Beiträge von Lucifugus im Thema „Simulation Einfluss Fangspiegel/Spinne/etc auf Beugungsbild“

    Servus Robert,


    ich habe den Thread bisher nur als interessierter, stiller Leser verfolgt. Sehr spannend, danke dir und den anderen "Theoretikern". Ich habe da nur eine wohl recht prophane Frage:

    Sind die Nachteile, die die Zäpfchenlüsung mit sich bringt nicht deutlich größer als die etwas geringeren Beugungsmuster?


    Folgende Probleme sehe ich:


    1.) Temperaturabhängigkeit – bei der klassichen Spinne heben sich die Längenveränderungen, was ihre Zugwirkung angeht bei Verkürzung (beim Abkühlen) gegenseitig auf, da alle vier Streben entgegengesetzt ziehen. Beim Zäpfchen müsste sich die Lage des Fangspiegels druch den einseitigen Zug bei der Materialkontraktion verschieben.


    2.) Justage – ist das System stabil genug, um eine dauerhafte Justage zu ermöglichen? Oder muss dafür das Zäpfchen dann doch zu dick sein?


    Und jetzt zur Beugung selbst – beim Zäpfchen sind es asymmetrische Beugungsmuster, die dafür etwas breiter aussehen, als die schmalen, dafür langen Spikes der klassischen, dünnen Spinne. Stört das breitere, hoizontale Beugungsartefakt nicht doch mehr als die dünnen Spikes?


    Und als letzte Frage:

    Warum sind die professionellen Teleskope mit der klassischen Spinne gefertigt worden (selbst Hubble)? Könnte das nicht daran liegen, dass die Nachteile des Zäpfchens in der Summe größer sind?


    Liebe Grüße,

    Christoph