Beiträge von GerdHuissel im Thema „Mit dem 11x 70 Fernglas die Sommermilchstrasse entlang spazieren“

    Hallo Ben,

    danke für Deine Antwort,

    bei mir ist der Westen unterhalb dem grossen Wagen verdeckt durch Gebäude und Vegetation. Ebenso der tiefe Osten.

    Dafür habe ich wenn ich nicht ganz zum Balkongeländer vorgehe,

    einen freien Blick auf den Süden die Milchstraße entlang ohne Beleuchtungsstörungen.

    Ich bin deshalb mit meinem Ausschnitt ziemlich zufrieden.

    Es hat grossen Anreiz für uns Nordtiroler, mal etwas südlich des Alpenhauptkamms ein wenig spechteln zu dürfen,

    auch ein es heuer " nur" mit dem Fernglas ist. :)


    Die Option morgens um vier, wenn man nach dem Pipigang

    schnell draussen einen Blick durch das Fernglas nehmen kann ist auch reizvoll :D und dann nochmal ab ins Bett! :evil1:


    Dir ebenso viele Grüsse von der Adria, Gerd

    Hallo Helmut,

    meinst Du B72, den Snake Nebula?

    Der Pfeiffennebel war schon eine harte Nuss,

    da muss ich eine passende Gelegenheit abwarten.

    Heute Abend ist der Himmel leider bedeckt und gestern Abend hat der Mond die Gegend aufgehellt.

    So war der späte Abend des 5.7. die beste Gelegenheit.

    Ich habe mir B72 auf die Abarbeitungsliste geschrieben. :)


    Viele Grüsse von der Adria, Gerd

    Werte Liebhaber/innen des Sommersternhimmels



    gestern Abend bezogen wir unsere Urlaubsunterkunft in Maslenica am Novigrader Meer mit einer schönen großen Dachterrasse.

    Dort gibt es einen freien nahezu ungestörten Ausblick auf die Sommermilchstraße,
    welches ich gleich ab 23 Uhr 30 erfolgreich mit dem Fernglas nutzen konnte.

    Die untergehende Mondsichel störte mich wenig, und ich konnte mit guter Augenadaption beobachten.
    Dieses Jahr habe ich mal kein kleineres Teleskop mitgenommen, aber dafür mein gutes 11x70 Fernglas von Lunt .
    Der Standort befindet sich knapp über dem 44sten Breitengrad, von dort ist das Sternbild Skorpion komplett zu sehen.
    Nur der helle Sternhaufen NGC 6231 befindet sich noch tief über dem Horizont und ist deshalb kein auffälliges Objekt für das Fernglas.


    Westlich Antares finde ich den Kugelsternhaufen M4, ein leicht zu sehender kreisrunder Wattebausch.
    Von Antares aus habe ich das Fernglas um 2 Gesichtsfelder nach Osten geschwenkt und bin beim schönen Sternhaufen M6 angekommen. Die Sterne sind schmetterlingsförmig angeordnet und im Fernglas wie von einem zarten Nebelhauch umgeben zu sehen.
    Prächtig und hell südöstlich davon im selben Fernglasfeld der sehr helle offene Sternhaufen M7. Dieser ist auch mit bloßem Auge schön zu lokalisieren.

    Ich habe auch versucht den Pfeiffennebel zu erkennen was sehr schwierig war.
    Dazu war doch die Himmelsqualität nicht ausreichend, und das Gesichtsfeld meines Fernglases mit 4,8° zu klein. Mein kleines 6x24 Trinovid mit 12° Feld wäre dafür geeigneter.

    Östlich davon war Messier 8 das nächste Ziel, im ovalen Nebel konnte ich feine Sternchen sehen.
    Am oberen Rand meines Gesichtsfelds ist eine kleine rundliche Aufhellung, der Trifidnebel M20 zu erkennen. Etwa 1°darüber blitzen die Sterne des offenen Sternhaufen M21.

    Das schönste Objekt ist die kleine Milchstraßen Sternwolke M24, sie nimmt die Hälfte vom Gesichtsfeld meines Fernglases ein und ist von länglicher Gestalt. Unzählbare Sternchen verschiedener Größenklassen blitzten mir entgegen.

    Von dort aus ein Schwenk um ein Gesichtsfeld nach Osten und ich sehe den Sternhaufen M 25, etwas mehr als ein GF westlich von M24 kann ich den Sternhaufen M23 sehen.

    Wieder zurück zum M24 und ein Schwenk um 5° nach Norden dann erscheinen sehr auffällig die Gasnebel M17 und darüber M16 im selben Gesichtsfeld. Ein herrlicher Spaziergang am Himmel.

    Mit bloßem Auge gut zu sehen ist die Schildwolke, das Fernglas zeigt die nordöstliche helle Abrisskante der Sternwolke deutlicher und mitten drin den schönen Sternhaufen M11.


    Blöderweise habe ich keine Rotlichtlampe dabei um anhand meines Deep Sky Reiseführers noch
    mehr der schönen Deep Sky Objekte a la Karte abzugrasen.


    Dann geht es auf die Suche nach dem Kometen C2017 K2 PanSTARRS im Schlangenträger.
    Im Sternbild Schlangenträger suche ich die Kugelsternhaufen M10 und M12 auf.
    Die erscheinen als zarte neblige Bällchen und passen gerade so in das Gesichtsfeld meines Fernglases. Gut 10° nördlich davon ist der schöne Sternhaufen IC 4665 neben dem hellen Stern Beta Oph leicht aufzufinden, Diesen hat der Komet C 2017 K2 wenige Tage zuvor am 21.6.passiert.
    Auf der schönen Seite von Andreas Schnabel ( Astrofan ) habe vor meiner Beobachtung gute Aufsuchkarten gefunden.
    Legt man an der Verbindungslinie zwischen M 10 und M12 einen rechten Winkel an ist die Position vom Kometen am 5.7. etwa 2x die Entfernung zwischen den Kugelsternhaufen in Richtung NNO.

    An dieser Stelle habe ich nach längerer Suche und mit etwas lahmen Armen vom 2 kg schweren Lunt eine zarte indirekt zeitweise auch direkt sichtbare Aufhellung gefunden. Das ist nun nach dem Kometen Halley im Jahr 1985 meine persönliche Nummer 51 unter den Vagabunden am Himmel.


    Inzwischen, am Abend des 6.7.kommt etwas Bewölkung auf, und der Mond zunehmende Mond stört viel mehr als am Vorabend,

    so finde ich die Muse hier ein paar Zeilen zu schreiben.

    Vielleicht kann ich die Passage des Kometen bei M10 am Abend vor meiner Abreise am 16.7. noch sehen.

    Ach ja, es gibt auch noch die Bedeckung von Omicron Scorpi durch den Mond am 10.7.


    Sonnige Grüsse von der schönen Adria aus Kroatien von Gerd 8)