Also ich konnte jetzt keinen direkten Unterschied erkennen zwischen mit und ohne Lüfter.
Je größer und schärfer das Teleskop um so besser ist seine Auflösung bzw. Detailerkennung. Um so mehr löst es auch das Seeing auf, um so mehr profitiert es bei gutem atmosphärischen Seeing vom gutem Temperaturmanagement mit wenig Tubusseeing.
Man muss halt die ganze Kette betrachten:
- Ist das Seeing der Atmosphäre selbst schlecht und überwiegt alle anderen Fehler, kann eine noch so gute Tubusbelüftung das Bild kaum besser machen.
- Ist das Teleskop klein, unscharf oder dejustiert, kann eine noch so gute Tubusbelüftung das Bild kaum bis gar nicht besser machen
Das sind jetzt Pauschalaussagen. Am wahren Himmel hat man es immer mit Mischformen zu tun, die Fehler addieren sich statistisch mit Wurzel der Fehlerquadrate und nicht linear.
Dein 70/700 ist als kleines bis sehr kleines Teleskop zu betrachten. Daher kommt auch der Spruch "kleine Teleskope haben immer gutes Seeing". Dass du damit keinen Unterschied siehst, halte ich für nachvollziehbar. Ist aber egal, auf das Verständnis und den Erkenntnisgewinn kommt es an.
p.s., darf ich mich als Hobby Psychologe mit Spezialisierung auf Astro- und Teleskopbau Amateure äußern:
Ich finde es bemerkenswert, wie intensiv du dich als Neuling in die Materie reinhängst, rechnest, analysiert, bastelst tut und machst! Wenn ich zwischen den Zeilen lese, würde es mich nicht wundern, wenn du dich in naher Zukunft mit Glas auf dem Tisch und Karbokörner zwischen die Fingernägeln wiederfindest, oder ein "erwachsenes" Teleskop selbst baust, oder beides.