Beiträge von Kurt im Thema „Meine ersten ansehnlichen DS- Fotoversuche von Emissionsnebeln“

    Hallo Freunde,

    herzlichen Dank für eure Glückwünsche und Tipps. Wie es scheint bin ich doch auf dem richtigen Weg zu schönen DS-Fotos :) Jedes neue Foto dieser Art ist für mich ein Aha- Erlebnis, insbesondere wenn diese Objekte schon auf dem Bildschirm farbig erscheinen. Da kann man sich ja auch mal austoben.... Ich bin auch ganz verblüfft wie leistungsfähig meine mittelteure ASI294 diesbezüglich ist.


    Zu M16:

    Da hab ich die Rohdaten noch mal neu bearbeitet. Mein "Adler" sieht jetzt so aus:


    Bild 4


    In der vergangenen Nacht hab ich mir den Sturmvogel nochmals vorgenommen und dabei die Kamera mit bestückt.


    Bild 5



    Der Erfolg im Vergleich zu obigem Bild 3 ist nicht zu übersehen.


    Hier noch die wichtigsten Infos zu dem Foto zusammengefasst.

    Datum: 17.07. 22 00:52

    Belichtung: 15 s

    Anz. Frames: 50

    Gain: 570 (Maximum)

    Kontrast: 3

    Aufnahmesoftware ASICap

    Nachbearbeitung mit Photoline

    Kamera ASI294 mit Filter OPTOLONG L-eNtrance

    Teleskop: Newton 200 f/4 mit Komakorrektor auf EQ6-R Pro


    Während der Aufnahme stand der Mond ca. 7° über den Horizont. Am Standort des Teleskops war das Mondlicht durch ein Gebäude abgeschattet.

    Anzeige SQM: 20,50. Ohne Mondlicht habe ich am meinem Standort ca. SQM = 21.5 gemessen.


    Noch etwas zu meiner Wahrnehmung des Sturmvogels;

    Dieser Sturmvogel trägt eine blendend helle Laterne am Kopf oder im Schnabel. Daher sind die Details im Kopfbereich nicht erkennbar. Aber ich sehe zweifelsfrei seine rechte Flügelspitze in der linken unteren Bildecke sowie seine linke rechts oben. 8) Er fliegt gerade eine elegante Rechtskurve. Der Schwanzbereich ist vermutlich wg. Mond- Störlicht nur andeutungsweise erkennbar.


    Gruß Kurt


    PS.: Sturmvogel und Adlernebel gehen mittlerweile auch bei mir etwas schöner als oben, dank Live Stacking mit ASI Life;


    Bild 6



    Bild 7

    Mithilfe meiner Stammtischbrüder Oliver, Sven und Klaus ist mein noch voll verkabeltes Astro- Office nun hinreichend funktionstüchtig. Habt vielen Dank, liebe Freunde!


    Voll verkabelt heißt: Ein zweiadriges Kabel zur Steuerung der Fokussierung über eine separate Steuerbox, ein USB- Kabel zur Verbindung der Kamera mit dem Laptop und ein Netzwerkkabel zur Steuerung der Monti mit dem Skyscan- Steuerteil gehen vom Büro in den Garten zum Teleskop. Wer jetzt meint das könne man auch ohne Kabel und ohne Skyscan, der hat ja recht. Aber für die entsprechende Umrüstung fehlt mir derzeit noch der Nerv. Zudem heißt ja: Never change a running system oder zu deutsch: Provisorien leben länger!


    Die neue Monti EQ6-R RRO trägt derzeit einen 8“ f/4 Newton, beide von Skywatcher. Im Oku Auszug steckt (meistens) der Komakorrektor von --- und darinnen eine Kamera ASI 294 MC.


    Für die im folgenden gezeigten Fotos wurden keine Farbfilter verwendet. Es wurden Videos mit jeweils 50 Bildern bei 20s Belichtungszeit/Bild aufgenommen, mit AS!3 gestackt und mit Photoline nachbearbeitet. Auf Darks, Flats und Guiding hab ich verzichtet.


    Die ersten 3 Bilder wurden am 05.07.22 in der Zeit von 1:06 bis 1:56 Uhr. Während dieser Zeitspanne hat man für diese Nacht die maximale Dunkelheit aber bei 50,84° Nord immer „astronomische Dämmerung“. Die Messwerte des SQM lagen zwischen 21,10 bis 21,16.


    Bild 1

    zeigt den Adlernebel (M16).


    Es muss sich wohl um die antike, äußerst seltene Art der blaurot- Adler handeln :whistling: .


    Keine Ahnung ob die blauviolette Farbe im äußeren Bereich des Nebels echt ist oder ein Artefakt. Sicher bin ich mir aber dass man selbst mit dem dicksten Teleskop direkt im Oku keine Spur von Farbe erkennen kann.



    Bild 2

    zeigt den Omega-Nebel (M17)



    Bei vis. Betrachtung im Oku am 16“ Newton auf La Palma hab ich tatsächlich so etwas gesehen das an den griechischen Buchstaben Omega erinnert. Auf dem Foto kann ich nichts dergleichen erkennen.


    Bild 3

    Das ist der legendäre Sturmvogel (NGC 6960)


    Im Oku an einem 8“ Teleskop erkennt man zweifellos die groben Umrisse der Schwingen sofern der Himmelsehr klar und dunkel ist. Das gilt nach eigener Erfahrung sogar ohne spezielle Filter. Aber die hier auf dem Foto erkennbaren
    Feinstrukturen, dazu noch in Farbe haben mich echt verblüfft. Diese Details waren ansatzweise auch schon auf den Einzelbildern während der Aufnahme erkennbar, also ohne Bildbearbeitung. Selbstverständlich werde ich bei nächster Gelegenheit auch mit passenden Filtern fotografieren.


    Zum Schluss noch eine Frage an die erfahrenen DS- Fotografen. Welche Verbesserungen könnte man bei der Fotografie obiger Objekte mit Darks, Flats und Guiding erzielen?


    Gruß Kurt