Beiträge von Gerd-2 im Thema „EdgeHD oder nicht EdgeHD“

    Komafrei heißt komafrei. Warum nennen die es nicht so? Verbesserte, erhöhte wie auch immer (fortgeschrittene gibt es im Deutschen nicht) Komafreiheit ist ne Relativierung, und bei solchen an sich überflüssigen Adverben stellt sich zurecht Misstrauen ein.

    Man sollte schon erkennen können worauf sich eine Aussage bezieht.

    Die Bezeichnung ACF hat man ja dem Teleskop gegeben und nicht der Feldkorrektur.

    Das Advanced bezieht sich also auf das Teleskop und dieses Teleskop ist eine Verbesserung der bisherigen SCTs, es also fortschrittlicher.

    Die Verbesserung zeichnet sich durch die Koma Freiheit aus.


    Hab ich mich gewundert?

    Nun du warst überrascht.


    Wie auch immer, die ACF sind sichtbar besser und für mich überraschend gut.

    Hättest das also nicht erwartet.

    Ich bin hingegen nicht überrascht wenn ein Teleskop das ausdrücklich als Verbessert und Koma Frei beworben wird dann auch besser ist.

    Vor allem wenn man schon weiß das gerade die Koma die hier nun vollständig korrigiert ist bei Teleskopen ohne Verbesserung das Hauptproblem darstellt.


    So und das ist jetzt ne Frage für Gerd2, der alles besser weiß:

    Ich hab mal gelesen, das Meade 2080 soll besonders viel Koma haben. Geht das? Sind nicht alle normalen f/10er mit f/2 HS da alle gleich? Gibt es da überhaupt so einen Spielraum bei sphärischen Spiegeln, unterschiedlich stark Koma zu erzeugen?

    Ja das ist möglich.

    Das Ausmaß der Koma eines SCT ist stark vom Abstand der Schmidtplatte zum HS abhängig.

    Liegt die Schmidtplatte näher am HS vergrößert das die Koma.

    Befindet sich die Schmidtplatte im Krümmungsmittelpunkt des HS ( doppelte Brennweite ) ist die Koma auch bei sphärischen Spiegeln vollständig korrigiert.


    Grüße Gerd

    Hallo Christoph,


    Auf der anderen Seite würde ich den Terminus "advanced coma free" durchaus auch als Abschwächung von komafrei lesen, da ja gerne für Werbung Schlagworte verwendet werden, die dann durch die Hintertüre abgeschwächt werden, um sich nicht angreifbar oder verklagbar zu machen. Wären sie wirklich völlig komafrei, könnte man sie ja auch als CF-Serie verkaufen.

    die verschiedenen Bauarten eines SCT und deren Eigenschaften sind seit langem bekannt und werden so auch in der Fachliteratur beschrieben.

    Das ACF verfügt über einen sphärischen HS und einen asphärischen Sekundärspiegel.

    Das ist jetzt auch keine spezielle Erfindung von Meade.

    Mead waren nur die ersten die so etwas in Serie produziert haben.

    Der Fachmann weiß das bei einem solchen System die Koma vollständig korrigiert ist.

    Das ist das besondere Merkmal so eines Systems und genauso ist es auch in der Fachliteratur beschrieben.


    Ich habe auch selber schon so ein System gerechnet und kenne es und seine Eigenschaften daher genau.

    Die Koma ist hier vollständig korrigiert.

    Alles andere würde keinen Sinn ergeben.

    Wer es immer noch nicht glaubt braucht sich nur die Spots zum ACF ansehen, siehe Link oben.

    Da gibt es im Feld nicht das geringste Anzeichen von Koma.

    Der wellenoptische Spot für das ACF zeigt im Feld ein absolut symmetrisches Asti Kreuz wie es im Buche steht.

    Das ist Astigmatismus in reist Form ohne jeglichen Komaanteil.


    Meade behauptet also nicht nur das die ACF Koma frei sind sondern sie beweisen es auch zweifelsfrei.

    Es ist damit ein Fakt das die ACF keinerlei Koma haben und den muss man halt zur Kenntnis nehmen.

    Ob es einem nun passt oder nicht.

    Da hilft es auch nichts in die Bezeichnung irgendeine Relativierung rein zu interpretieren.


    Eben. ;) Wo also ist das Problem?

    Das Problem ist die Behauptung.


    Das Meade 2080 zeigt in den 66° 15 und 20 mm Okularen schon Koma, die etwas weh tut, zum Beispiel am Mond. Das soll aber auch besonders viel Koma haben. Die ACF sind da deutlich besser, wenn auch nicht ganz komafrei.

    Und der Umstand das diese Behauptung aufgrund der Abbildung des Mondes anhand der man die Art des Fehlers unmöglich erkennen kann gemacht wird.

    Das ist so als wenn Jemand feststellt das das Wasser in seiner Tasse warm ist und dann behauptet er könne allein anhand dieser Feststellung eindeutig sagen ob dieses Wasser auf dem Gasherd oder mit dem Elektrokocher erwärmt wurde.


    Grüße Gerd

    Koma ist der Hauptfehler beim 2080, und wenn der Mond außerhalb vom inneren Drittel flau wird, ist das in erster Linie der Koma zuzuschreiben. Auch wenn der Mond da nicht wie ein Komet aussieht.

    Zum einen hat auch das Okular auf die Abbildung im Feld Einfluss und zum anderen kann auch die Bildfeldwölbung beim SCT nicht ganz vernachlässigt werden.

    Das heißt mit einem anderen Okular kann die Sache am gleichen SCT durchaus anders aussehen.

    Man sollte daher schon genauer wissen was der Grunde für eine etwaige flaue Abbildung am Feldrand des SCT ist und das kann man am Mond nicht beurteilen.

    Das man wenn man einfach mal einen bestimmten Fehler wie Koma als Ursache unterstellt ohne diesen wirklich als solchen identifizieren zu können auch ganz schnell auf dem Holzweg geraten kann hast du ja selber im Falle des ACF auch gleich noch sehr schön gezeigt.


    Da unterstellt du einer eindeutig komafreien Optik allein anhand der Abbildung des Mondes an der man unmöglich erkennen kann welcher Fehler wirklich vorliegt einfach mal Koma und liegst damit natürlich vollkommen daneben.

    Falscher geht es hier ja gar nicht denn ausgerechnet die Koma die du unterstellst ist der einzige Fehler der hier vollständig korrigiert ist.


    Ja englisch kann ich auch. Advanced coma free heißt für mich nicht: absolutely coma free. Und was heißt denn wohl coma free? ACF heißt also: weniger Koma oder verbesserte Komafreiheit, obwohl das sprachlich etwas heikel ist, aber sowas sind wir ja gewöhnt. Komafrei heißt komafrei, advanced coma free ist eindeutig eine Relativierung, sprachlich, optisch wahrscheinlich auch.

    Man merkt das du von Optik nicht viel verstehst und das Englische scheinst du auch gerade so zu übersetzen wie es dir passt.

    Advanced heißt fortschrittlich und das ist keinesfalls eine Relativierung von Coma Free sondern weist darauf hin das diese Koma freie Optik eine Weiterentwicklung der bisherigen SCTs also fortschrittlicher ist.

    Wenn man sich schon die Mühe einer Asphäre beim SP der ACF macht dann macht man das selbstverständlich so das die Koma vollständig korrigiert wird.

    Alles andere würde keinerlei Sinn ergeben.


    Ich würde meine Geräte, wären sie wirklich komafrei, auch so bewerben.

    Zum einen bewerben sie sie die ACF ja schon im Namen ausdrücklich mit Koma frei.

    Zum anderen tun sie das ausdrücklich auch im Werbetext und die Spots mit denen das ACF beworben wird und welche die vollständige Korrektur der Koma eindeutig beweisen machen das auch noch mal deutlich.

    Wer Spots lesen kann sollte das sofort erkennen.


    Meade Instruments Europe - Meade Advanced Coma Free Optiken


    An den Spots mit dem Vergleich klassisches SCT und ACF sollte selbst der Laie erkennen das das ACF deutlich besser ist.

    Wundern muss man sich also nicht darüber.

    Allerdings ist bei diesem Vergleich die Bildfeldwölbung nicht berücksichtigt.

    Das sollte man hier nicht vergessen.


    Grüße Gerd

    Das mit dem f/2,5 für den HS des C 91/4 hab ich mal in CN behauptet. Da kam viel Post, und man hat sich hinterher auf irgendwas zwischen f/2,2 und f/2,4 geeinigt. Dennoch kann das 9 1/4 ne positive Ausnahme sein. Manche sagen, das beste SCT überhaupt. hängt aber wohl auch vom Einzelfall ab.

    In jedem Fall hat das SCT9 ein entspannterres Design als die üblichen SCT und ist damit prinzipiell unproblematischer.

    Es ist weniger empfindlich bezüglich Dejustage, es zeigt weniger Koma, es hat weniger Bildfeldwölbung als ein vergleichbares mit F2 HS.


    Das Meade 2080 zeigt in den 66° 15 und 20 mm Okularen schon Koma, die etwas weh tut, zum Beispiel am Mond.

    Am Mond ist Koma unmöglich direkt zu erkennen.

    Vielleicht verwechselst du Koma mit Verzeichnung denn Verzeichnung ist am Mond hervorragend zu erkennen aber die kommt vom Okular und nicht vom SCT.


    Die ACF sind da deutlich besser, wenn auch nicht ganz komafrei. Aber damit könnte ich mich total arrangieren.

    Das ACF zeigt absolut keine Koma , es heißt ja nicht ohne Grund ACF = Advanced Coma Free.

    Und free heißt frei und nicht gemindert.

    Auch hier verwechselst du Koma offensichtlich mit anderen Fehlern.

    Das ACF ist zwar vollständig Koma frei aber es zeigt noch Asti und Bildfeldwölbung.


    Grüße Gerd

    Hallo Holger,


    Aber ich würde ja eh kein SCT nehmen als erstes/einziges Teleskop...

    na ja es gibt durchaus etliche Punkte die für ein SCT sprechen.

    Es ist nun mal sehr kompakt und damit gut händelbar und daher kann man hier auch einfacher größere Öffnungen handhaben die zb. als Newton nicht mehr so einfach zu Händeln sind wenn man etwas abseits vom Dobson möchte.

    Ein 11“ Newton auf deutscher Montierung ist mobil praktisch nicht mehr zu machen.

    Ein C11 schon.

    Auch auf dem Balkon macht sich ein SCT mit Einblick von hinten deutlich besser als ein Newton mit seitlichem Einblick vorn.

    Gerade der Einblick von hinten ist in Verbindung mit der kompakten Bauweise eines SCT generell bequemer da er so nur wenig zwischen Zenit und Horizont Beobachtung variiert.

    Ein SCT bietet große Flexibilität beim Backfokus die insbesondere beim Bino sehr angenehm ist.

    Das Okularfreundliche F10 System bei dem auch recht preisgünstige Okulare noch eine gute Abbildung liefern.

    Gerade bei den Okularen kann man hier durchaus viel Geld sparen und so den Mehrpreis für das SCT gegenüber einem Newton kompensieren.

    Und mit Bino macht sich dieser Vorteil dann ja sogar doppelt so stark bemerkbar.

    Am SCT mit F10 kommt man durchaus auch mit vergleichsweise günstigen Erfle aus die am schnellen Newton nicht zu gebrauchen wären.


    Grüße Gerd

    Hallo Wolfgang,


    wie gerade geschrieben ist speziell das SCT9 ein F2,5/10 System und zeigt daher etwas weniger Koma als die sonst üblichen F2/10 Systeme. Das SCT9 ist hier also eine Ausnahme und daher muss man speziell hierfür die Sache auch etwas anders bewerten.


    Ob bei rein visueller Nutzung die Koma im Feld ein Problem ist hängt neben deren Ausmaß auch sehr vom scheinbarem Gesichtsfeld (SGF) des Okulares ab.

    Nutzt du zb. nur Plössl mit 50° SGF ist die Koma eines SCT kein Problem.

    Nutzt du Ethos mit 100° SGF ist die Koma am Feldrand doppelt so groß und das kann am gewöhnlichem SCT schon störend werden.


    Ich Persönlich würde als Planetenbeobachter der vor allem auf der Achse eine gute Abbildung möchte sowieso in jedem Fall das klassische SCT9 bevorzugen.

    Die zusätzliche Optik im Blendrohr des EdgeHD korrigiert zwar das Feld, bringt aber auf der Achse keinen Vorteil sondern im Gegenteil sie ist eine zusätzliche Fehlerquelle welche auch die Abbildung auf der Achse verschlechtern kann.

    Die perfekteste Zusatzoptik ist halt die die man gar nicht erst benötigt.


    Grüße Gerd

    Hallo Holger,


    hier:


    Schmidt-Cassegrain telescope off-axis aberrations (telescope-optics.net)


    findet man, dass die Koma eines SCT in etwa dem eines f/6-Newtons entspricht, was für visuelle Zwecke völlig ausreichend ist (da würde man auch keinen Komakorrektor verwenden). Damit wäre Deine Frage beantwortet.

    VORSICHT!

    Die Aussage mit den F6 bezüglich des Newton bezieht sich auf den gleichen Achsabstand.

    Das ist bei Foto bei gegebener Sensorgröße von Interesse aber nicht visuell.

    Visuell ist der gleiche Feldwinkel interessant und da werden dort F4,7 angegeben.

    Wobei sich Beides, die F6 für den gleichen Achsabstand als auch die F4,7 für den gleichen Feldwinkel auf den Wellenfrontfehler beziehen.

    Bezieht man sich auf die Größe des Spots also der Komafigur sieht es für das SCT noch viel schlechter aus.

    Das SCT zeigt also eine wesentlich größere Komafigur als ein Newton mit F6 bei gleichem Achsabstand bzw. ein Newton mit F4,7 bei gleichem Feldwinkel.

    Da das Beugungsscheibchen bei F10 im Längenmaß entsprechend größer als bei F4,7 bzw. F6 ist ergibt sich hier trotz des wesentlich größerem Spot beim SCT der gleiche Wellenfrontfehler.


    Die F4,7 bzw. F6 beziehen sich aber auf ein SCT als F2/10 System.

    Speziell das SCT9 ist ein F2,5/10 System und zeigt daher etwas weniger Koma.


    Grüße Gerd