Beiträge von Atlas im Thema „Ein Wasserfall, ein rotes Rechteck und eine irreguläre Galaxie“

    Hallo Gerd, ich freue mich, daß Dir meine Sachen gefallen!


    Hallo Reiner, HH1 und 2 habe ich vor etlichen Jahren schon mal beobachtet, aber die anderen HHs erst jetzt. Ich war selbst überrascht, daß die gingen. Wahrscheinlich hat sich die trockene Luft positiv auf die Transparenz in Horizontnähe ausgewirkt. Allerdings bin ich an einem weiteren HH gescheitert, obwohl ich den probiert habe: Rechts oberhalb von HH2 direkt bei dem helleren Sternchen gibt es noch so ein Objekt (HH 130). Da konnte ich aber nichts erkennen. Übrigens: Hast Du nicht vor vielen Jahren beim DSM einen anregenden Vortrag über diese Region gehalten?


    Viele Grüße

    Johannes

    Hallo zusammen,


    Werner, die Kälte war gar nicht so schlimm. Man hat sie kaum gespürt, weil die Luft so trocken war. Gott sei Dank gab es - entgegen der Wettervorhersage - nachts keinen Ostwind. Für mich ist es wettermäßig das Schlimmste, wenn mir nachts kontinuierlich der Eiswind ins Gesicht bläst.


    Ralf, im Übersichtsokular sehe auch ich zunächst tatsächlich nur den Stern, allerdings ein wenig verwaschen. Erst höhere Vergrößerung bringt den Halo zum Vorschein. Magst Du uns Dein Foto vom roten Rechteck zeigen?


    Marcus, ich hab's versucht, aber das Hochladen in die Galerie kriege ich leider nicht hin. Ich bin halt kein "digital native".


    Eike, was? Nur 28"? Bedauernswert ..... ;) 8)


    Viele Grüße

    Johannes

    Hallo zusammen,


    besten dank für Eure freundlichen Kommentare zu meinen Zeichnungen.

    Roland, nein keine neue Zeichentechnik, sondern immer noch das alte rudimentäre Vorgehen mit Bleistift, Wischer und Scanner. Die HHs sind auch mit 25" nicht leicht, aber das "Red Rectangle" könnte auch mit 16" was hergeben.

    Eike, in Deinem 32" Dobson kommt das Rechteck sicher gut raus. Hast du das mal probiert?

    Reni, ich freue mich über Deine Begeisterung. Wo hast Du denn etwas über V 777 Mon geschrieben? War das hier im Forum?

    Rainer und Christoph, in diesem Winter sind wir wirklich nicht verwöhnt worden mit klarem Himmel. Und nun ist es ja schon März. Diese Himmelsregion geht wohl erst wieder ab Dezember.

    Marcus, freut mich, daß Dir mein NGC 4449 gefällt. Auf Deine Zeichnung bin ich schon gespannt. Sie kommt ja dann sicher im OdM Thread. Gern lade ich meine Werke in die Galerie hoch, aber eine eigene Kategorie für Zeichnungen kann ich dort nicht finden.


    viele Grüße

    Johannes

    Hallo zusammen,


    In der Nacht vom 5. auf den 6.3.2022 konnte ich an meinem Stammplatz auf der Schwäbischen Alb einmal wieder meinen 25“ f4 Dobson aufbauen: 730 Meter Höhe; Temperatur -6° Celsius; sehr trockene Luft; Seeing zunächst gut, dann nachlassend. Alle Beobachtungen ohne Filter.


    Der Schwerpunkt meiner Beobachtungen lag in Orion und Monoceros, die sich schon bald vollständig verabschieden werden.


    Zunächst habe ich mir das Feld um NGC 1999 (Schlüssellochnebel) vorgenommen, in dem sich viele Herbig Haro (HH) Objekte befinden. Der Stern hinter NGC 1999 (er heißt V 380 Orionis) stößt mehrere Jets aus, die kleine, schwach leuchtende Objekte erzeugen, wenn sie auf das interstellare Material treffen. Am bekanntesten ist der sogenannte „Wasserfall“ (HH 222). Auf Fotos sieht er wunderschön aus. Visuell ist er schwer, aber machbar. Außer dem Wasserfall konnte ich noch 5 weitere HHs erkennen, sowie einen IC Reflexionsnebel und natürlich den Schlüssellochnebel.


    Meine Zeichnung der Region um NGC 1999:




    Dieselbe Zeichnung mit Beschriftung:





    Im Monoceros steht ein eigenartig geformtes Objekt namens „Red Rectangle“ (wissenschaftlicher Name: V777 Mon). Es handelt sich um einen protoplanetarischen Nebel, also um einen jungen Stern, der trichterförmige Materiejets ausstößt. Wir sehen diese Jets genau von der Seite, woraus die rechteckige Gesamtform des Objekts resultiert. Der kleine Stern direkt nebenan gibt eine gute Orientierung bezüglich der Größe des Rechtecks. Die Diagonalen des Rechtecks sind am deutlichsten zu erkennen, und davon wiederum die Halbdiagonale, die ungefähr auf den kleinen Stern zeigt. Hier waren sogar einzelne Lichtknoten zu sehen. Der Zentralstern ist von einem schmalen Staubring umgeben, den wir von der Seite sehen. Die dadurch erzeugte Zweiteilung des Sterns war ansatzweise zu erkennen.





    Schließlich noch die irreguläre Galaxie NGC 4449 in Canes Venatici. Sie ist sehr hell, aber relativ klein und selbst mit großer Öffnung in ihren Strukturen gar nicht so leicht zu erfassen. Mit der Zeichnung habe ich mich schwer getan. (Dementsprechend sieht sie auch aus.)




    Viele Grüße

    Johannes