Erste Erfolge.
Habe mir tagsüber die einfachsten Sternbilder mit Online Karten rausgesucht und mir die wichtigsten Infos eingeprägt. So war es nicht schwierig, die Objekte nachts aufzufinden. Habe das Teleskop fürs erste Mal doch vor dem Haus hingestellt, einen Klappstuhl daneben, ein Bier und los gings. Nach kurzem Blick auf den Halbmond schaute ich zuerst senkrecht nach oben, da ist ein sehr heller Stern links neben dem Schwanenkopf, das muss wohl die Wega sein. Also Teleskop ungefähr in die Richtung, oje - wie soll ich denn jetzt in den Sucher schauen ? Da muss ich mich ja kopfüber verrenken, und ich sehe da garnichts durch das Ding. Auf den Boden legen wollte ich mich nicht, also hab ich den Sucher abgehakt. Ich versuchs halt einfach so.
Oje, sind da viele Sterne. Nach kurzem Suchen strahlt plötzlich einer wie ein Scheinwerfer - das muss er sein. Kurze Kontrollvisierung außen übers Teleskop, japp zeigt genau drauf.
Nach halbstündigem Staunen über die Sternenfülle kam als nächstes der große Wagen dran. Die Doppelsterne rechts oben und am Deichselknick sind im Teleskop schön aufgelöst. Es ist erstaunlich wie sich das Nachtsehen Stück für Stück verbessert. Da wurde ich mutig und wollte M101 und M51 sehen, oberhalb und unterhalb des Griffs. Ich drehe hin und her, hoch und runter, immer wieder ausgehend von den zwei letzten Sternen, aber keine Chance. Nicht zu finden.
Und was zur Hölle fliegt da eigentlich andauernd kreuz und quer durchs Bild ? Die Dinger blinken nicht, also sind es wohl keine Flugzeuge. Irgendwann hob ich auch nicht mehr den Kopf in die Richtung, ich sehe die mit bloßem Auge einfach nicht.
Mal sehen ob Andromeda klappt. Mit ausgestrecktem Daumen verlängerte ich den ersten "Strich" des Himmels-W viermal nach rechts, dann knapp einmal nach unten. Da ungefähr müsste sie sein. So hatte ich mir die Position auf der Karte gemerkt. Es hat etwa 10 MInuten gedauert, aber irgendwann kam ein verschwommener Fleck ins Bild - hab ich dich ! Die ist mit den x20 schon ziemlich groß, alter Schwede. Viel ist leider nicht zu erkennen, sieht aus wie ein dunkelgelber Stern hinter einer kleinen Wolke. Aber immerhin, gefunden. Und immer wieder huschen die kleinen Lichtpünktchen vorbei.
Dann fiel mir noch ein sehr heller Punkt in Horizontnähe auf, knapp über den Bäumen. Da er nicht funkelte, muss es wohl ein Planet sein. Und der Dachboden musste ja auch noch ausprobiert werden. Von oben seh ich den besser. Also im Dunkeln rauf, Fenster auf und schauen. Ich kann noch nicht sagen welcher Planet es war, jedenfalls hatte er links und rechts von sich noch mehrere kleine Punkte, ich vermute Jupiter oder Saturn. Mit den Beobachtungszeiten wann wo welcher Planet zu sehen ist habe ich mich noch garnicht beschäftigt. Jedenfalls flimmerte das Bild wie vermutet ziemlich stark, nicht sehr schön. Da fiel mir der Tip mit dem Ventilator ein.
Irgendwo unten im Vorratsraum hab ich noch nen großen Bodenventilator für Baustellen, der auch nach oben gerichtet werden kann. Ab nach unten, alles im Dunkeln. 10 Minuten später war er einsatzbereit. Direkt schräg nach oben aufs Fenster gerichtet auf Stufe 1 dreht der schön langsam und leise macht trotzdem ziemlich Wind. Und Tatsache, das Bild wurde etwas ruhiger. Trotzdem war nicht zu erkennen welcher Planet es war.
Damit schloss ich meine erste Beobachtung ab. Auf dem Zettel habe ich jetzt:
- Zoomokular 10-30mm
- Stativumbau mit Alurohren zur Stabilitätsverbesserung
- Montage aus Stahl anfertigen
- Taschenlampe mit Rotfilter
- Gasfeuerzeug ohne helle Flamme
- Sternkarte die man nachts lesen kann
Grüße