Beiträge von Stefan Simon im Thema „Mond, Jupiter, Saturn, Merkur und Venus in der Abenddämmerung“

    Hallo Jörg und Manfred!


    herzlichen Dank für die Glückwünsche.


    Jörg, ich habe noch einmal alle Fotos durchgeschaut und hier noch einmal eines etwas schärfer bearbeitet. Da sollte man die Venus jetzt leichter erkennen.


    7DII, 560 mm, f5.6, ISO200, 1/60 sec > Venus leicht links unterhalb des Vogels, kurz über der Wolkenkante; Aufnahme von 16:34 Uhr MEZ


    Der Baum ist übrigens derselbe, den ihr schon oben sehen könnt (Post #3 v. Freitag). Diesen hatte ich mir als Landmarke genommen,

    und die Uhrzeiten notiert, wann die Venus hier "vorbeiwandern" würde. Nur für den Fall, dass ich sie visuell nicht gefunden hätte,

    wäre sie dann auf jeden Fall auf den Bildern gewesen. Dann hätte man vielleicht noch mit einer Nachbearbeitung was rausholen können.



    Manfred, Du darfst natürlich gern widersprechen. Klar ist es schon spektakulär, wenn man die Venus so kurz vor der unt. Konj. erwischt.

    Da ich mich jedoch häufiger mit solch grenzwertigen Beobachtungen beschäftige (u.a. Mondsicheln > Alter deutlich unter 20 Stunden, Planeten/Sterne am Tage usw.),

    war es für mich fast eine ganz "normale" Sache, ohne dass es zu schwierig wurde. Bei der letzten Gelegenheit konnte ich die

    Venus z.B. mit einem Winkelabstand von nur noch 3,5° zur Sonne visuell erkennen (1. Juni 2020).



    Schöne Grüße!


    Stefan

    Hallo liebe Venusjäger,


    die angekündigte Wolkenlücke kam für mich zur rechten Zeit, ab ca. 14:30 Uhr wurde es allmählich klar.

    Dies nutzte ich, um erst einmal im heimischen Garten nach der Sichel mit meinem 15x50-Fernglas zu suchen.

    Für den Aufbau meines Teleskopes hatte ich für den kurzen Zeitraum keinen Elan.

    Der Mond diente als Fokussierhilfe und die Sonne wurde durch Nachbars Dach "verdeckt".

    Aber alles Suchen half erstmal nichts, es war keine Venus zu sehen. Nur ein blaugrauer (eher grauer) Hintergrund im Fernglas.

    Zum Glück näherten sich aber alsbald ein paar Wolkenfetzen, und damit hatte das Auge wieder einen Fokussierpunkt.

    Um 15:11 Uhr hatte ich sie dann endlich gefunden. Die Sichel zeichnete sich nun deutlich vor dem Himmelshintergrund ab.


    Dann war es Zeit, das Auto zu starten und zu meinem Beobachtungspunkt nach draußen zu fahren.

    Noch schnell die Technik eingepackt, zudem auch noch meine 6-jährige Tochter, die mal wieder mit "Sonnenuntergang" schauen wollte 8)


    Nach 10 Minuten waren wir vor Ort, der Blick nach Südwesten ließ erahnen, dass zur Beobachtung nur wenig Zeit bleiben würde.



    Die Sonne ist gerade verschwunden, die Venus steht hier noch im oberen dunklen Wolkenstreifen.


    Meine Tochter hatte natürlich auch ihre Kamera mitgenommen und den Papa bei der Arbeit fotografiert :D



    Kurz nach 16:10 Uhr war es soweit, die Venus konnte im Fernglas gesichtet werden. Dann die Kameras ausgerichtet und einige Fotos gemacht.


    16:14 Uhr


    16:20 Uhr, danach war eigentlich Schluss. (Beide Aufnahmen mit 7DII und 560 mm)


    Um nicht gleich wieder einpacken zu müssen, habe ich dann mit meiner anderen Kamera noch den Mond abgelichtet. Nebenbei lief die 7er

    aber auf der Astrotrac weiter. Plötzlich zeigte sich noch einmal ein rötlicher Streifen am Horizont. Ob ich die Venus doch noch einmal zu Gesicht bekomme?


    Tatsächlich, für einige Sekunden kam sie dann um 16:33 Uhr zum Vorschein, hier genau über dem Beginn des orangenen Kondensstreifen:


    Schwer zu erkennen, aber die Venus ist da ^^


    Dann war aber wirklich Schluss, meine Tochter drängelte auch schon wieder, weil sie nach Hause wollte.


    Alles in allem nicht spektakulär, da der Winkelabstand dieses Mal doch noch recht groß war.

    Machs gut, Schwesterplanet, wir sehen uns auf der anderen Seite der Sonne ;)



    Schöne Grüße!


    Stefan

    Es ist ein Einzelbild, Jörg. Ich habe Dir mal das Originalbild geschickt.


    Die Geometrie ist heute natürlich ungünstiger, das stimmt. Nach meinen Erfahrungen von der letzten unteren Konjunktion ist es jedoch auf jeden Fall möglich, die Venus heute aufzufinden. Natürlich unter Beachtung aller Sicherheitsvorkehrungen (Sonnennähe), das sei hier noch einmal gesagt!


    Ein schönes Ergebnis, Manfred. Auf Jupiter kann man die Wolkenbänder sehen. Und auch zwei Monde sind zu erkennen (oder sogar drei?).



    Schöne Grüße und viel Erfolg allen Sicheljägern!


    Stefan

    Hallo Jörg, Johann und Manfred,


    vielen Dank für Euer Lob!


    @ Jörg: Wenn mich nicht alles täuscht, ist die Untere Konjunktion am 9.1. ca. 1:30 Uhr > somit ist es für uns Mitteleuropäer egal, ob wir am Samstag oder Sonntag

    die Sichel aufsuchen > man ist immer einige Stunden vom exakten Zeitpunkt entfernt. Die Prognose sieht für Samstag nicht schlecht aus, ich werde auf jeden Fall

    mein Glück probieren. Nach Sonnenuntergang bleiben ungefähr 20 Minuten, wenn ich das letzte Grad über Horizont mal ausklammere.


    @ Johann: Ja, den Stern Skat habe ich natürlich auch bemerkt und ihn bei einigen Aufnahmen mit dem Mond eingebunden.



    @ Manfred: Schöne Aufnahmen! Die Venussichel habe ich mit einer ähnlichen Methode am 05. Januar aufgesucht. Das hat ganz gut funktioniert.

    Der Abstand zum Sonnenrand betrug etwa 6,5 Grad. Habe mal ein paar Fotos per Okularprojektion gemacht. Die Phase betrug 0,7 %.





    Schöne Grüße!


    Stefan

    Hallo Jörg,


    da hast Du ein paar schöne Fotos gestern gemacht. Glückwunsch dazu! Bei dem Wetter zuhause zu sitzen, wäre ja auch schon fast strafbar gewesen ^^

    Die Bedingungen kann ich nur bestätigen, die Venus konnte ich bis zu ihrem Untergang im 15x50-Fernglas verfolgen.

    Freisichtig ging sie auch noch, jedoch musste man genau wissen, wo man schauen muss. Das war bei weniger als 6° Sonnenabstand schon erstaunlich.

    Erst in den letzten Minuten wurde sie dann deutlicher deformiert. Ich zeige meine Bilder auch gleich hier, ich denke das ist okay?



    Venus um 16:42 Uhr, da stand sie nur noch 1,5° über dem Horizont:

    6D II, 560 mm, f 8, ISO 400, 1/60 sec



    Saturn und Merkur um 17:33 Uhr:

    6D II, 142 mm, f 5.6, ISO 500, 4 sec


    Gesamte Szenerie um 17:30 Uhr, Venus war da natürlich schon untergegangen (Saturn und Merkur links u. rechts der Baumkrone im rechten Teil des Bildes):

    5D IV, 35 mm, f 6.3, ISO 500, 6 sec



    Zwischenzeitlich bemerkte ich eine anstehende Sternbedeckung durch den Mond. In der Nachbearbeitung stellte sich heraus, das dies Tau Aquarii war:

    17:07 Uhr; 6D II, 400 mm, f 5.6, ISO 400, 0.6 sec


    Alle Bilder sind unbearbeitet und nur auf Forumsgröße verkleinert worden. Die Aufnahmen mit der 6D II wurden nachgeführt.


    Übrigens kenne ich auch dieses "Problem", dass mit scharf abbildenden Objektiven die lichtschwächeren Planeten nicht mehr zu erkennen sind.

    Zwar nicht im Sinne des Erfinders: ich mache dann immer noch einige leicht defokussierte Bilder, damit die Punkte etwas aufgebläht werden.



    Schöne Grüße!


    Stefan