Beiträge von mmpgb im Thema „Uranus meets Mars, am 02.08.22 Distanz nur noch ca. 1.3°“

    Guten Tag nach Zürich,



    es freut mich, dass Du die Fotos so genaz betrachtet und dabei Unterschiede in Nuancen gefunden hast. Daher zur Vervollständigung der Daten:


    In Beitrag #2 wurdee das erste Foto mit einem Canon EF 75-300mm 1:4-5,6 III USM bei 300mm gemacht, das zweite mit dem Canon EF 70-200 1:4 L USM, das dritte mit einem CZJ Flektogon 35mm / 2,4 mit altem M 42 Schraubgewinde an einer Canon 350d, die eigentlich nur noch für "Notfälle" im Schrank liegt.


    In Beitrag #6 sind die ersten beiden Fotos mit dem 70-300mm Objektiv aus #2 gemacht worden, das dritte wieder mit dem Flektogon. Die von Dir bemerkten Farbunterschiede könnten von unterschiedlich genauem Fokussieren herrühren. Ohne live-view oder Sucherlupe (die ich wohl hätte benutzen sollen) gestaltete sich das recht schwierig, da das Veluxfenster nach Norden gerichtet ist, die Kamera auf dem Fensterstativ nach Osten und mein Kopf noch so gerade zwischen linkem Fensterrahmen und Kamera passte. Da war es schon eine Übung für sich, mit dem Auge überhaupt etwas im Sucher sehen zu können.


    Als passendes Beispiel für eine defokussierte Aufnahme füge ich noch das Ergebnis des Versuchs ein, mit einem anderen M42 Objektiv den Fokus zu finden.. Das habe ich nach ca. 5 Versuchen etwas entnervt aufgegeben.







    Man erkennt oben rechts den Mars, unten links Aldebaran im Stier und darüber die bläulich schimmernden Pleiaden. Die roten und blauen Punkte wird man in keinem Sternkatalog finden, denn die automatische Rauschreduzierung wird erst bei einer Belichtungszeit von 30 Sekunden und mehr aktiv.


    Wenn man etwas dezenter defokussiert, dann erkennt man die Sternfarben und in den hier heruntergerechneten Fotos auch die schwächeren Sterne schon etwas besser.


    Doch noch ein Beispiel für eine defokussierte Abbildung aus dem Februar 2020, als Beteigeuze viel dunkler als erwartet wurde und Helligkeitsvergleiche interessant waren:







    Viele Grüße

    Manfred

    Noch eine wohl letzte Ergänzung:


    Wenn man die Fotos, die im Abstand von zwei Tagen gemacht wurden, miteinander vergleicht, dann fällt die bewegung von Mars natürlich sofort ins Auge. Aber auch bei Uranus, mit knapp 3 Milliarden km Abstand ca. 18x so weit entfernt von der Erde wie Mars, lässt sich innerhalb von 48 Stunden eine Eigenbewegung nachweisen.


    Dazu wurden die Fotos mit 300mm so übereinandergelegt, dass die mit 1 und 3 bezeichneten Sterne darin genau zur Deckung kamen. Wegen der sehr knappen räumlichen Verhältnisse am Bodenfenster waren beide Fotos gegeneinander verdreht - einen Bezug zur Horizontlinie konnte ich nur raten.


    So sieht dann das Ergebnis aus:








    Und diese Nacht wird durchgeschlafen ....


    Beste Grüße

    Manfred

    Hallo allerseits,


    zwei Tage nach den Fotos oben meldete sich doch noch einmal die innere Uhr, und um Vergleiche bezüglich der Positionen der Planeten zu ermöglichen, wurden die selben Brennweiten benutzt.

    So sah es heute am frühen Morgen hier aus:



    03:00 Uhr MESZ; 300mm; 63s bei ISO 800 und Blende 11:








    03:09 Uhr MESZ; 200mm; 30s bei ISO400 und Bl. 8:








    03:38 Uhr MESZ; 35mm ; 63s bei ISO 400 und Bl 6,3:








    Die Fotoecke unten rechts stammt vom Hausdach, dafür fehlt im Vergleich zum Foto von vorgestern die Birke am linken Bildrand.


    Ganz schönes Tempo da oben ...




    Viele Grüße

    Manfred

    Guten Morgen,


    vielen Dank für Deinen positiven Kommentar zu den Fotos. Es ist auch nett anzuschauen, wie Simulation und Realität zusammenpassen


    Du schreibst: "Die haloartige Aufhellung rund um den Mars hatte ich bislang noch nicht so registriert, bzw. wohl nicht darauf geachtet, visuell." Die wurde in diesem Fall wohl durch Nebel über der Landschaft oder sonstigen Dunst in der Atmosphäre erzeugt, wie ich auch anfangs angedeutet hatte. Das ist also nichts Mars-Spezifisches.


    Für die Tippfehler in meinem Beitrag oben möchte ich mich entschuldigen ... eine Nacht mit längerer Unterbrechung hinterlässt inzwischen schon deutliche Spuren am folgenden Tag ...



    Viele Grüße

    Manfred

    Hallo Astrokollegin / -kollege, ( gerne würde ich Dich mit Namen anreden ... )


    Du hast ja schon vor einiger zeit dieses Ereignis angekündigt, und deshalb stand mein Wecker heute auch auf 02:22 Uhr, und am Bodenfenster war alles vorbereitet - bis auf die tatsache,. dass ich auf die recht alte 350d zurückgreifen musste, mit deren speziellen Eigenschaften ich nicht mehr ganz vertraut war. Da war z.B neben einem recht unglüclkichen Einblichwinkel auch ein helles Display, das einen dunklen Himmel taghell aussehen ließ, was mir erst recht spät klar wurde. Trotzdem hat es mit freundlicher Unterstützung von lightroom doch noch einige Fotos gegeben, die über den dunstigen Himmel hinwegtäuschen. Hier drei in Reihenfolge der Brennweite:


    02:42 Uhr MESZ, 300mm; 30s bei ISO 800 und Bl 11; Uranus mit 6,1mag befindet sich senkrecht über dem "U" am unteren Bildrand; direkt rechts über Mars (0,6mag) befindet sich der Stern HIP 14318 mit 6,7mag:








    02:29 Uhr MESZ; 200mm; 30s bei ISO 800 ; Bl. 11; ein strahlender Mars mit Halo:








    Abschließend ein Gruß vom kommenden Winter mit Aldebaran in den Hyaden links unten, visuell eher zu ahnen, mit den Pleiaden und den beiden Planeten in Reichweite; links unten lässt die Beleuchtuung von Hamburg in ca. 90km Entfernung grüßen ... vielleicht sind auch schon Vorboten der Morgendämmerung dabei ....


    03:12 Uhr MESZ; 35mm;30s bei ISO 400 und Bl 8








    Beste Grüße

    Manfred