Beiträge von Gerhard_S im Thema „Sprüh-Versilberung - Marathon“

    Hallo Winni und Werner,


    ich denke ich bleibe bei den ganz normalen Sprühflaschen. Es eh schon extrem sparsam im Vergleich zum "Vollbad".


    Aber dennoch: Hier mal so ein "Dingens", dass ich ausgegraben habe und interessant finde. Kostet nur ein paar Euro und kann man gleich so nehmen oder etwas umbauen. Die habe ich sogar mal wo als Doppelpackt angeboten gesehen. (Das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl würde ich sagen) Ein sog. Nanozerstäuber. Hier mal ein Link in den Temuischen Fluss mit einem Produktvideo. Sieht tauglich aus, eventuell etwas umbauen. Für einen großen Klöpper nicht ausreichend aber für mittelgroße Spiegel. Könnte man mal testen, ob das funktioniert. Das Produktvideo finde ich vielversprechend.


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    Schöne Grüße

    Gerhard

    Hallo,


    also das Benzotriazol verzögert nur den Gilb. Die Amis haben hier ein Produkt mit dem Namen "Midas", der Firma Angel Gilding. Nunja, das wird ähnlich sein und liefert keinen mechanischen Schutz. Bei den hochwertigeren Nanoversiegelungen wir oft von Glas- oder Keramikversiegelungen gesprochen. Ganz überwiegend, und das finde ich spannend, wird damit gemeint, dass eine Schutzschicht aus SiO2 aufgebaut wird. Explizit auch anwendbar auf Metallflächen wie Silber. Eine solche Schicht unter Beigabe von Benzotriazol würde ich gern mal versuchen.

    Hallo Werner,


    herzlichen Glückwunsch zum neuen Silberling. Leider habe ich selbst noch keine Versuche unternommen, wie die Haltbarkeit noch verbessert werden kann. Nach meiner Erfahrung und der von vielen anderen ist aber nicht der Gilb der Hauptfeind des Silbers, sondern Tau und Schmutz in Kombination. Daher finde ich Versuche mit Blick auf eine Nanoversiegelung für Metall spannend. Versuch macht kluch. Wichtig waere noch zu wissen, ob dann auch eine neue Versilberung weiterhin problemlos möglich bleibt. Nicht, dass im schlimmsten Fall der Spiegel dauerhaft imprägniert ist. Bin auf Deine Ergebnisse sehr gespannt.


    Schöne Grüße

    Gerhard

    Hallo Alex,


    ich hatte es (99.9% reinheit) schon vor längerer Zeit bestellt (lichtdicht verschlossen und im Kühlschrank immer gelagert) Wo, kann ich mich aber nicht mehr erinnern.

    Auf die Schnelle, habe ich dieses Angebot gefunden. Kann aber zum Anbieter "Astrochemicals" nichts sagen. Wer das wohl sein mag?Ich jedenfalls bin es nicht ^^


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    Schöne Grüße

    Gerhard

    Hallo,


    danke für das Feedback!


    Holger, das Angebot nehme ich gerne an. Du wohnst ja um die Ecke ggf. ergibt sich ja doch mal die Gelegenheit auch zum spechteln.


    Aber was das Silber angeht, so habe ich zumindest gelesen, dass es etwa ein knappes Jahr hält. Der Feind der Silberschicht ist weniger der "Gilb" sondern eher Tauwasser

    und Schmutz, die dann in Kombination zu "Lochfras" führen. Gerald sagt, dass wenn man den Spiegel gut abdeckt, er auch Jahre halten kann. Wie es aber mit Lochfras aussieht, wenn der Spiegel öfters mal zutaut, und hier denke ich an den Planspiegel vor allem, ist so eine Sache. In den USA, wie im Link, verwenden sie nach der Versilberung noch ein "Anti-Gilb-Mittel". Aber so heißt es dort, dass dieses auch nur gegen den Gilb schützt. Immerhin etwas. Es schützt aber nicht gegen Lochfras.


    Der Aufwand hält sich in Grenzen insb. wenn man gleich mehrere Spiegel aus seiner Teleskopsammlung zum Frühjahrputz versammelt. Was fehlt wäre halt noch ein Mittel, um die Haltbarkeit zu verbessern. Mein Gedanke kreist hier um eine Nanoversiegelung. Ausprobiert habe ich das noch nicht, das will ich aber mal testen. Oder gibt es hier schon Erfahrungswerte?? Solche Versiegelungen gibt es für Metalle auch Silber z.B sowas: Nanoversiegelung Edelstahl & Metall (nanotrends.eu). Da habe ich mich mal etwas tiefer informiert, und erfahren, dass es sich um Siliziumoxid 8| handelt . Aber ich bin da noch sehr vorsichtig, nicht dass dann der Spiegel dauerhaft "imprägniert" ist und sich weigert eine neue Silberschicht oder Alu anzunehmen. Das wäre dann ein Schuss nach hinten.


    Jörg, das könnte man bestimmt mal auch mit dem I-Meter vermessen. Im Moment "stöpsle" ich den Dobson vollends zusammen. Die Mechanik ist inzwischen auch, naja nicht ganz fertig wie ich mir das denke, aber einsatzbereit. Dann geht es aufs ITV. Dann kann man mal testen und beobachten. Die Verspiegelung ist nicht fehlerfrei. Das kann man, jedenfalls in Amerika, noch deutlich besser hinbekommen. Aber ich war so begeistert, dass es überhaupt im ersten Versuch wie ich finde doch ganz gut geklappt hat, dass ich es jetzt mal so lassen werde.


    Schöne Grüße

    Gerhard

    Hallo Sternfreunde,


    man glaubt es kaum aber es hat funktioniert. Die Kollegen aus den USA haben hier Spray Silvering Telescope Mirrors (google.com) eine ausführliche Doku gemacht.

    Ob das bei uns jemand schon gemacht hat? Keine Ahnung. Jedenfalls hat mir das so gut gefallen, dass ich das Thema aufgegriffen habe und so meinen

    26er versilbert habe. Fazit: Es funktioniert und es ist sehr sehr sparsam was das Silbernitrat angeht. Es ist bei mir nicht gaanz so absolut perfekt geworden wie

    bei den Kollegen, aber sehr gut fürs erste mal. Und sicher kann ich das noch etwas verbessern. Auf jeden Fall völlig ausreichend für meine bescheidenen Belange;-). Einen Helfer hatte ich dabei, der ein paar Fotos von der Session gemacht hat.

    Jedenfalls, und das ist die gute Nachricht, muss man nicht wie bisher bei uns üblich in ominösen Vollbädern literweise teure Brühe ansetzen in denen dann der Spiegel Face-Down/Face-Up oder sonst wie herumgewuchtet

    werden muss.


    Wie bin ich vorgegangen: Zunächst habe ich festgestellt, dass das von den Amerikanern propagierte Komplettpaket von "Angel-Gilding" mit vielen Chemikalien teuer ist. Also bin ich auf die Seite von Kollegen Otterstedt gegangen

    Verspiegeln einer optischen Fläche (otterstedt.de) und habe mir darüber hinaus mehrmals das Video von Gerald angeschaut (92) Vorlesung Organische Chemie 2.59 Prof G Dyker Experimental Verspiegelung Teleskopspiegel - YouTube. um ein Gefühl für die Sache zu bekommen und die Abläufe besser zu verstehen und eben die Rezeptur.


    Ein Vorversuch hat ergeben, dass ich mit weniger Silbernitrat auskomme. 2 Sprühflaschen für die beiden Lösungen und ein Pumpsprüher für das destillierte Wasser wurden beschafft. Als Reinigungsmittel wurde VIS besorgt, aber auch zusätzlich

    Calciumcarbonat (feinst), weil die Amis das so machen. Die Rezeptur bzw. das Vorgehen habe ich so gemacht, wie bei Otterstedt beschrieben, aber statt der dort angegeben 2,5g Silbernitrat wurden nur 1,6g verwendet.


    Ich war mir aber nicht sicher, wieviel fertig angemischte Silberbrühe ich denn nun brauche für den 26er (Zur Herstellung sieh hier Karboknirschen mit 26 Zoll - Das Teleskop-Selbstbau Optikforum - Astrotreff - Die Astronomie und Raumfahrt Community). Jetzt passen bei mir in eine Sprühflasche genau 1 Liter. Also wurde ein Liter der Silberlösung hergestellt und zugehörig dazu 1 Liter der Zuckerlösung (Dextropur). Alles auf gut Glück in der Hoffnung, dass es ausreicht.




    Als Halter, wurde der vorhandene Mesständer ein wenig umgebaut. Darunter wurde eine Wanne mit Holzlatten und Teichfolie gezimmert. Beides wurde auf einem Tisch im Carport aufgebaut und der Boden ein wenig abgedeckt.

    Danach wurde der Spiegel mit Leitungswasser erstmal runtergewaschen, dann ging es mit destilliertem Wasser weiter. Anleitung wie bei den Amis bzw. Otterstedt. Wichtig ist auch die Kante des Spiegels

    sauber zu bekommen, sonst gibt es Triefnasen in der Beschichtung. Das Glas muss "quitschen" bzw. den sog. "Waterbreak-Test" bestehen. Interessant dürfte sein, dass an dem Tag doch ziemlicher Pollenflug herrschte und ich keine Vorkehrungen dagegen traf. Es hat sich nicht negativ ausgewirkt.



    Ausleben der Wild-West-Träume mit zwei Pistolen. Das Glas wurde erst gelblich/bräunlich und dann immer dunkler und es begann zu spiegeln. Das zu sehen, war schon interessant.

    Die Unterstützungsstrukturen verschwanden mehr und mehr. Mein Helfer (Danke Rudi) durfte auch sprühen, denn mir wurden die Hände etwas lahm. Definitiv Konditionssache.


    Hier schon fast fertig.



    Der Spiegel wurde mit destilliertem Wasser abgesprüht und dann mit einem Camping-Fön trocken geblasen bzw. die Wassertropfen wurden vertrieben.

    (Musste etwas nah ran mit dem Gebläse, weil ich keine ausreichende Spannungsversorgung für den Autostecker des Föns improvisieren konnte/ das Auto war ja nicht im Carport)

    Der 26er war verspiegelt!!!



    Dann doch eine Überraschung: Der 26er war versilbert, aber die Pumpflaschen noch immer halb voll mit guter Silberlösung.

    Nun wurde improvisiert. Zwei weitere Optikteile aus der Werkstatt genommen. Habe ja nicht unbedingt damit gerechnet, dass das klappt:-)


    Es ging mit dem Planspiegel für den Lowrider weiter (165mm Durchmesser). Hier ein Foto beim reinigen mit Watte und Calziumcarbonat.



    Es war dann immer noch eine gute Menge der Silbermischung da. Also wurde noch ein ultraleichter 17er hinterhergeworfen:



    Dann waren beide Sprühflaschen aufgebraucht bzw. insgesamt rund 5,5g Silbernitrat verwendet. (Das lief zum Schluss fast schon wie am Fließband). Kostentechnisch, ja dann doch besser als gedacht. Mit allem 10 Euro geschätzt.



    Die Ausbeute: Da freue ich mich. Es funkelt und spiegelt (Der kleine Planspiegel liegt etwas verdeckt hinter der Holzkiste).


    Schöne Grüße

    Gerhard