Beiträge von JSchmoll im Thema „Eure Basteleien aus Kindertagen“

    PS: Den "Astrofuehrer" hatte ich von meiner Tante aus der DDR ebenfalls zu Weihnachten ruebergeschickt bekommen. War ein geniales Buch. Ueberhaupt waren die DDR-Buecher sehr gut, da sie zeigten, wie man mit wenigen MItteln Astronomie betreiben konnte.

    Ich habe sehr viel Zeugs aus meiner astronomischen Fruehzeit. Leider kaum Bilder ... neben Fernrohrbasteleien habe ich viele Zeichnungen ueber die Sternwarte, die ich als Erwachsener bauen wollte: 1m Spiegel, 30cm Refraktor, 15cm kuppelloses Sonnenfernrohr, alles ausgeplant mit Grundrissen und im Wohnhaus ein Computerraum und ein Fotolabor. Auch "Buecher" hatte ich geschrieben, deren Lektuere mich heute zu Lachkraempfen verfuehrt: "Auf dem Lande kann man die Sterne viel besser sehen als in der Stadt, wo Haeuser herumstehen und Kraftfahrzeuge den Boden erschuettern ...". Sowas auch, diese Haeuser stehen da halt so rum. Auch habe ich gerne "Kwelle-Kataloge" gezeichnet, die eine Persiflage von Fernrohrkatalogen darstellten und die Aergernisse eines Kaufhausfernrohrbesitzers aufs Korn nahmen. Oben auf dem Dachboden liegt das alles in einem Aktenordner "Fruehe Astronomie, Publikationen und Humor".

    Nun gut, es ging ja eigentlich ums Basteln. Ich habe da auf meiner Festplatte etwas gefunden:



    Ich baute dies waehrend meiner Hauptschulzeit als 15-Jaehriger. Auf dem ersten Blick war das ein gewoehnlicher parallaktisch montierter Refraktor als Modell. Doch weit gefehlt! Dieses Geraet hatte eine durchgehende Rektaszensionsachse, auf deren oberen Ende sich ein Planetariumsprojektor befinden sollte. So kann auch aus einer Kuppel heraus stets der ganze Himmel beobachtet werden. Das Fernrohr sollte zwei Sucher haben - einen auf unendlich fokussiert, den anderen scharfgestellt auf die Kuppelwand. So konnte ein durch den Projektor projiziertes Objekt eingestellt werden, bevor der Kuppelspalt in die korrekte Richtung gedreht werden konnte! Wenn wir mal Synchronisationsprobleme des Projektors und Parallaxeneffekte groesszuegig uebersehen, koennte diese Konstruktion die astronomische Oeffentlichkeitsarbeit revolutionieren. Dachte ich jedenfalls damals. "It seemed to be a good idea at the time", wie wir in England sagen. Zu dem damit verbundenen "Jugend forscht"-Projekt kam es dann auch nicht, weil ich inzwischen den Vakuumspiegel entdeckt hatte. Eine andere Geschichte, die nicht funktionierte ...