Beiträge von Lucifugus im Thema „OdM Februar 2022 : NGC-2539 - ein OS im Achterschiff (Puppis)“

    Servus Walter, servus zusammen,


    wie schon oben beschrieben, konnte ich am 25.1.2022 NGC 2539 aufs Korn nehmen. Ich bin mit besten Erwartungen auf meinen Beobachtungshügel gefahren, wobei die Erwartungen durch Nebelbildung schon etwas getrübt wurden. Ich hatte gehofft, dass ich oben nebelfrei wäre, aber Pustekuchen. Wenn das Moor (Ochsenmoos) gefroren ist, sollte es nicht mehr als Luftbefeuchter dienen, dachte ich... Aber egal, ich habe nicht weit weg eine Ecke gefunden, die sowohl dunkel als auch nebelfrei war.


    Die Nacht war klar, aber irgendwie wurden die Sterne etwas unrund. Entweder hatte ich nicht gut genug justiert (zu ungeduldig, der Tubus musste vielleicht weiter auskühlen...) oder es war doch ein bisserl zu windig?! Den Wind habe ich gespürt, aber eigentlich sollte er nicht viel bewirken, dachte ich. Oder die Kamera ist doch etwas schwer und saß nicht ganz im rechten Winkel am OAZ. Muss ich mal bei besseren Bedingungen prüfen.


    Mir hat's dann auch noch den Fangspiegel beschlagen. Aber gestern habe ich schon Abhilfe bestellt (Fangspiegelheizung). Um nicht zu sehr ins OT abzugleiten, nun doch endlich das Ergebnis:



    NGC 2539 - am 25.1.2022, zwischen 21:48 Uhr und 22:28 Uhr, 295 Lights zu je 6 Sekunden (ich wollte den hellen Vordergrundstern nicht ausbrennen), also insgesamt 39,5 Minuten Integrationszeit. Optik: 8" RC (siehe Signatur).


    Der Sternhaufen ist groß, hell, enthält viele, helle Sterne und zeigt einige Sternkettenn. Eine DNA kann ich da nicht erkennen und insgesamt sind es für mich zahlreiche Bögen und Muster, aber nichts, was ich irgendwie einer mir bekannten Form zuordnen könnte:



    Ich bezeichne es mal als abstrakte Kunst. Formen sind ja eh nur menschliche Interpretationen. Ich sehe, wenn ich keine Asterismen suche, einen lockeren, ziemlich zerzausten, sternreichen Offenen Sternhaufen, Mit 650 Millionen Jahren Alter sind die "großen Blauen" wohl schon alle durch. Es sind daher viele, gleich helle Sterne zu sehen, was die hellsten Mitglieder angeht. Typisch für etwas ältere Haufen. Dass er zerzaust aussieht, ist sicherlich eine Folge der Gezeitenkräfte beim Umlauf um das Zentrum der Milchstraße, denn NGC 2539 liegt ja mitten in der galaktischen Scheibe. Da sind viele Störquellen, an denen der Haufen im Lauf seiner Entwicklungsgeschichte vorbei "geflogen" ist.


    Ich finde solch zerzausten Haufen sehr interessant. Die Sternenketten sind ja kein reiner Zufall, sondern Zeugnis von Ereignissen der Vergangenheit, die den Haufen zerzupft haben. Er befindet sich vermutlich in Auflösung und wird die erste Milliarde Jahre wohl nicht mehr erleben. Ist aber reine Spekulation.


    Ein schönes Objekt :)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Walter,


    bei mir war's gestern sternenklar. Ich wollte NGC 2539 gleich fotografieren und dann nach dem einen oder anderen Planetarischen Nebel nochmal zurück in die Auriga gehen (ist ja eh noch Januar). Aber erneut ist mir sehr schnell der Fangspiegel beschlagen. Da ich NGC 2539 als erstes gemacht habe, müsste was bei rumkommen. APP arbeitet gerade fleißig.


    Fazit: ich muss was gegen den Tau machen. Die feucht-kalten Nächte gehen nicht. Da heute eh Arbeitstag ist, war es nicht so schlimm, etwas früher heim zu kommen. Ich wollte nur ein Bisserl herumjammern.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Walter,


    vielen dank für das tolle, neue Objekt des Monats! NGC 2539 habe ich bisher nur mit dem Fernglas angesehen, aber noch nicht eingehend mit dem Teleskop stuidert. Ich hoffe auf entsprechend klare Nächte im Februar bzw. überhaupt :-).


    Wieder ein Offener Sternhaufen – das freut mich, denn ich mag diese Objekte ja sehr. Jeder sieht anders aus und die Historie ist bei jedem anders, was dann zu unterschiedlichem Aussehen führt. Ich freu mich schon drauf, NGC 2539 näher anzuschauen.


    Liebe Grüße,

    Christoph