Beiträge von Robert Ganter im Thema „Diskussionen zur bezahlten Mitgliedschaft“

Liebe Leuts,

Lasst es jetzt mal gut sein.

Ich war jetzt die letzten zwei Tage unterwegs in den Urlaub und hatte latent immer das Gefühl im Hinterkopf, dass wir das so nicht stehen lassen sollten.

1. ich bin ein impulsiver Mensch, der auch mal was (so) sagt, wie er das nach etwas Überlegen (so) nicht gesagt hätte. In diesem Sinn ist der eine Satz, an dem sich einige hier so erzürnt haben, zu sehen.

2. Es geht den meisten von uns (zu) gut. Wir haben nie einen Krieg erlebt, nie existenzielle Not. Dennoch sehen wir in jedem vermeintlichen Privileg des Nachbarn eine Benachteiligung eines anderen oder uns selbst. Das meinte ich mit Wohlstandsverwahrlosung und diese bescheuerte Lebenseinstellung bringt mich zunehmend auf die Palme. Wir haben so keine Chance als Gesellschaft zu überleben. Der irre Vlad oder die geballte Wirtschaftsmacht und der kollektive Geist der Chinesen brauchen so nicht mal die Tür eintreten, die ist schon sperrangelweit offen.

3. Wir haben mit dem Astrotreff ein Privileg: ein Forum, das frei von kommerziellen Zwängen den Austausch über unser Hobby ermöglicht. Ohne, dass uns ein Geldsack vorschreibt, was wir sagen dürfen und was nicht.

Das funktioniert nur, wenn alle einen gewissen Altruismus an den Tag legen. Die einen, indem sie sich ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten entsprechend à fonds perdu an der Finanzierung des Forums beteiligen, andere, die das nicht können oder wollen, in dem sie sich mit Diskussionen, Tipps oder schönen Bildern einbringen und, ebenso wichtig (!), dass alle das ganze als Gemeinschaftsprojekt sehen, dass man nur gemeinsam voranbringt, und nicht hinter jeder Ecke gleich eine Diskriminierung vermuten, die man zu Tode reden muss.

Klingt nach sozialistischem Paradies? Nein, das ist mMn. der zivile Kontrapunkt, den wir dem ganzen kapitalistischen Wahnsinn entgegenstellen können.

Wir ziehen am gleichen Strick, wir prügeln uns auch mal und anschliessend gehen wir zusammen ein Bier trinken oder spechteln.

In diesem Sinne, frohe Ostern, nach meinem Urlaub mach ich eine Umfrage für eine astronomische Bierrunde in Solothurn.

Herzliche Grüsse Robert

Hallo zusammen,

so, mal etwas Segel fieren, um den Druck rauszunehmen...

Mein Beitrag mag grob gewesen sein, wenn sich jemand verletzt fühlt deswegen, dann bitte ich um Entschuldigung, war nicht meine Absicht. Ich war einfach sauer, dass hier eine gute (oder zumindestens gut gemeinte) Idee von Anfang an zerredet wird.

Wenn sich jemand beleidigt fühlen will, ja dann.

Es ist immer heikel, für ein kostenloses Angebot um Geld zu bitten, ich finde es aber positiv, rechtzeitig offenzulegen, dass auch kostenlos etwas kostet. Dass nicht alle finanziell dazu beitragen können, ist klar und auch kein Problem. Niemand muss sich deswegen rechtfertigen. Auch wer nichts beitragen will, ist ok. Ich werte das nicht.

Allerdings sollte auch allen klar sein, dass die bisherige Finanzierung durch kommerzielle Anbieter ein Risiko darstellt. Es kann gut sein, wenn es mal wirklich knapp werden sollte, dass sich der Wind plötzlich dreht (wurde ja in Zusammenhang mit einem anderen Forum schon erwähnt). Das möchte ich nicht und deshalb unterstütze ich auch die Idee, selber dazu beitragen zu können.

In der Sache bleibe ich aber bei meiner Aussage. Die "Privilegien", die man als Spender (oder wie immer man das bezeichnen will) erhält, sind nicht geeignet, eine Zweiklassengesellschaft herbeizureden. Diese Goodies waren für mich gar nicht ausschlaggebend, ob ich was beitragen will oder nicht. Ich finde den Astrotreff unterstützenswert, ich bin finanziell in der Lage, 50€ im Jahr à fonds perdu abzudrücken und wenn ich so auch Forenteilnehmern, die finanziell nichts beitragen können oder wollen, die Teilnahme mit ermögliche, dann betrachte ich meinen Beitrag immer noch (oder noch mehr) als gerechtfertigt.

Wir haben sicher (auch wenn das immer mal gerne verneint wird) eine Klassengesellschaft. Aber nicht hier im Astrotreff und auch nicht, weil man nun etwas spenden kann (auch wenn das nicht so genannt wird).

Zu Paypal: das Komplettversagen der Staaten, das Finanzwesen in die Schranken zu weisen, hat etwas wie Paypal erst ermöglicht. Die Wucherpreise, die Banken (SEPA hin oder her) für Überweisungen von Kleinbeträgen verlangen und die Unsicherheit, wieviel von dem Geld beim Empfänger ankommt machen es völlig unattraktiv, eben diese Banken zu berücksichtigen.

Paypal verlangt zwar vom Absender eine Gebühr, diese ist aber im Vergleich zu einer Banküberweisung marginal. (von Auslandsüberweisungen z.B. nach Brexitannien oder die USA reden wir lieber nicht). Im Gegesatz zu Banken zicken die nicht rum.

Ausserdem hat man als Käufer einen umfangreichen Schutz vor Betrug. Das macht Paypal z.B. für Einkäufe aus dem Reich der Mitte oder von Privat sehr attraktiv.

Auch wenn Paypal auch ein gewinnorientiertes kapitalistisches Unternehmen ist, es gibt keinen Grund, es als problematischer anzusehen, als die "Hausbank" um die Ecke.

So, ich hoffe, das beruhigt die Sache etwas, wir wollen hier doch kein Hornberger Schiessen veranstalten.

Herzliche Grüsse Robert

Hallo zusammen,

matss (und vermutlich, das hat er sicher nicht alleine entschieden, das Foren-Team) haben uns mit dieser Aktion freundlich auf das latente Problem aufmerksam gemacht, dass auch ein kostenlos benuztbares Forum nicht kostenlos betrieben werden kann.

Ich finde es immer wieder faszinierend (und ermüdend), wie schnell hier Leute aufschlagen, die (wie die zwei Alten in der Sesamstrasse) meinen, in jeder Suppe ein Haar suchen zu müssen.

Wer lesen (und verstehen) kann und will, liest und versteht, dass schwindendes "Sponsoring" und der Wunsch, sich von damit verbundenen Verbindlichkeiten zu lösen, mittel- bis langfristig nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten ruft.

Wer glaubt, nur schon der technische Betrieb eines solchen Forums sei eine lockere Feierabendbeschäftigung, der hat schlicht keine Ahnung vom Thema. Das geht in dieser Form nur, wenn viel Sach- und Arbeitsleistung nicht oder nur teilweise verrechnet werden.

Und, tut mir leid für die harschen Worte: Wer wegen etwas mehr Speicherplatz und einem Ego-Icon schon von Zweiklassengesellschaft labert, der hat einen an der Waffel und leidet an Wohlstandsverwahrlosung im Endstadium.

Wir haben hier ein Forum, das für die meisten einen unwahrscheinlich hohen Wert hat. Wegen der Diskussionen, wegen der Unterstützung erfahrener Forenmitgliedern und vielem Anderen mehr.

Viele besitzen Ausrüstungen, die sich manche Sternwarte finanziell nicht leisten kann (v.a. in Ländern, die unseren Wohlstand erarbeiten oder darunter leiden). Aber 50 Weigel-Dollar im Jahr sind dann plötzlich zu viel?

Andere sind froh, wenn das Ende des Geldes nicht früher als das Ende des Monats kommt. Niemand erwartet, dass jemand, der klamm bei Kasse ist, für das Forum spendet.

Würde nur jede(r), seinen finanziellen Möglichkeiten entsprechend (und seien es eben nur 5€), etwas dazulegen, dann wäre das Thema erledigt.

Also: wer etwas spenden will und kann: tut es. Wer dazu nicht in der Lage ist: willkommen, der Wert einer Gesellschaft zeigt sich daran, auch euch daran teilhaben zu lassen. Und wer motzen will: /devnull/ ist euer Freund. Oder Freiwilligenarbeit in der Flüchtlingshilfe.

Sorry für den Rant, aber das musste ich jetzt loswerden.

Herzliche Grüsse Robert

Done

Wir waren gestern mit Verwandten essen und in einer Diskussion mit einem "Mitesser" hat sich herausgestellt, dass dieser in seiner Jugend auch mal einen Spiegel geschliffen, aber bis heute wegen mehrfacher Misserfolge nicht fertig gestellt hat. Das könnte sich nun, nachdem ich ihm BIlder meines Schleifabenteuers gezeigt hatte, ändern.

Dieses Gespräch hat mir einmal mehr in Erinnerung gerufen, welch unschätzbaren Wert der Astrotreff hat. Das geballte Wissen und die Hilfsbereitschaft in diesem Forum sind Gold wert, die von matss vorgeschlagenen Beträge für Spenden nicht der Rede wert.

Auch wenn ich natürlich kein Problem damit habe, wenn Händler, auch einfach als Teil ihrer Werbekosten, sich finanziell am Betrieb dieses Forums beteiligen; Unabhängigkeit von kommerziellen "Verbindlichkeiten" ist durch nichts zu ersetzen. Das sollte Jeder/m einen bescheidenen Beitrag wert sein (der im Übrigen dem (unbezahlten) Beitrag an Zeit und Aufwand von matss und den anderen Forenmeistern nicht mal ansatzweise das Wasser reicht).

Herzliche Grüsse und ein grosses merci, Robert