Beiträge von GünterD im Thema „Vergleich guiding - nicht guiding ... guiding mit StarAid?“

    Ich stimme dir zwar zu was das mit Schwachen Signalen angeht.

    Aber Orion als Beispiel? Der Fernlichtscheinwerfer der Nebel?

    Guck mal auf meine Einzelbelichtungszeiten:

    Orion aus Justageaufnahmen

    Ein Superbild Sven, gratuliere, insbesondere die Auflösung im Zentrum.

    Scheinwerfer ja, aber auch Orion hat sehr schwache Ausläufer und davon wird mit 1" nicht viel zu sehen sein, denke ich. Interessant wären die gestackten Bilder dieser 5 Serien, wie wirkt sich Belichtung vs. ISO aus! Es wäre super, wenn du die zeigen könntest.


    Grüße

    Günter

    Ja genau. Darks sind sozusagen das maximal Dunkelste, was du erreichen kannst. Schaust du dir jetzt ein Light an, dann ist der Hintergrund i.d.R. heller. Ist das der Fall, so bist du hintergrundlimitiert. Es gibt da eine gewisse "Übergangsphase", aber wenn man das auf die Spitze treibt, -das mache ich z.B.-, dann bin ich bei 250 ms Einzelbelichtungszeit schon hintergrundlimitiert.

    Der einzige Faktor, der jetzt dein Bild (etwas) schlechter macht ist das Ausleserauschen. Das kann von Kamera zu Kamera sehr unterschiedlich sein. Es wird aber besser je höher die ISO eingestellt ist und das wird oft kommuniziert, ist aber eigentlich eine Randerscheinung. Viele Chips haben beim Ausleserauschen auch noch eine "Kante", von der ab es ( das Ausleserauschen) etwas besser wird und genau diese sollte überschritten sein, Meist liegt sie im ersten Drittel der ISO (analog-Gain) Einstellungen. Wenn du aber über die normalen Standardwerte gehst, ISO 200.000 :) dann greift eine interne Bildbearbeitung ein. Für Tageslichtbilder sicher brauchbar, für uns weniger.

    Wenn du bei so schwierigen Objekten (M42) eine niedrige Verstärkung (ISO) wählst, dann ist das richtig. Wahlweise kannst du kürzer (einzel)-belichten. Du verschenkst in beiden Fällen maximal ein ganz klein wenig an Tiefe. Ich vermute bei ISO 400 ist das nicht einmal der Fall.

    Hallo Ralf,


    ich lese immer wieder Hauptgrund für lange Einzelbelichtungszeiten sei die "Bildtiefe". Physikalisch betrachtet kann ich mir das nur so vorstellen: Photonen aus sehr lichtschwachen Regionen erreichen den Sensor so selten, dass dann Pixel nur bei hinreichend langer Belichtungszeit aktiviert werden. Ich habe diesen Zusammenhang Anfang Februar mit meiner damals noch brandneuen Ausrüstung am Beispiel M42 versucht zu zeigen und mittels DSS die Serien 20x5 s, 5x20 s und 21x20 s (alle ISO 400 und am selben Abend aufgenommen) gestackt. Bei den ersten beiden Serien mit gleicher Gesamtbelichtungszeit sehe ich einen deutlichen Unterschied in der "Tiefe" während die Erhöhung der Anzahl der Einzelbilder bei gleicher Einzelbelichtungszeit eine eher marginale Verbesserung bringt. Ich finde das schon recht erstaunlich, bin aber nicht sicher wie repräsentativ dieses Resultat ist.


    Hast du ähnliche Versuche gemacht, wenn du mit so kurzen Belichtungszeiten arbeitest?


    Das Thema Hintergrundbegrenzung ist mir noch immer nicht klar. Die Helligkeit des Hintergrunds auf dem Bild hängt von zwei Variablen ab, die ich einstellen kann, von der Belichtungszeit und ISO. Demnach kann ich die Hintergrundbegrenzung manipulieren unabhängig von der Dunkelheit des Himmels. Mit höherem ISO-Wert ist Objekt und Hintergrund heller und Letzteren kann ich bei der Bearbeitung "herunter dimmen". Wo ist der Denkfehler?


    Grüße

    Günter


    Hier zu guck am Besten Franks Erklärungsvideo zur Belichtungszeit.

    Dies hängt von der Himmelshelligkeit und dem Blendenwert und der Kamera(Einstellung,Rauschverhalten) ab.

    Sehr grob gesagt, bei f4 unter Bortel 4-5 Himmel ist man bei meiner EOS70DA mit ISO 1600 schon bei 45 Sekunden in der Hintergrundbegrenzung.

    Hier macht es nicht wirklich Sinn länger zu belichten, aber vielleicht eine niedrigere ISO zu verwenden für einen höheren Dynamikumfang im Bild....

    Hallo Sven, das Video ist informativ und geht auch in Tiefe. Womit ich noch nicht zurecht komme, ist der praktische Rat zur Hintergrundlimitierung die Einzelbelichtungszeit so zu wählen, dass der Hintergrund leicht "milchig" ist. Ich kann mir zwar vorstellen, was er damit meint, a b e r nach dieser Vorgehensweise ist die Hintergrundlimitierung ISO abhängig. "Leicht milchig" kann ich mittels ISO unabhängig von der Belichtungszeit einstellen. Oder verstehe ich da etwas falsch?


    Grüße

    Günter

    Günther, ab wann du Hintergrundlimitiert belichtest, das kannst du leicht feststellen wenn du Darks machst. Sind die in der Fläche dunkler als dein Light, dann passt das. 60s sollten da ausreichen.

    Ralf, das verstehe ich nicht. Darks sind doch immer dunkler als kürzer oder länger belichtete Lights. ?(


    Grüße

    Günter


    Frage an alle:


    Die Sony A7III ist weitgehend ISO-invariant, wie hier gezeigt: https://alynwallacephotography…ny-a73-for-iso-invariance

    Wegen der besseren Dynamik habe ich bei M42 mit ISO 400 ein besseres Ergebnis erzielt, als mit deutlich höheren ISO-Einstellungen. Was spricht eigentlich gegen generell niedriges ISO? Einzelbilder von Galaxienaufnahmen sind dann sehr dunkel, aber das läßt sich durch die Bearbeitung des Summenbildes richten. Oder ist es so, dass mit niedrigem ISO sehr gering belichtete Pixel unter den Tisch fallen?

    Vielen Dank an alle für die hilfreichen Kommentare. Ich komme mehr und mehr zu dem Schluss, dass ich für mich, der sich über seine Bilder freuen, sie aber nicht publizieren will, auf Autoguiding verzichten kann. Wie schon geschrieben wurde, ist genaues Einnorden wichtig. Wenn ich hier nicht genau bin, habe ich schon bei 30" Sterneier. Zudem belaste ich auf Anraten eines Sternfreundes im Osten etwas stärker, damit das Getriebe eher schieben muss und nicht gezogen wird. Vielleicht komme ich noch etwas über 60".



    Grüße

    Günter

    Hallo Guido, ja, ich habe die SynScan Handsteuerung. Danke für den Tipp Phd2, muss ich mir ansehen.


    Hallo Sven, danke für die Aufklärung, da hatte ich wohl zu hohe Erwartungen. An den StarAid habe ich noch nicht ernsthaft gedacht, finde aber die Bedienungsfreundlichkeit - Einschalten und guiding automatisch und ohne Tablet - schon erstaunlich. Ist denn MGEN damit vergleichbar? Möglichst einfache Bedienung spielt für mich (genauer in meinem vorgerückten Alter) eine große Rolle.

    Autoguiding mit Decodern höre ich zum ersten mal. Könntest Du dazu ein bisschen ausführen?


    Mir ist noch nicht wirklich klar, was mir lange Belichtungszeiten bringen würden. Ich stelle nur fest, dass dies bei tollen Bildern, seien es hier im Forum gezeigte oder bei Astrobin ... fast immer der Fall ist.

    Könnt Ihr mir sagen, welchen Unterschied bei Motiven wie dem Leo-Triplett oder der M81-Gruppe ich sehen würde, wenn ich 100x60" mit 20x5' vergleiche? Ich verwende die Sony A7III Vollformat mit einem 102 mm Refraktor mit 570 mm Brennweite.


    Grüße

    Günter

    Hallo zusammen,


    als Anfänger bin ich noch etwas unsicher, was autoguiding eigentlich bringt. Eure Erfahrungen insbesondere was Vergleiche ohne und mit guiding anbelangt würden mich sehr interessieren.


    Derzeit belichte ich Einzelbilder - Nachführung mit der Skywatcher HEQ5 - ohne autoguiding bis zu 60" und habe noch runde Sterne. Aber die runden Sterne sind ja vermutlich nicht das einzige Kriterium.


    Frage: Würde autoguiding die Qualität einer 60" Serie erkennbar verbessern? Mir ist klar, dass der eigentliche Nutzen des autoguiding bei langen Belichtungszeiten >> 60" liegt.


    Hat jemand Erfahrung mit der StarAid Revolution?


    StarAid Revolution Standalone Autoguiding – Revision B


    StarAid überwacht automatisch die Luftunruhe und die Responsivität der Montierung

    Hohe Qualität – steigert die Bildqualität um bis zu 30% durch schnelleres und Multi-Star-Guiding


    Marketing liest sich immer gut - aber diese Aussagen haben mich zu obiger Frage gebracht, mit dem Hintergedanken an >> 60". :)


    Viele Grüße

    Günter