Beiträge von Stathis im Thema „Einsteiger sucht Entscheidungshilfe für seine erste Ausrüstung“

    Hallo Michael,


    du hast dich ja sehr gut vorbereitet, ein 8 Zoll oder 10 Zoll Dobson mit passenden Okularen ist der ideale Einstieg in die visuelle Astronomie (viel Öffnung und Auflösung fürs Geld und damit großes "Aha"-Erlebnis, einfach zu bedienen, keine Elektronik, die ausfallen kann, kein Kabelgedöns).


    Vor allem das 30 mm Übersichtsokular wird dir in Verbindung mit dem Telrad gute Dienste beim auffinden der Objekte leisten. Es ist ein einfacheres Okular vom Typ Erfle, die sind bei f/5 nicht mehr randscharf, das ist jedoch zunächst nicht so wichtig, Hauptsache ein großes Feld.


    Das 4 mm würde ich ebenfalls weglassen, bzw. durch ein 6 oder 7 mm ersetzten. Diese Vergrößerung ist selten nutzbar und außerdem ist der Sprung von 9 mm zu groß.


    Das 14 mm ES, dass Norman empfiehlt, kenne ich auch, und es gefällt mir für den Preis sehr gut. Wie du siehst, können gute Okulare einen großen Anteil des Budgets ausmachen. Wenn du damit unsicher bist und das Geld nicht so locker sitzt, kannst du auch erst mal mit dem 9 mm Plössl deine ersten Erfahrungen sammeln und dann gezielt nachkaufen. Ich finde allgemein den Bereich von ca. 14-7 mm wichtig, mit diesen Brennweiten habe ich mit 10 Zoll am meisten beobachtet. Den Bereich zwischen 14 und 30 mm habe ich dagegen nicht vermisst. Man sucht in der Regel mit einem Übersichtokular um die 30 mm das Objekt auf und springt danach gleich auf 14 mm oder mehr. Meine Arbeitspferde sind die 7, 9 und 13 mm Nagler. Die Nagler sind jedoch für Anfänger viel zu teuer und manch erfahrener Sternfreund kommt mit dem engen Augenabstand auch nicht zurecht. Stattdessen gibt es heutzutage recht gute viel günstigere Alternativen.


    Von einem Justierlaser würde ich abraten. Ich musste immer wieder feststellen, dass sie in den üblichen Fernostqualitäten mit ihren Klapperpassungen mehr Verwirrung stiften als sie helfen. Stattdessen empfehle ich ein Cheshire Okular, einfache Justierkappe, oder justieren am Stern. Ja, auch als Anfänger sollte man lernen, wie ein Stern intra- und extrafokal (zu beiden Seites des scharfen gestellten Sterns) aussehen muss, um maximale Freude bei hohen Vergrößerungen zu haben. Das ist jedoch keine Hexerei und kann nach ein paar Sessions am Gerät in Fleisch und Blut übergehen.


    Ein OIII Filter ist natürlich der Augenöffner bei selbst leuchtenden Gasnebeln. Richtig gut sind jedoch nur die von Astronomik in 2" und die kosten 200,- Euro. Also vielleicht doch erst mal ohne Filter, bevor man für einen billigen, der nur wenig bringt, das Geld versenkt.