Beiträge von 03sec im Thema „Planetentrilogie am 12.7.2022“

    Hallo Raul,

    mein Mars ist "quasiderotiert" in AS!3. Das geht, wenn die absoluten Bewegungen in Pixel recht klein bleiben.

    Bei Jupiter nehme ich aber auch WinJupos. Hier derotiere ich i.d.R. max. 20 min. Manchmal ergibt sich dabei ein heller Rand, aber der liegt knapp außerhalb der Planetenscheibe und ich kann ihn "absaufen" lassen. Eigentlich habe ich da wenig Probleme, allerdings muss man sehr sorgfältig arbeiten.

    Die anderen Artefakte (durch Beugung) verringere ich, indem ich kontrastreiche Kanten weniger stark schärfe als die kontrastarmen Regionen. Dazu habe ich mir eine PS-Aktion geschrieben, die dann zur Anwendung kommt.

    Viele Grüße

    ralf

    Hallo Christoph, Bernd, Markus, Christian, Holger und Christopher. (und alle Sternchenverteiler)

    Vielen Dank für eure netten Worte. Ja, mal sehen, wie oft ich so etwas hinbekomme. Eigentlich "dürste" ich schon nach der nächsten klaren und ruhigen Nacht.

    An den Mars werde ich wohl noch mal herangehen. Ich denke, ich bekomme den Ring noch weg, auch ohne zu retuschieren.

    Die Encke-Teilung ist tatsächlich mittlerweile ein Muss. Allerdings ist sie mit 16" auch deutlich einfacher. Die Farben im südlichen Teil sind tatsächlich etwas merkwürdig. Das bläuliche Band ist sicher real, aber komischerweise sind die "spitzen Ecken" eher rötlich und im Gegenzug ist die Planetenmitte eher grünlich. Das halte ich für nicht real. Zunächst hatte ich meine Farbkamera im Verdacht, sah dann aber, dass es diese Farbanomalie auch bei anderen, gefilterten Farbbildern gibt. Wir haben es hier mit einem sehr hohen Kontrast in einem spitzen Winkel zu tun, vielleicht ist das der Grund. Denkbar wäre, dass diese Regionen im Bild im Blauen und Grünen einfach unschärfer sind und das Rot deutlicher hervortritt.

    Christopher, ja, ich habe eine Goto Nachführung an dem Dobson, sodass ich die Planeten schön im Bildfeld halten kann. Um eine möglichst hohe Frame Rate zu bekommen, habe ich das Bildfeld auf 640x480 bzw. bei Jupiter auf 800x600 Px verkleinert. Das wäre per Hand wirklich eine Herausforderung ;)

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Planetenfreunde,

    am 12.7. klarte die Nacht immer weiter auf. Um 1:00 Uhr entschloss ich mich auf Saturn zu warten, den ich erst gegen 2:30 Uhr hinter dem Haus erwischen konnte. Überraschenderweise war das Seeing sogar 1 m neben dem Dach schon erstaunlich gut. Vermutlich zog der leichte Wind in die richtige Richtung. Also wurde Saturn belichtet. Zunächst mit Rotfilter, dann nur noch mit der Farbkamera. Im Roten ist zwar das Seeing besser, dafür schafft die Farbkamera etwas mehr Schärfe. Am Ende habe ich dann beide Bilder überlagert, nachdem ich versucht hatte, Details in den Wolken zu identifizieren. (Derotationstest negativ).



    Schließlich kam Jupiter in brauchbare Höhe. Geschwenkt, und den ADC so eingestellt gelassen, wie er war. Sogar der Weißabgleich der 178MC blieb gleich. Die ersten Filme waren nicht so gut, deshalb nahm ich wieder die MM und Rotfilter. Nachdem ich ein paar gute Filmchen im Kasten hatte, wurde ich mutiger und belichtete 30 Min. ausschließlich mit der Farbkamera. Das letzte Mal hatte das 2017 am C11 geklappt. Beim 16-Zöller war das mein erklärtes Ziel. Einfach da sitzen, laufen lassen und entspannen. (Um Musik zu hören, war ich aber zu müde). Bei besten Bedingungen macht die Farbkamera detailreichere Bilder als die Mono mit Rotfilter, und von 60 mal 30 s konnte ich 54 Filme nutzen, 13 waren außerordentlich gut und die wurden doppelt gewichtet und das alles dann derotiert.



    Eigentlich hätte ich trotz einsetzender Dämmerung noch weiter Jupiter belichten können/sollen, aber ein neuer Planet, auch, wenn er nur 8" Durchmesser hat war verlockender. Mars hatte ich vor kurzem schon mal als R(rgb) belichtet, jetzt war ich auf ein reines RGB auch bei Mars gespannt. Den Farbabgleich von Jupiter hatte ich übernommen, aber der rote Planet wurde dabei viel zu rot. Der Rotkanal geriet sogar in die Sättigung, deshalb habe ich einen halben Weißabgleich auf Mars gemacht.



    Mars ist auf 150 % vergrößert worden. Der/die Beugungsringe sind nicht schön, aber ich wollte auch nicht per Hand retuschieren. Die Polkappe ist sehr klein, und egal, was ich mache, sie bleibt bei mir rötlich. Es sei denn, ich gewöhne mich an blaue Berge auf dem Mars. Am Terminator gibt es den Vulkan Arsia Mons, der sich knapp abzeichnet.

    Das war eine anstrengende Nacht und die Bildbearbeitung hat auch noch mal einiges an Freizeit gekostet, aber nach nun fast 2 Jahren habe ich das Teleskop an seine Grenze gebracht. Mal sehen, ob die sich noch etwas herausschieben lässt. Aber nicht mehr heute ;)

    Viele Grüße

    ralf