Beiträge von Stathis im Thema „Plejaden + Ceres im interstellaren Staub“

    Hallo Peter, das war nicht aus München, für diese Aktion war ich rausgefahren ins Bayerische Oberland, Bortle 4, NELM ~ 6,3 mag, Wintermilchstraße deutlich sichtbar, jedoch nicht wild strukturiert.


    Danke für die Einschätzung. Ich glaube ich verstehe was du meinst. Das kriege ich jedoch nicht gleichzeitig alles hingebogen, zu viel Farbvarianzen mit der hohen Sättigung. Also habe ich jetzt einfach die Sättigung in den schwachen Flächen zurückgenommen, vor allem weniger Hintergrundgrün. RawTherapee zeigt mir jetzt ein weitgehend farbausgeglichenes Histogramm:



    Größere Version


    Gerne noch weitere Kommentare dazu. Wenn nicht gar zu viel Widerspruch kommt, ist das jetzt hoffentlich die finale Version mit diesen Rohdaten. Ich brauche bessere und vor allem mehr Ausgangsdaten! Mit gekühlter rauschärmerer Astrokamera (ist vorhanden), mit schärferem Objektiv, z.B. das 135 mm Samyang? (nicht vorhanden) und KLAREN TRANSPARENTEN MONDLOSEN HIMMEL (nicht vorhanden)!

    Ich hole mal den fast 2 Jahre alten Beitrag noch mal hervor.

    Die erste Version war euch zu grün, die zweite aus Beitrag #9 hatte mir zu magentafarbene Sterne (vermutlich Überbleibsel der chromatischen Aberration des Objektivs). Also habe ich mich noch einmal drangemacht: Zunächst die Sternebene etwas weniger gestreckt und mit RawTherapee "Defringe" den Magentasaum der schwachen Sterne versucht zu entfernen. Mit Starnet++ eine sternlose Ebene erzeugt. Schließlich in Gimp Ebenentechnik die Ebenen wieder kombiniert die Farben noch mal versucht zu tunen. Ergebnis:



    Diesen unterschiedlichfarbenen Hintergrund kriege ich nicht weg, wahrscheinlich weil schon zu stark gestreckt. Diese schwachen Staubwolken bräuchten viel mehr Belichtungszeit, aber das wird diese Saison wohl wieder nix vor lauter irdischen Wolken.


    Was sagt ihr dazu?

    Danke, danke, aber ich war mir bei all den Gradienten ehrlich gesagt zunächst gar nicht sicher was davon echt ist. Ok diese opaken Wolken links oben in Bild sind schon mal auf jeden Fall echt, da sieht man ja auch viel weniger Sterne durchscheinen. Da musste ich erst mit 03sec Ralfs genialem Bild vergleichen. Es deckt sich nicht zu 100%, also glaube ich dass einiges davon Gradientenreste sind? Was meint ihr?


    Nur die Ceres suche ich immer noch ... rote Markierungen sind nicht so mein Ding.

    Dabei habe extra für dich rote Markierungen gemacht. Schau mal in der Großansicht im linken Drittel etwas unterhalb der Mitte ein spitzes Dreieck mit einem hellen Stern. Direkt darunter die Strichspur mit den roten Linien.

    Ermuntert von den inzwischen zahlreichen Beispielen, die ausgedehnten Staubwolken (Integrated Flux Nebula IFN) abseits der dichten Milchstraße fotografisch darzustellen, wollte ich wissen, ob das meine kleine Olympus auch schafft. Hinzu kam, dass sich Ceres zur Zeit dort rumtreibt, der musste natürlich mit aufs Bild. Et voila:


    3455-plejaden-ceres-im-interstellaren-staub


    Ceres ist links im Bild die rot markierte kleine Strichspur.


    Zeit und Ort: 27.02.20222, bayerisches Oberland, südlich von München, Bortle 4, Wintermilchstraße leicht strukturiert sichtbar.

    Optik: Canon EF 100 mm f/2,8 L Macro bei voller Öffnung

    Kamera: Olympus E-M10 Mark III, nicht modifiziert

    Nachführung: Star Adventurer

    317x30 s = 2h38m Gesamtbelichtung bei 400 ASA, 43 Darks, 23 Flats

    Stacking mit DSS, Hintergrundebnung, Hystogrammvorstreckung und Farbkalibrierung mit Siril, Weiterverarbeitung mit RawTherapee


    Die Bearbeitung fiel mir schwer, da einiges an Helligkeitsgradienten wegzubügeln war ohne die Staubwolken gleich mit zu vernichten. Immerhin hat es dazu gebracht, meine doch sehr bescheidenen Bildbearbeitungskünste zu trainieren.



    Und hier das Making Of mit Olympus 8 mm f/1,8 Fish Eye und der Canon als "Model" im Bild später in der Nacht.


    Während die Kameras und der Tracker schufteten, vertrieben wir uns die Zeit, mit Ferngläsern durch die Milchstraße zu surfen, all die Sternhaufen im Großen Hund und Einhorn abzuklappern und suchten am Fuße des Castor den Kometen C/2019 L3 (Atlas) im Milchstraßengewimmel. Ich mutmaßte, ob man den IFN von einem ultimativen Standort nicht doch visuell sehen kann (einige behaupten das ja immer wieder und bauen extra Teleskope dafür).