Beiträge von 03sec im Thema „fotografische Auflösung und Darstellung von Details: relativ kleine APO-Öffnung gegen größere Spiegel-Öffnungen“

    Hallo zusammen,

    dann melde ich mich mal selber zu Wort.

    Jeder lebt ja in seiner eigenen "Blase". Ich z.B. hatte damals noch nie Rohbilder gesehen (bzw. verarbeitet), die durch einen guten Refraktor gemacht wurden. Ich war über die allgemeine Qualität überrascht. Die Bilder waren zum einen genau so scharf wie die der größeren Teleskope, (das ist nicht verwunderlich, denn der begrenzende Faktor war natürlich das Seeing, s.o.). Ich war aber auch über die erreichte Tiefe erstaunt. Erklären kann ich mir das nur mit dem klareren Bild, also dem höheren Kontrast. Das stelle ich mir vor wie eine "spitzere" PSF. Der erste Beugungsring ist ja bei obstruierten Geräten sehr hell, aber eben im DS-Bereich nicht aufgelöst, das macht den Stern weicher, im Refraktor umgekehrt kleiner.

    Nun geht es ja nicht um Sterne im Bild, sondern um flächige Objekte. Da gilt aber im Prinzip das selbe, denn jede Fläche wird quasi durch unzählige PSF-Punkte dargestellt. DS-Objekte werden dadurch (bei kleinerer PSF) zwar nicht heller dargestellt, aber kontrastreicher, und das wiederum bedeutet man braucht fürs gleiche Ergebnis grundsätzlich etwas weniger Belichtungszeit. So mein Erklärungsansatz.

    Das ganze gilt wohlgemerkt nur bei langen Einzelbelichtungen, wenn das mittlere Seeing der begrenzende Faktor ist.

    Bei kurzen Einzelbelichtungen ist der große Spiegel immer im Vorteil. Bei Planeten ist das bekannt, aber auch bei der DS-Fotografie mit kurzen Einzelbelichtungen kann man, gerade wegen des Mehr an Lichts, kürzer und damit schärfer belichten.

    Viele Grüße,

    ralf