Beiträge von Lucifugus im Thema „Sternenfotografie“

    @Lucifugus

    das sieht man z.b in keinem der YT Videos. Die haben ihr Stativ und schießen da einfach Bilder, bewegen es aber keinen Zentimeter weiter. Dafür ist dann mein Wunschplatz ziemlich ungeeignet, weil mitten aufm Feld, wirds schwer das Stativ ordentlich auszurichten, bei dem unebenen Boden..........

    Servus Anja,


    ja, weil die meisten (wie bereits oben beschrieben) einen Tracker verwenden, um die Erddrehung auszugleichen. Machst du das nicht, dreht sich ja die Kamera mit der Erde mit, weshalb sich die Blickrichtung zum Himmel verändert. Deshalb muss man ab und zu manuell wieder nachhelfen. Oder man belichtet relativ kurz, um einfach mal zu üben.


    Das Foto habe ich ohne Nachführung einfach auf einem Stativ gemacht:



    Es handelt sich im Messier 27, den Hantelnebel. Man kann auch den Zentralstern erkennen. Die Bearbeitung ist nicht gut und die Tiefe fehlt, da ich insgesamt nur 6 Minuten belichtet habe (360 Fotos zu je 1 Sekunde). Ich war damals aber sehr stolz, den hantelnebel überhaupt abgelichtet zu bekommen (ohne Teleskop, nur mit Kamera und Objektiv – 100 mm, Canon Makro).


    Ich würde an deiner Stelle einfach mal so anfangen. Tracker und Nachführung kannst du, wenn du mit dem Scharfstellen zurecht kommst und Stackingprogramme nutzen kannst, später anschaffen. Besser einen Schritt nach dem anderen machen.


    Gestackt hatte ich mit Deep Sky Stacker (wie gesagt: wohl am einfachsten zu verwenden), Nachbearbeitung mit Photoshop.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Anja,


    die hellen Sterne müsstest du auch per Life View sehen können.

    Bei kleiner Brennweite wandern die Sterne nicht so schnell. Nach 10 Minuten würde ich nochmal die Kamerastellung jeweils korrigieren. Die verschobenen Einzelbilder legt das Stackingprogramm richtig übereinander. Es behebt die Verschiebung. Je länger die Kamera ruht, je seltener du nachkorrigierst, umso kleiner ist die Teilmenge aller Fotos und das Endergebnis ist kleiner.

    Probiere einfach aus. Aber ohne richtiges Scharfstellen ist's für die Katz. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Anja,


    auch von mir herzlich willkommen! Es wurde ja schon vieles geschrieben. Da kann ich nur bestätigen, was ich auch geraten hätte... Raw + jpeg hat den Vorteil, dass du die jpgs einfacher als Vorschaubilder durchgehen kannst. Ich selber gehe die jpgs immer durch, um per Hand die schlechtesten Fotos schonmal aussortieren zu können. Ich fotografiere aber mit großer Brennweite und Nachführung, da kann immer mal das eine oder andere Foto im Detail suboptimal sein (z. B. Wackler, ovale Sterne).


    Das schwierigste ist eigentlich das Scharfstellen. Lass dir damit genug Zeit. Nimm einen hellen Stern und stelle am besten im Life View bei maximaler Vergrößerung auf diesen scharf. Achte auch auf die kleinesten, noch erkennbaren Sterne auf dem Display. Bist du im Fokus, siehst du mehr schwache Sterne als bei leichter Unschärfe. Man kann sich auch eine Batinovmaske passgenau 3-D-drucken (lassen). Vorlagen dafür gibt es frei im Netz.

    Lass am Anfang die Flats einfach weg. Das ist Schritt zwei. Darks sind aber nicht verkehrt und auch recht einfach zu machen. Wie schon beschrieben: einfach Objektivdeckel auf das Objektiv, den Rest so lassen und 20 mal auf den Auslöser klicken (20 als Faustregel ist das Minimum). Sollte während des Fotografierens sie Temperatru stark sinken, macht man die Darks am besten direkt vor und nach dem eigentlichen Motiv. Wenn du sie vorher machst, dann stelle aber erst danach sauber scharf. Das Berühren des Objektivs kann den Fokus ja verstellen.

    ISO 1600 ist meist ein guter Wert. Die maximale Belichtungszeit hängt von der Brennweite ab (wie beschrieben). Bei meinem 200 mm habe ich 0,8 Sekunden pro Foto ohne Nachführung als Maximalwert gehabt (hängt von der Auflösung des Chips ab). Bei 20 mm wären das also ca. 8 Sekunden. Vielleicht gehen auch 10 oder 15 Sekunden (hängt auch von der Deklination ab, ich habe die Angaben für den Himmelsäquator gemacht). Traue da keiner Faustregel, prüfe es einfach anhand von Testfotos.

    Ohne Nachführung musst du immer wieder mal per Hand die Kamera neu ausrichten. Pass dabei auf, dass du das Objektiv nicht berührst (Fokus!).


    Man kann viel ohne Nachführung machen. Es gibt dazu auch diverse YouTube-Videos zu finden. Am einfachsten dürfte das Stacken mit DeepSkyStacker gehen (dazu gibt es auch viele Tutorials - schau sie dir an, auch wegen des Streckens, denn das fertige Bild sieht ungestreckt fast schwarz aus).


    Einfach machen...


    Liebe Grüße,

    Christoph