Beiträge von Stathis im Thema „Okulare und erste Schritte“

    auf dem Okular steht:

    WA 30 mm Wide View Five Elements Fully Multi_Coated

    Dann ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit so etwas von ICS oder so etwas von TS in 30 mm, 5 Elemente vom Typ Erlfe bzw. modifiziertes Erlfe. Diese sind bei f/5 nicht so randscharf wie die ES oder Nagler, aber dafür auch viel günstiger. Über das Okular kannst du froh sein, es ist für den Anfang so gut, dass du schön damit beobachten kannst. Ich würde mich erst mal bei den kürzeren Brennweiten besser ausstatten wollen.


    Wie Markus bereits sehr schön erklärt hat, ist 2 Zoll Steckmaß bei den langen Brennweiten wie diesem 30 mm notwendig, damit das große Gesichtsfeld auch durch die Hülse passt. Bei den kurzen Brennweiten reicht die 1,25" Steckhülse. Ob 2" oder 1,25" ist keine Qualitätsfrage, sondern eine rein geometrische. 14 mm mit 82° passt noch in die 1,25" Hülse, 14 mm mit 100° braucht schon eine 2" Hülse. Die 100° machen den höheren Preis, nicht die Hülse.

    30 mm Okular in 2 Zoll Steckmaß ist schon mal gut, das macht 1.270 mm / 30 mm = 42- fache Vergrößerung. Wenn da 3 Vollmonde (der Mond hat ca. 0,5° Ausdehnung) in der Breite reinpassen, ergibt es 1,5° * 43 fach = 63° scheinbares Gesichtsfeld. Vermutlich ist es ein Typ Erfle mit 65-70° scheinbarem Gesichtsfeld. Steht da nichts drauf auf dem Okular? Kannst du ein Bild zeigen? Du könntest auch vom teleskopseitigem Ende den Durchmesser der Feldblende vermessen und könntest daraus das Gesichtsfeld direkt berechnen.


    Du hast dich ja anscheinend schon entschieden, gleich mehrere der ES 82° Okulare zu wählen. Das finde ich eine gute Entscheidung, wenn man ohne Brille beobachten kann, das Geld dafür vorhanden ist und man weiß, dass man dabei beleibt und sie ausgiebig nutzen wird. Aus den immer wiederkehrenden Okulardiskussionen hier kommt jedoch heraus, dass Okulare auch eine sehr subjektive Entscheidung ist, je nach Ergonomie, Einblickverhalten, Beobachtungsschwerpunkte... nicht jedem gefällt alles, nicht jedem passt alles.


    So ist z.B. das 9 mm Plössl kein schlechtes Okular. Man wird damit den Mond, das Trapez im Orionnebel, haufenweise der nicht all zu großen Galaxieen, planetarische Nebel usw. sehr schön beobachten können. Es zeigt die Objekte als solche in der Praxis nicht merklich schlechter. Es hat halt nur 50° scheinbares Gesichtsfeld und einen recht knappen Augenabstand, das heißt, man muss mit dem Auge recht nahe "reinkriechen". Teurere Weitwinkel Okulare zeigen mehr "drumherum" und haben einen komfortableren Augenabstand.


    Wenn du nicht sicher bist, dass dir die ES 82° uneingeschränkt zusagen, könntest du erst einmal z.B. das ES 14 mm oder 11 mm 82° holen. Das ist der Vergrößerungsbereich, den du vermutlich sehr häufig nutzen wirst. Für weitere Details kannst ja das 9 mm Plössl weiter nutzen. Entgegen den obigen Okulartipps finde ich, dass man zwischen 30 mm und 14 mm gar keine weitere Zwischenstufe braucht. Stattdessen lieber im Hochvergrößerungsbereich enger abstufen.


    Ich hoffe, das verwirrt jetzt nicht mehr als es nutzt.


    Der Interesse halber: Was für ein 254/1270 Dobson ist es genau? Es gibt GSO, SkyWatcher, Explore Scientific, Bresser usw.? Ist es ein Volltubus?

    Hallo Christian. Zunächst 2 Rückfragen:

    - Ist das ein handnachgeführter Dobson, oder mit automatischer Nachführung?

    - Was für ein 30 mm Okular ist das? Welches Steckmaß hat es?


    Die ES 82° Okulare sind recht gut. Es gibt natürlich bessere, die jedoch meist deutlich bis wesentlich teurer sind. Brauchen tut man 82° sicher nicht. Wenn es ein handnachführter Dobson ist, empfehlen sich Weitwinkelokulare ab 65° aber schon.


    Wenn das 30 mm nur ein 1,25 Zoll ist, würde ich dieses als erstes erstzen wollen, um Objekte leichter finden zu können und für Übersichtsbeobachtungen. Recht günstig sind die TS 32 mm 2 Zoll Weitwinkel mit ca. 68° Gesichtsfeld bzw. baugleiche Erfle Derivate von anderen Labeln.