren der Himmel besser und wir haben bei M51 und M101 schöne Spiralarme gesehen.
    Unweit M102 wurde die die Edge On NGC 5709 als zarter Streifen gesehen.
    Vergrößerungen waren 60 bis 200 fach, bei M102 auch 320x ( 5,5mm ES 100°)


    Dann habe ich den Cat Eye Nebel aufgesucht. Bei 60x war ein grünlicher kreisrunder Nebel zu sehen,

    bei 200x blitzte ab und zu ein weisses Zentralsternchen durch.

    Der selbe Eindruck im 18" von Micha.


    Weiter ging es zum nächsten Vergleichsobjekt M13.
    Dort zeigte der 16 " Nachtkrapp mit dem Roland Herrmann Spiegel mehr und krispere Sterne im Zentrum.
    Der 18er Galaxy zeigte trotzdem ein schönes BIld von M13.

    Bin dann auch mal zur Begleitgalaxie NGC 6207 abgebogen.


    Der Schwan im Zenith bescherte wunderbare Anblicke von Cirrusnebel, Crecentnebel und Nordamerika- sowie Pelikannebel. Mit Hilfe von OIII und UHC Filtern waren die Objekte detail-und kontrastreich in beiden Dobsons zu sehen.

    Micha war begeistert, besonders über die Deep Sky Leistung seines 18" Dobsons.


    Wir sind entlang der Milchstraße zu M11, südlicher Objekte waren wegen Zirren im Süden nicht möglich..


    Weiter in den Herbsthimmel zu Andromeda. M31 ziegte im 18" 2 Staubstreifen und sein Besitzer war mit dem Anblick sehr zufrieden.
    Der 16" Nachtgrabb konnte mit dem 30mm Leitz Kuhauge bei 60x M31 mit beiden Begleitern im Gesichtsfeld zeigen.


    M33 im Dreieck zeigte Spiralarme und den hellen Klecks von NGC 604.


    Die Begeisterung für den 18er Galaxy spiegel flachte etwas ab als es gegen Morgen zu den Planeten ging.
    Ich hatte den Vorteil der Option eines Binoansatzes und im Nachtgrabb einen sehr schönen Saturn mit Cassiniteilung und Wolkenband am Äquator gesehen.
    Im 18er Starsplitter war die Cassiniteilung etwas unschärfer zu sehen. Wir hatten bei Vergleichen immer ähnliche Vergrösserungen genutzt.


    Jupiter begeisterte noch mehr mit einem auffälligen lachsfarbenem GRF und drumrum wie mit Kajalstift gezogen eine braune Rahmung in Form eines ovalen 300° Bogens.
    Das NEB war ziemlich hell, das SEB wie in den letzten Jahren deutlich dunkler.
    Ich habe auch einige braune Ovale und weisse Spots gesehen.
    Die Monde waren kleine Scheiben bei etwa 190fach im Binokular.
    Alle Details konnten ohne Seeingstörungen deutlich und entspannt beäugt werden,
    MIcha hat so einen Jupiter noch nie zuvor gesehen.


    Zu guter Letzt noch um 3 Uhr am Morgen der 8,3" kleine Mars zu etwa 80% beleuchtetet,

    auf dem dunkle Oberflächendtails gut zu erkennen waren, allerdings sehr klein ohne kartografische Identifizierung,

    möglicher weise Syrtis Major. Edit: Ja es war die grosse Syrte!


    Dann ging es ans Abbauen und Einpacken, und eine 80 min dauernde Rückfahrt nach Hause.
    Um dreiviertelfünfe war ich müde aber zufrieden zu Hause angekommen.
    Ich hoffe ich konnte Micha die gewünschten Vergleiche bieten und hatte selber wunderbare Beobachtungen machen dürfen. :)


    Grüssle vom Gerd