Beiträge von Technohell im Thema „Sternenfotografie“

    Also zu freude über die "ersten Fotos"... und das war nicht mal Nummer 1, aber damals mächtig stolz.

    Heute.... naja...also ... für Anfänger, ja :thumbup:


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    EDIT: Schön, wie Astrobin fragt: "Möchten Sie herrein zoomen?" Fragt und mein Gehirn instentan "NEIN, auf keinen Fall!" schreit... ^^

    Hallo Anja,


    ja es kann schwer werden.

    Such dir die wirklich hellsten Sterne oder Planeten für den Fokus.

    Dann ISO auf das möglich höchste.

    Wenn die Kamera Belichtungszeitsimulation hat dreh die auch hoch auf max..

    Dann solltebei offener Blende (auch f5,6) ein Punkt zu sehen sein.

    Wenn der Fokus vorher weit weg vom Ideal steht kann es ein, dass du nichts siehtst.

    Daher drehe schon mal Richtung unendlich und spiele mit dem Fokus, wenn der Helle Stern nicht zu sehen ist, es aber sein müsste.

    Wenn immer noch nichts geht, Fotos machen (höhste ISO und 2-5 Sek) und gucken ob du sehr Defokussierte Sterne siehst (blöd zu beschreiben schwache, große Farbringe).

    Darauf hin dann den Fokus verbessern, bis du es im Display sehen kannst.

    Wenn du den Punkt siehst, nutze die Displaylupe, wenn du eine hast mit maximaler Vergrößerung.

    So sollte es klappen.


    Wegen der wandernden Sternen macht es kein Problem.

    Sequator z.B. Stackt ja Vordergrung und Himmel seperat (wenn man die Funktion nutzt) und stackst auf das Mittlere Bild, wenn man nichts anderes wählt.

    Da hast du sogar den Vorteil, dass die Randsterne besser im Endbild werden, wenn sie auf einigen Bildern auch näher der Mitte waren.

    Es kömmt auch darauf an in welche Himmelsrichtung du fotografierst.

    Im Norden dreht es mehr am Himmel als das es wandert, im Süden ist es schneller (gefühlt).

    Aber bei 18mm APS-C habe ich schon 2 Stunden vom Stativ gemacht und da wanderst die Milchstraße einmal von links nach recht durchs Bild beim Aufgang (also östlich).


    Logo kannst du aber auch per Hand etwas nachrücken nach einer Zeit, mit Vordergrund wird es dann aber schwerer beim Stacken.

    Ohne Vordergrund kann es Sinn machen, aber wenn man mehr als 2 Stunden mit kurzzeit Belichtung macht ist das schon eine Menge an Daten.


    Bei 15 sek mal 5 Bilder sind ja meine Sterne dann quasi 5mm von ihrem ursprünglichen Platz entfernt oder denk ich mir das zu kompliziert?

    Das kannst du dir ausrechnen, wenn es dich interessiert.

    Bei diesem Rechner kannst du dir ausrechnen wieviele Bogensekunden ein Pixel treffen.

    Die Erde dreht mit grob 15 Bogensekunden pro Zeitsekunde.

    Bei 15 Sek x 5 Bilder und 15B"/S" sind es 1.125 Bogensekunden weiter gewandert.

    Ich habe bei 18mm Brennweite und 4,06 Mycron Pixeln eine Auflösung von 46,52 B"/Pixel und der Himmel wäre ~24 Pixel weiter gewandert.

    Da man ja meist keine Verschiebung genau in der Pixelachse hat kann man davon ausgehen, das bei 3670 Pixeln (vertikale Reihe) nur ein ~152stel der Fläche überschritten hat.

    Komplett von oben nach unten (horizontale Kamera) wären es bei mir ~3,1 Sekunden bis ein Pixel überschritten und ~11.382 Sekunden (etwas mehr als 3 Stunden) bis der Chip überwandert wurde.

    Also ja, spätestens nach 3 Stunden macht es 100% Sinn, den Bildausschnitt wieder an zu passen, aber davor ist es persönliche, künstlerische Freiheit. ;) :)


    Dann drücke ich dir die Daumen dass es klappt und wenn nicht fragen, Sven

    Brauch ich diese um Landschaft mit Sternenhimmel Fotos zu machen und sie bei DeepSkyStacker zu stacken?

    Also wichtig.

    DeepSkyStacker, Siril, APP, Regim, usw. sind reine Astrostacking Programme.

    Diese kommen mit Verdergrund nicht klar und versauen ihn.

    Sequator und StarStax können Bilder mit Verdergrund Verarbeiten.


    Die Darks enthalten "das Störmuster der Kamera bei dieser Belichtung", es macht das Bild Störungsärmer.

    Wichtig ist bei Darks nicht nur die gleiche einstellung und kein Licht, sondern auch, dass sie bei gleicher oder niedrigerer Themperatur aufgenommen werden müssen.

    Hier eignet sich ideal sie im Anschluss, vor Ort weiter laufen zu lassen nur mit Deckel und abgedeckt.

    Flats enthalten Staub im Lichtweg und die Vingette, die Korrektur fällt auf, aber Flats sollte man üben, is sie richtig sind, da sie auch das Bild versauen können.

    Flatdarks/Darkflats sind einfach nur Darks mit den Einstelungen und Werten der Flats.

    BIAS haben das Kamerastörmuster was in jedem Bild enthalten ist in sich. Die Korrektur ist kaum zu sehen, aber wenn man keine Darks machen konnte oder

    alles Korrekturbilder macht, bringt es etwas gerade im dunkelsten Hintergrung (den man ja aufhellen möchte).


    Ganz ganz am Anfang kann man auch Kamerakorrekturen (Tote Pixel entfernen,.... nutzen) und keine Korrekturfotos machen.

    Es ist aber Hilfreich sich direkt daran zu gewöhnen.



    Wichtig, es ist kein Hexen werk.

    15 Sekunden belichten, bei ISO 1600+ mit offener Blende und das für 50-100 Fotos.

    Das ganze druch Sequator ziehen und gucken.

    Danach geht es nurnoch um Verbesserung der Ausgangsbilder (und das ist sehr abhängig vom Meterial, was man machen muss um es zu verbessern)

    und um Verbesserung der Bildbearbeitung, wass mit üben testen üben lesen üben testen.... funktioniert.


    Daher einfach auchmal bei ein paar Wolken aus oder wenn man ein Gewitter am Horizont hat.

    Wie die Kamera auf hohe ISO oder lange Belichtung reagiert, merkt man auch da.


    Dann viel Spaß bei den ersten Fotos, Sven

    Halo Anja,


    mal ein Kurzer Ablauf für erstellung der Bilddaten:


    - Ideal erstmal sehr weitwinkelig anfangen (längere Einzelbelichtung vom Stativ)

    - Grob an die Faustformel (500/Brennweite)/Cropfaktor halten

    - ISO Irgendwas zwischen 1600 und 6400 wählen

    - Blende erstmal ganz auf (egal ob 1,8 oder 3,5 aber so viel licht wie möglich) später kann man dann abblenden wenn man weiß worauf und warum.

    - An einem hellen Stern den Fokus finden (ideal im Display x10 Vergrößern und hin und her Fokussieren bis der Stern ideal klein ist

    - Objekt am Himmel suchen und 100 Bilder oder mehr machen, zur Zeit ist der Schwan ein ideales Einsteigermotiv - groß, viele verschiedene Objektarten, hoch am Himmel, leicht zu finden

    - am Ende Deckel auf das Objektiv, den Sucher abdecken und 25-30 Darks machen (gleiche Kameraeinstellung nur dunkel).


    Diese ganzen Daten dann in Sequator laden und stacken lassen. Anleitung für Fotos und Sequator hier.

    Fertig ist das erste Astrofoto.

    Jetzt geht noch viel mehr an Bearbeitung usw. aber das ist sehr umfangreich und kommt mit der Zeit.

    Ich selber benutze gerne Darktable, Gimp ist aber auch gut, wenn du damit klar kommst oder Photoshop (CS2 gibt es kostenlos) oder andere gute Fotobearbeitungsprogramme.


    Gute Sacking Programme sind:

    Sequator- für Bilder mit Vordergrund oder zum fixen stacken um zu sehen was man hat

    Siril - für Bilder ohne Vordergrund (mein aktueller kostenloser liebling) Eine Anleitung ist hier.


    und zu Bearbeitung auch der Darktable link.


    Ich hoffe du bekommst die ersten Testbilder hin und kannst dann weiter fragen.


    Viel Erfolg und Clear Skies, Sven

    Hallo Anja,


    das ist genau mein Thema "Astrofotografie mit einfachen Mitteln".

    Klick mal meine Links unten drunter an. Da sind Fotos vom Handy bis zum Teleskop dabei. Auch viele mit einem einfachen 18-135mm f3,5/5,6 USM.

    Das geht schon ganz gut.

    Beim Stativ gibt es die Große Fraustregel 500 geteilt druch Brennweite und das druch den Chip-Cropfaktor (APSC =1,6 Vollformat=1).

    Bei mir sind es (500/18)/1,6 =17,7 Sekunden. Ich belichte meist maximal 15 Sekunden vom Stativ und die Sterne bleiben noch rund.

    Davon dann 100 oder mehr Fotos machen.


    Mit Sequator Stacken und schon hast du dein erstes Ergebniss.

    Daraus kann man dann weiterarbeiten, dass ist aber sehr aufwändig hier fix zu schreiben.

    Du kannst mir gerne eine PM schicken bei interesse.


    Aber gehen geht es ganz gut.

    Einfach mal testen, Sven