Hallo Zusammen,
in der Nacht vom
Donnerstag 06.01.22 gab es wider eine dieser seltenen, klaren Nächte,
die sich zur Himmelsbeobachtung anbieten.
Der Plan war eigentlich
schon Tagsüber mit der Sonnenbeobachtung loszulegen, dass Newton war
einsatzbereit. Aber die Wolken hielten sich bis c.a. 12:30
hartnäckig. Erst danach wurde es richtig klar. Das Problem an der
Stelle nennt sich Spätschicht.
Also keine Sonne.
Deswegen beschloss ich
alles für die Nacht vorzubereiten um nach der Schicht gleich
loszulegen zu können. Da traf es sich, das vor ein paar Tagen mein neues
Maksutow Cassegrain ankam und ich wollte die Gelegenheit nicht
verstreichen lassen es zum ersten mal zu nutzen. Ich bereitete alles
für die Nacht vor und ging dann erstmal arbeiten. Zumindest dachte
ich, ich hätte alles vorbereitet, es stellte sich aber später
heraus dass dem nicht so war. Auf dem Weg zur Arbeit grinst mich dann
auch noch die Mondsichel frech an. Zum Feierabend ist die auch schon
lange weg.
Zunächst ein paar
Eckdaten:
Es handelt sich um ein
Vixen VMC 260L. Der Hauptspiegel hat einen Durchmesser von 260mm, die
Brennweite beträgt 3.000mm. Das Öffnungsverhältnis ist f/11,54.
Der Tubus ist 680 mm
lang(ohne Fokusknopf), 304 mm im Durchmesser und wiegt rund 12kg wenn
alles dran ist. Der Tubus ist auf der Innenseite schwarz mattiert. Es
ist ein offener Tubus ohne Miniskuslinse was das Auskühlen
begünstigt.
Es hat hat ein 7x50
Sucherfernrohr mit beleuchtetem Fadenkreuz. Die Halterung dafür, wie
auch fast alles am Teleskop, ist aus Metall. Alles wirkt stabil und
hochwertig. Das Teleskop wird klaglos von der EQ6-R getragen und auch
die Prismenschiene lässt sich Problemlos einklappen.
Die Nacht beginne ich
damit das ich die Weihnachtsbeleuchtung meiner Eltern abschalte um
ausreichend Dunkelheit zu bekommen. Dann warte ich erstmal 5 Minuten
um meine Augen einzugewöhnen. Gehe mit freiem Auge ein paar
Sternbilder für Orientierungsübungen durch und Zähle die Plejaden.
Ich komme auf 8. Nicht gerade viel und wird auch später nicht
besser.
Okularkoffer und ein Korb
mit Zubehör stehen schon bereit zum mit rausnehmen. Auch das
Sucherfernrhor exklusive Halterung. In meiner Freude darüber
das die Schiene auf die Montierung passt hab ich vergessen das
Sucherfernrhor auf das Teleskop einzustellen. Jetzt in Dunkeln mit
einem 6mm Imbus und den Einstellschrauben zu hantieren ist auch nicht
das Ware. Ersatzweise nehme ich erstmal den Rotpunktsucher vom
Newton. Die Aufnahme passt zum Glück auch dafür.
Aus der Parkposition
heraus will ich das erste Objekt anfahren und jetzt fallen mir all
meine Sünden wider ein. Um die Gewichte zu justieren hatte ich die
Klemmen gelöst und wohl nicht exakt den Ausgangspunkt beim wider
anziehen getroffen. Die Abweichung beträgt mehrere Grad. Aber egal
Sirius finde ich auch so und nutze den Stern zur Justage des Suchers.
Er ist so hell, im Okular das ich richtig geblendet bin. Als nächstes
lasse ich das Teleskop einfach ein bisschen hin und herfahren.
Manchmal findet man dabei interessante Objekte. Einfach durch Zufall.
Ich weis dass das dämlich ist macht aber Spaß und war in dem Fall
sogar erfolgreich.
M 41 auch kleiner
Bienenkorb genant, ein offener Sternhaufen im großen Hund. In
Stellarium wird er mit 4,5 mag angegeben und hat 38 Bogenminuten
Winkelausdehnung. Er hat etwa 100 Sterne, ist 2300 Lichtjahre
entfernt, hat eine Ausdehnug von rund 25Lichtjahren und ist etwa 200
Millionen Jahre alt.
Ein kleines Aligment an
Bellatrix damit die Montierung wieder ins Lot kommt und dann ein
Schwenk auf die Plejaden. M 45 hat eine Magnitude von 1,59, die zahl
der angegebenen Sterne schwankt zwischen 400 und Tausend. Auch oder
gerade das macht den offenen Sternhaufen interessant. Er scheint
allerdings nicht ganz in mein Übersichtokular zu Passen. Die
kleinste Vergrößerung die ich z.Z. Habe ist ein TS 25 mm. Beim
Newton ergibt das eine 26fache Vergrößerung, beim Vixen eine
120fache.
Ich probiere es noch mit
verschieden anderen Okularen um zu sehen was sich so ergibt.
Um halb eins parke ich
die Montierung wieder und beende die Nacht doch recht zufrieden und
glücklich über das neue Teleskop.
In der Hoffnug auf mehr Gelegenheiten für Beobachtungen wünsche ich Allen CS.
Viele Grüße
Bianka