Beiträge von Lucifugus im Thema „OdM Januar 2022 - NGC 2240, 1857, 2192, 1883, Palomar 2 und UGC 3374“

    Servus Ben,


    zu dem Highlight NGC 2192: Es freut mich total, dass du den haufen als High Light ansiehst und sich die Auswahl für dich gelohnt hat, denn ich hatte sowas erhofft. Für meinen 8-Zöller ist das ja nur ein Nebelfleck mit wenigen Sternen. Die etwas älteren Haufen haben aber dann direkt viele, etwa gleichhelle Sterne, die bei der passenden Öffnung dann plötzlich alle zu sehen sind (ich denke, das liegt am Knie im HRD - den Riesenast sehe ich eben auch, die 11 hellsten, du löst mit 9,5 Zoll aber auch die hellsten Hauptreihensterne auf). So wird aus dem Nebelfleck mit ein paar Sternchen plötzlich so ein netter Puderzuckerhaufen. Ich wollte ja für alle Öffnungen was anbieten.

    Für mich ist NGC 1857 der schönste (eben mit einem 8-Zöller). Die Czernik-Haufen kann man natürlich nicht vergleichen. Die sind das Pendant zum Palomar-Katalog, denn diese Offenen Haufen wurden von Czernik ebenfalls auf den Palomar-Karten gesucht und gefunden. Das soll heißen, dass es sich meist um Haufen mit recht lichtschwachen Einzelsternen handelt, denn sonst wären sie ja schon früher entdeckt worden. Dass ich da einen sehr feinen Nebelfleck sehen konnte, hatte mich eh überrascht.

    NGC 2240 finde ich persönlich vor allem wegen des Stermusters des Kleinen Widders nett. Letzteres ist auch im Fernglas erkennbar und lässt den Haufen selbst daher schnell im Fernglas finden.


    Schön, dass du im Fuhrmann vorbeischauen konntest. Ich hatte bewusst vor allem Objekte gewählt, die man eben nicht unbedingt kennt ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Eike,


    dass du ihn mit deinem 28-Zöller nicht direkt sehen konntest, hätte ich nicht gedacht. Der Mond hat dann ja heftig gestört. Er wird (ohne Mond bei bestem Himmel) ja teils schon mit 8 Zoll gesichtet. Die hellsten Einzelsterne liegen bei ca. 18 mag. Ich kann die Verstärkung durch das NSG nicht abschätzen, habe da gar keine Erfahrung, hätte es bei der Öffnung aber für möglich gehalten. NGC 2419 ist im Vergleich natürlich strahlend hell. Pal 2 ist vor allem für Fotos interessant, denn da kann man natürlich gut die Einzelsterne bei entsprechend langer Belichtungszeit auflösen. Visuell finde ich daran die Historie spannend: man kann Objekte visuell sehen / nachweisen, die erst durch die Palmomar-Aufnahmen entdeckt wurden. Das finde ich ziemlich cool. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Robin,


    schade, dass der Nebel so reingepfuscht hat. Mit 20" müssten die Ansätze der Spiralarme eigentlich gehen (vermute ich). Ich bin gespannt, ob du das bei besseren Bedingungen schaffst. Mit meinem 8-Zöller habe ich da leider keine Chance.


    Der Anblick im 20-Zöller müsste ja wirklich nett sein, wenn man den sehr hellen, stellar wirkenden Kern sieht, dazu den zentralen Balken samt der zentralen Verdickung und dann (hoffentlich) auch die Ansätze der beiden Spiralarme. Im Zentrum muss die Hölle los sein, so hell, wie die Zentralregion leuchtet.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Lieber Micha, servus beinand,


    ja, bei dem Wetter hat man wenig Alternativen. Ich habe jetzt die bewölkte Nacht (hier hat's wieder geschneit), genutzt, NGC 1857 und Umgebung nochmal besser aufzuarbeiten. Ich habe die Fotos invertiert, um kontrastreicher die Verdichtungen anzusehen und habe die bei Bhattacharya et al. (2016) angegebenen Mittelpunkte der Haufen als kleine Kreuze eingezeichnet. Die Größe der Haufen haben die Autoren nicht exakt angegeben, denn sie haben als Kreise nur die untersuchten Ausschnitte (auf Sterndichte und als HRD) angegeben. Ich habe daher die Größen der Kreise, die die Haufen markieren sollen, geschätzt (auch anhand der in der Publikation gelb hinterlegten Sternverdichtungen). Hier erstmal die Bilder:


    Übersichtsfoto von NGC 1857 i.w.S. - hier befinden sich die Haufen:

    NGC 1857a – Zentrum bei R.A. 05h 19min 54,6s, Dekl. +39° 19' 30"

    NGC 1857b – Zentrum bei R.A. 05h 20min 32,5s, Dekl. +39°18'18"

    Czernik 20 – Zentrum bei R.A. 05h 20min 31,2s, Dekl. +39° 32' 24"

    Kandidat ohne Namen – Zentrum bei R.A. 05h 19min 33,6s, Dekl. +39° 31' 55"



    NGC 1857a (rot - rotes Kreuz = Mittelpunkt des Haufens im Infrarot)

    NGC 1857b (grünes Kreuz = Mittelpunkt des Haufens im Infrarot)



    Czernik 20 - rotes x ist das Zentrum im Infrarot, der Kreis gibt ungefähr die Größe an


    Der unbenannte Sternhaufen-Kandidat; rotes Kreuz = Zentrum des Kandidaten im Infrarot.



    Mit NGC 1857a bin ich nicht ganz so glücklich, was den Umkreis angeht, denn visuell (ich meine fotografisch im sichtbaren Licht) liegt der Haufen weiter östlich, im Bild also weiter links. Die Autoren haben aber im Infrarot gearbeitet und vielleicht liegt da doch eine kleine Dunkelwolke im Weg, weshalb auch ein relativ sternleerer Bereich zwischen der Sternwolke am linken Rand des Kreises und der Sternkette besteht bzw. der Mittelpunkt des Haufens dort liegen soll, wo relativ wenig Sterne zu sehen sind. Wenn ich Wiksky anschaue, wäre es wirklich möglich, dass da Ausläufer einer kleinen Dunkelwolke liegen, was es – wie ich finde – noch spannender macht.


    NGC 1857b kann ich auch an dem invertierten Bild nicht erkennen/nachvollziehen. Natürlich sind da einige Sterne, aber eben locker verteilt und ebenso als Ausläufer von NGC 1857a deutbar (der dann eben größer bzw. breiter wäre).


    Czernik 20 ist noch so, wie ich ihn auch vorher schon markiert habe. Für mich sieht er aber eher elliptisch aus (die schwachen Sterne), laut Publikation ist die gelb markierte Verdichtung aber größer. Die hellsten Sterne haben 14m3, 14m6 und gehen dann schnell zu 15, 16, 17, 18 mag hinunter. Vielleicht wird hier auch an manchen Stellen etwas durch Staub abgedeckt.


    Der Kandidat ist offenbar im Infrarot deutlicher als visuell, denn viel ist da nicht zu sehen.


    Fazit: Ich bleibe dabei, dass ich NGC 1857 im engen Sinn erkennen kann, aber da nur den östlichen Bereich als auffällige Sternverdichtung und dann weiter westlich Sternenketten (die eine, die nach schräg unten geht nebst Knie und oben ein paar Sterne, die westlich des hellen Vordergrundsterns zu sehen sind. Der Rest im westlichen Bereich des Haufens scheint verdeckt zu sein und nur im Infrarot auffällig zu sein (oder mit deutlich mehr Tiefe). Ebenso bleibe ich dabei, dass ich Czernik 20 erkennen und nachvollziehen kann, zumal ich die ellipsoide Verdichtung auch rein visuell als schwachen Nebelhintergrund wahrnehmen konnte.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Es lohnt sich immer. Darum zeige ich jetzt einfach mal eins davon weil es ja kein Wettbewerb ist.

    Servus Micha,


    ganz genau, es ist eben kein Wettbewerb, sondern einfach nur ein Gemeinschaftsprojekt. Und trotzdem oder gerade deshalb ist der Vergleich dessen, was am gleichen Objekt mit unterschiedlichen Geräten und bei unterschiedlichen Bedingungen möglich ist, ja interessant. Jeder Beitrag, jede Schilderung ist ein Mosaikstück, das am Ende ein Gesamtbild ergibt.


    Warum nicht auch bei Mond ein Foto probieren? Dein NGC 2192 zeigt weniger Tiefe als das Foto, das ich oben eingestellt habe, dafür entstand meins aber auch völlig ohne Mond. Und die Nachbearbeitung würde das Foto zwar aufhübschen, aber die Information an sich ist ja auch am Rohbild nach dem Stacken enthalten. Mir gefällt's.


    Schade ist nur, dass der Monat eben so wenige Beobachtungsfenster zuließ. Auriga steht aber sehr hoch am Himmel, sodass das auch später nachgeholt werden kann, wenn man mag. Vielleicht bildet sich ja im Februar oder März eine stabile Schönwetterlage aus. Ich selber hatte ein bisserl auf trocken-kalte Ostwindwetterlage gehofft mit entsprechender Transparenz. Kommt vielleicht noch :-).


    Danke für's Vorzeigen. NGC 2192 hast du sehr schön eingefangen, trotz Mond (er stand ja an dem Tag auch nicht sehr weit weg).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Ich beneide Dich um Deinen derzeit nutzbaren Himmel. Allerdings muß ich zugeben, ich würde wohl nie auf die Idee kommen, offene Sternhaufen zeichnen zu wollen.

    Hut ab bei diesem Engagement!

    Servus Eike,


    nutzbaren Himmel hatte ich leider auch kaum. Und wenn wie jetzt, dann natürlich bei fast Vollmond oder wie gestern dann doch erst mit leichtem Nebel, dann mit Zirren und erst klar, als ich in die Kiste musste. Wochenende, Neumond und klarer Himmel sind eine seltene Kombi. Oder - wie zum, Glück letzte Woche klarer Himmel in den Ferien...


    Die Zeichnungen waren eh meine ersten ernsthaften, die ich versucht hatte. Ich finde aber, es lohnt sich zu zeichnen. Dann muss man viel genauer hinsehen. Man versucht so, noch viel mehr rauszukitzeln, was das Teleskop hergibt, was man so gerade nich erkennen kann. Nur die Position der indirdkt aufblitzenden Sterne einzuzeichnen, ist nicht so einfach, finde ich. Da fehlt mir sicher auch noch die Erfahrung. Offene Sternhaufen finde ich übrigens wirklich interessant (Kunststück, habe ja auch vier rausgesucht), denn sie haben eine oftmals sehr unterschiedliche Historie. Je nach Alter sehen sie teils völlig anders aus- Sehr junge haben viele blaue Riesen und Überriesen, dann kommen die ersten Roten Riesen dazu. Später sind alle Überriesen schon verschwunden, die helleren Sterne sind dann bis auf ein paar wenige Rote Riesen alle normale Hauptreihensterne, weshalb dann viele Sterne gleich hell sind. Sehr alte Sternhaufen erscheinen stark ausgedünnt, enthalten dafür viele Weiße Zwerge, die man dann bei entfernten Sternhaufen einfach nicht mehr sieht. Und die Lage in der Milchstraße ergibt wegen der gezeitenkräfte unterschiedliche Lebensdauern.


    Ich lese immer wieder, dass Viele die Offenen Sternhaufen recht langweilig finden, was ich nicht so recht nachvollziehen kann. Liegt vielleicht auch daran, dass ich ja erst seit recht Kurzem ein eigenes, mittelgroßes Teleskop intensiv nutze. Das Engagement ist daher eher reine Neugierde bzw. die Begeisterung aufgrund der Auffrischung einer alten Liebe (der Astronomie).



    auf euren Fotos sieht Palomar 2 ja aus wie ein richtiger Kugelsternhaufen! :) So richtig mit aufgelösten Sternen, was mir mit 20" visuell nicht gelungen ist. Die sind einfach zu lichtschwach.


    Und was ich auch sehr spannend finde, da ist ganz viel galaktischer Cirrus drauf erkennbar.

    Servus Robin,


    das mit den Cirren wollte ich auch noch anmerken - wie gut man sie auf dem z. Und dass Pal 2 wie ein "richtiger Kugelsternhaufen" aussieht, sieht man auch auf den grandiosen Bildern von ihm, die mit Hubble gemacht wurden – siehe hier: https://www.nasa.gov/images/content/742866main_potw1315a.jpg


    Palomar 2 ist bereits deutlich gerötet, was eben auf gewisse Staubwolken hinweist. Auf den Schwarzweiß-Fotos ist die Rötung natürlich nicht erkennbar. Bei RGB-Bilder müsste ein aufgelöster Palomar 2 erkennbar gerötet erscheinen, wenn man genug Licht sammelt. Ich bin froh, wenn ich die Gelegenheit bekäme, ihn bei guter Transparenz des Himmels mal lange belichten zu können. Ich finde ihn unter den Palomarhaufen noch einen der "normalsten". Die völlig zerzausten wie Palomar 1 haben auch ihren Charme, aber Palomar 2 ist ein richtig hübscher, sternreicher Kugelsternhaufen (drum habe ich ihn auch ausgewählt, um auf diesen mangels NGC-Eintrag weniger beachteten Haufen hinzuweisen und zu animieren, ihn auch mal zu fotografieren). Dass er bei Alpenhimmel schon im 6-Zöller visuell gerade noch machbar ist, ist zudem ein Ansporn, ihn im 8-Zöller zumindest mal live, rein visuell, als kleines Fleckerl zu sehen. Mein erster Anlauf war negativ, der nächste wird dann hoffentlich klappen.


    Um visuell Einzelsterne zu sehen, bräuchtze man wohl für einen 500mm-Spiegel eine fst von 7,0, denn 18m2 ist der hellste Mitgliedsstern. Das ist sehr happig.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    und ich gleich nochmal – in der nacht vom 6. auf den 7. Januar habe ich auch noch versucht, NGC 2240 zu fotografieren. Das war schon bei UGC 3374 mehr pder weniger schief gegangen, hier ebenfalls. Ich vermute, dass der Fangspiegel mittlerweile auch vom Reuf betroffen ist, da die Sterne sehr verwaschen wurden. Das Foto zeigt dennoch ergänzend zu meiner Zeichung undgefähr das, was ich auch direkt visuell gesehen habe (immerhin) und dazu noch ein klein wenig mehr Tiefe, Das Foto muss ich aber unbedingt bei besserem Himmel wiederholen.


    Ich stelle Zeichung (siehe auch oben) und Foto direkt zusammen, damit der Vergleich klappt, was visuell am 31.12.2021 (Zeichung) ging und was eben visuell nicht mehr ging.


    Zeichnung vom 31.12.2021, nachträglich digitalisiert und per Photoshop überarbeitet


    Foto vom 7.1.2022, 03:45 Uhr - 04:30 Uhr MEZ, davon 131 x 15 s (31 min 45 s), RC 8"


    Hier sieht man jetzt den ganzen "Kleinen Widder". Der oberste der drei Sterne ist HD 46050 (in der Zeichnung beschriftet).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Eike, servus Tom,


    vielen Dank für eure Bilder von Palomar 2! Im 6-Zöller indirekt erahnbar – Respekt Tom! Im 8-Zöller ja, bei entsprechendem Himmel, aber im 6-Zöller ist das sehr sportlich oder der Himmel außergweöhnlich.


    Ich habe jetzt UGC 3374 beizusteuern. In der Nacht vom 6. auf den 7. Januar 2022 wollte ich diese nette Seyfert-I-Galaxie ablichten und habe zwischen 1:36 Uhr und 3:39 Uhr viele Lights zu je 15 Sekunden aufgenommen. Leider hatte sich der zu anfangs wirklich klare und mit fst 6,2 wirklich annehmbare Himmel transparenztechnisch deutlich verschlechtert. Es wurde sehr luftfeucht und mein Teleskop setze Raureif an, die Handsteuerbox sogar Eis (musste ich vom Display wegkratzen). Jedenfalls sind deshalb die Bilder ziemlich in die Hose gegangen. Ich müsste mit 90 Minuten Gesamtbelichtungszeit (das kam nach Abzug der schlechtesten Lights heraus) jenseits von 18 mag als Grenzgröße haben, auf dem Foto sind es aber nur 16 mag. Deshalb UGC 3374 hier nur stellar erkennbar, denn der extrem helle Galaxienkern dieser Seyfert-I-Galaxie ist hier natürlich gut erkennbar. Die Balkenspirale bzw. der Zentralbalken hingegen ist so natürlich nicht ablichtbar *grummel*.


    Doch kein Foto und keine Beobachtung ist für die Katz, denn ich habe auf dem Foto einen Beifang gemacht. Direkt unterhalb des 11m05 hellen Sterns TYC 3361-631-1 ist ein auffasllend roter Stern zu sehen. Ich habe ihn auf dem Foto mit ? beschriftet. Die Farbe schließt einen Kleinkörper aus, ich habe dennoch in der Minor Planets-Datenbank gesucht und nichts gefunden. Zudem sollte man dann ja auch einen Strich sehen bei der Belichtungszeit.


    Bei Wikisky und Aladin ist da aber nichts zu sehen, kein Stern, nada. Wobei man auf Aladin meinen kann, dass TYC 3361-631-1 irgendwie länglich ist. Die Lösung war dann die Gaia-Datenbank. Unter der Bezeichnung Gaia EDR3 197813416128349824 ist hier ein Eintrag bei den entsprechenden Koordinaten zu finden. Leider ist nichts zur visuellen Helligkeit hinterlegt und/ober ob es sich um einen variablen Stern handelt. Also sucht man nach anderen Fotos der Region, z. B. bei Astrobin: https://www.astrobin.com/zy5lsv/ – und auch da ist der kleine, rote Stern zu sehen. Also wohl kein variabler Stern. Ich finde sowas immer spannend. Man sieht etwas, das auf Wikisky bzw. den dort hinterlegten Aufnahmen nicht erkennbar ist. Die Möglichkeit, auf Datenbanken wie der Gaia-Mission zurückzugreifen, ist da einfach grandios. Was war das früher schwierig, wenn man etwas "seltsames" gesehen hat.


    Nach dem langen Text nun endlich das Foto:


    361 x 15 s

    Optik: RS 8"

    Aufnahmezeitraum: 7.1.2022, 01:36 Uhr - 03:39 Uhr MEZ


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    jetzt hat APP auch das Foto von NGC 1883 fertig gestackt. Ich habe leider nur 12 min 30 s belichtet (50 x 15 s), weil dann der Himmel dunstig wurde. Ich komme trotzdem auf 17 mag Tiefe. Mehr Belichtungszeit hätte aber gut getan – muss ich bei Gelegenheit wiederholen. Für einen Vergleich mit meiner Skizze reicht es aber allemal. Man sieht auch schön die Roten Riesen (auf den Bildern die hellen, gelben Sterne im Haufen selbst.



    Man kann den kleinen Haufen zwar gut erkennen, aber hier nochmal markiert und beschriftet:



    Und hier im direkten vergleich nochmal die Skizze vom Tag davor:



    Die Sternpositionen stimmen in der Skizze natürlich nicht genau, man kann aber ein paar der Sterne zuordnen, finde ich. Mit mehr Tiefe wäre das Foto noch deutlich sternreicher, wenn man es z. B. mit der Ansicht auf Wikisky vergleicht.


    Morgen soll es bei mir laut App ab 1 Uhr sternenklar sein und bis zur Früh bleiben. Schaun mer mal... schee waars scho, wenns so bleim dad... (schön wäre es schon, wenn es so bleiben würde)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Robin , servus alle,


    mein Foto von NGC 1857a und Czernik 20 ist jetzt fertig. Da kann man die Sterne von Czernik 20 gut erkennen (also die Sternverdichtung). Die Sterne sind klar unter 15 mag, ich denke, so 15-18 mag (18 mag ist ungefähr die Grenzgröße des Fotos).


    Hier erstmal die Region ohne Beschriftung:



    Es sieht so aus, als würden die Sterne von NGC 1857 rund um den hellen, gelben Vordergrundstern (HD 34545) verteilt sein, was aber eben physikalisch nicht stimmt. NGC 1857a befindet sich südsüdwestlich von HD 34545. Czernik 20 ist oberhalb, ostsüdöstlich von einem auffälligen Sternendreieck platziert.


    Hier mit Beschriftung:



    Czernik 20 kann man, finde ich, gut auf dem Foto als kleinen, dezenten Haufen erkennen. Vor allem die schwachen Hintergrundsterne mit 17-18 mag häufen sich hier.


    NGC 1857b kann ich ehrlich gesagt nicht erkennen. Ich habe einfach mal einen Kreis um den Mittelpunkt aus der Literatur (Koordinaten des Mittelpunkts) gezeichnet. Der namenlose Kandidat ist für mich hier auch kaum zu erkennen. Wenn man sich einbildet, dass da sie schwachen Lichtpunkte etwas verdichtet sind, dann vielleicht. Das würde aber an anderen Stellen wohl auch gehen. Dafür reicht die Tiefe der Aufnahme offensichtlich nicht.


    Rein optisch – also visuell am Teleskop – finde ich das Gewusel von vielen schwächeren Sternen rund um den im 8-Zöller klar als gelb erkennbaren HD 34545 sehr hübsch. Es sind ein paar nette Sternenketten dabei und man kann einige sehr schwache Sterne visuell herauskitzeln.


    Leider wurde die Transparenz dann immer schlechter, sodass ich nicht wirklich weiter kam.


    Aufnahmedaten:


    Zwischen: 2.1.2022, zwischen 01:14 Uhr und 02:33 Uhr, Lights zu je 15 Sekunden, davon die besten 231 gestackt, also 57 min 45 sec Gesamtbelichtungszeit mit dem 8" RC und einer Canon Eos 6D Mark II unmodifiziert. fst nur noch bei 6m0, während der Aufnahme sogar deutlicher runter gehend auf ca. 5m5


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Robin,


    großes Kino, vielen Dank für's Zeichnen und Vorzeigen! Bei Czernik 20 meinte ich, wie gesagt, ein ganz leicht Nebeligkeit zu erkennen. Dass im 20-Zöller nicht viel mehr zu sehen ist, lässt mich dann fast an dem Erkennen zweifeln.


    NGC 1857a finde ich auch richtig hübsch durch seine Sternenketten. Da hast du mit 20" natürlich viel mehr sehen können. Ich finde es cool, dass du die Daten der Publikation aufgegriffen hast und auch diese drei weiteren Häufchen angeschaut hast. Da steckt viel Mühe drin.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    nochmal ich... Ich spiele einfach mal ein bisserl den Alleinunterhalter ;-).

    Die Nacht vom 1.1. auf den 2.1.2022 war auch wieder klar, sodass ich gleich wieder raus bin. Diesmal, um zu fotografieren. Ich hatte noch vor Mitternacht mit NGC 2192 begonnen und eben ist APP mit dem Stacken fertig geworden und ich habe das Foto kurz noch in PS nachbearbeitet. Beleichtet habe ich 240x15 Sekunden = 1 Stunde Gesamtintegrationszeit mit meinem 8-Zöller. Jetzt zeigen sich deutlich schwächere Sterne. Die Grenzgröße des Fotos liegt knapp jenseits von 18mag – von schwächeren Sternen muss ich mal visuelle Helligkeiten suchen, denn Wikisky wird da sehr stumm.


    Der Himmel war zunächst sehr gut, ich konnte M 35 sofort mit bloßem Auge sehen, M 37 ebenfalls und M 36 meine ich, auch erkannt zu haben. Den 6m2 hellen Stern im Zwilling, den die VdS-Karte anzeigt, konnte ich auch direkt und leicht sehen, sodass ich denke, dass die Nacht noch ein bisserl besser als die davor war. Ich schätze fst 6,3 oder 6,4. Erneut hat aber München recht viel Licht in den Nordosten reflektiert, weshalb ich zwar im Zwilling sehr weit kam, aber nicht im Kleinen Bär, was Grenzgrößenbestimmung angeht. Die Milchstraße war detailreich auch im Fuhrmann und fast bis zum Horizont in Puppis zu sehen. A, Südhorizont waren zunächst Wolken, die sich dann verzogen und man konnte sehr weit runter sehen, Puppis bis zum Horizont, die obligatorische Taube, alles etwas besser als am Vortag.

    Das Seeing war auch o.k., also konnte ich mit der Kamera guten Gewissens loslegen.


    Hier also das Ergebnis in Bezug auf NGC 2192:



    240 x 15s, 8" RC, Kamera: Canon Eos 6D Mark II unmod., 19 darks, nachgeführt mit der CEM40 ohne Guiding, 1.1.2021 23.47 Uhr bis 2.1.2021 00:58 Uhr (die 240 besten Lights wurden gestackt)


    Die Nacht war deutlich frischer als am Vortag und am Ende kam sogar leichter Frost. Leider hat die Milchstraße dann im Lauf der Nacht an Struktur verloren, es zogen auch Zirren auf, die zum Glück nicht den Fuhrmann betrafen, aber die Luft wurde immer weniger transparent. Man konnte die Milchstraße zwar auch am Ende sehen, aber der fst-Wert sank und selbst M 35 war kaum noch zu sehen. Ich habe dann deshalb abgebrochen, weshalb ich noch NGC 1857 zeigen kann, wenn APP fertitg ist und falls das Foto was geworden ist und NGC 1883 nur als Kurzzeitbelichtung bis zum Abbruch (da habe ich Bedenken, ob es überhaupt was wurde).


    Doch zurück zum OdM - vergleicht man die Skizze (siehe oben) mit dem Foto, so sind auf dem Foto natürlich viel mehr Sterne zu sehen. Es gibt da zahlreiche sehr schwache Sternchen, was live den leichten Nebelhintergrund erzeugt. Ich habe vom Haufen nur relativ wenige Sterne visuell erkennen können, aber trotzdem ist der Liveeindruck irgendwie was Besonderes. Insofern werde ich definitiv weiterhin zweigleisig fahren. Visuell Spechteln macht richtig Spaß, auch wenn Fotos mehr zeigen. Daher dann eben beides (wenn es genug klare Nächte gibt).


    Soweit erstmal als weiteren Input. Ich hoffe, dass ich alle sechs Objekte fotografieren und vorzeigen kann. Jetzt sind es nur noch fünf und übermorgen (wenn APP fertig ist) wohl nur noch vier. Vielleicht wird es Donnerstag Nacht ja nochmal klar...


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    jetzt kommen die beiden anderen Offenen Sternhaufen, sodass alle vier frisch beobachtet hier erscheinen können. Die beiden Skizzen sind jetzt mit 1.1.2022 beschriftet, da sie erst nach dem Neujahrsraketenabschießwahnsinn von mir erstellt wurden. Mein Beobachtungshügel ist zum Glück recht abgeschieden, sodass größere Ortschaften und auch kleinere Städte recht weit weg sind – die Raketenbeleuchtung hat sich also in Grenzen gehalten. Trotzdem habe ich erst so ab 1 Uhr morgens dann die beiden Haufen in Angriff genommen.


    NGC 1857:


    Ich finde den Haufen wirklich richtig hübsch. Im Vordergrund HD 34545 und südlich bzw. südwestlich davon der Sternhaufen. Im Teleskop sieht es so aus, als wäre der Haufen ein bisserl drumrum, aber NGC 1857 im engen Sinn (NGC 1857a) ist nur dieser Teilbereich. Auffällig ist eine Sternenkette, die sich nach Südwesten zieht.



    Der Stern im Knick der Kette ist 14m1 hell und war leicht zu sehen. Ich hoffe, das sich ich das Gewusel halbwegs getroffen habe. Die Skizze war nicht einfach, da zu viele, schwache Sterne zu sehen sind/waren. Indirekt wurden es immer mehr, aber die Positionen nicht so klar. Nebelig erschien der Hintergrund aber nicht. Hier nochmal mit einigen Sternhelligkeiten (über Wikisky).



    Czernik 20 im engen Sinn habe ich natürlich auch probiert – und siehe da, er geht im 8-Zöller. Ich konnte zumindest einen Stern mit 14m6 gut erkennen (blitzte immer wieder auf) und im Hintergrund einen sehr schwachen Nebelfleck. Sonst waren nur Vordergrundsterne zu erkennen, anhand derer aber der exakte Ort gut zu finden und definieren war. Also: im 8-Zöller an der Nachweisgrenze, die 17-18-mag-Sterne erzeugen ein sehr schwaches Hintergrundgrau.


    NGC1883:


    Hier hatte ich echte Probleme beim Zeichnen, denn immer wieder tauchten Sterne auf, verschwanden wieder, weil der Nebelfleck doch recht deutlich ist. Und dadurch werden schwache Sterne geschluckt. Ich habe versucht es hinzubekommen, bin aber bei einigen Positionen unsicher. Der Blick zum Papier nebst Licht hat immer wieder gestört.


    Hier der Versuch eines Ergebnisses:




    Die längliche Form des Haufens war nachvollziehbar durch ein schwaches Hintegrundgrau.


    Hier noch mit ein paar Sternhelligkeiten (bezüglich der Punkte, die ich zuordnen konnte) – wie gesagt, die Positionen im Haufen sind unklar...



    Die Mühe, sich pro Haufen eine Stunde hinzuhocken und einfach mal intensiv zu beobachten und zu zeichnen hat sich für mich sehr gelohnt. Zumal ich so auch die Grenzen meines Teleskops besser kennenlerne und abschätzen kann. Bei einem besseren Himmel (fst 6,2 - da ist noch Luft nach oben) geht sicher noch mehr.


    Liebe Grüße, euch allen ein gutes neues Jahr und viel Spaß beim Beobachten im Fuhrmann,

    Christoph

    Servus beinand,


    zum Glück konnte ich die Silvesterbacht zum ausführlichen Spechteln nutzen – ein eigener Bericht wird noch folgen. Jetzt aber erstmal zu den Objekten des Monats januar ( Rainer K. - danke für dein Lob, aber Maßstäbe will/wollte ich nicht setzen, denn dass ich es so ausführlich ausgearbeitet habe, soll bitte nicht andere unter Druck setzen, es auch so ausführlich zu machen...).


    Ich habe die vier Offenen Sternhaufen beobachtet und Palomar 2 versucht (alles visuell mit meinem 8-Zöller). Die ersten zwei Haufen habe ich nachbearbeitet und zeige sie hier nun.

    Die Nacht war sehr warm für die Jahreszeit und die Transparenz nicht schlecht. Ich habe Sterne bis 6m2 mit bloßem Auge sicher halten können (Testkarte der VdS Sternbild Gemini). Im Norden waren hoizontnah Wolken, sodass Münchens Lichtglocke reflektiert wurde und den Nordosthotizont mehr als normal aufgehellt hat. Die Luft war angenehm trocken und im Süden die Transparenz richtig gut. Ich konnte im Laufe der Nacht die Zickzacklinie der Taube sicher und direkt sehen und Sterne bis fast zum Horizont. Fornax war auch kein Problem. Später zogen immer wieder mal Schleier auf, auch im Süden, aber meist war es recht klar.


    NGC 2240:


    Ich habe versucht, den Sternhaufen so zu zeichnen, wie ich ihn gesehen habe. Die Zeichnung habe ich mit Bleistift gemacht, später eingescant, gespiegelt und mit Photoshop die Kritzelpunkte durch schwarze Knödel ersetzt. Die Größe der Punkte entspricht nicht den exakten scheinbaren Helligkeiten, sondern spiegeln grob wieder, wie ich's gesehen habe. Zudem habe ich die Stufen vereinfacht. Schließlich habe ich die Zuordnung der Sterne mithilfe von Wikisky geprüft und von die Helligkeiten dazu geschrieben, wie ich es eben zuordnen konnte. Die Sternpositionen stimmen nicht exakt, denn ich habe ja nur skizziert.



    NGC 2240 zeigte sich als locker verteilter Haufen. Ich habe ca. 35 Sterne erkennen können (inkl. indirekt), direkt ca. 30, wobei nicht ganz klar ist, was zum Haufen gehört und was Vordergrundsterne sind. Ich habe recht lange am Haufen verbracht, aber ich finde es schwierig, die Zeichnung hinzubekommen, denn ich brauche ja etwas (Rot)Licht, um zu zeichnen und das stört dann doch die Wahrnehmung im Teleskop, finde ich. Nach jedem Zeichenschritt muss man wieder warten, bis man schäwchste Sterne sieht. Ich habe daher etwas weniger Sterne gezeichnet, als ich rauskitzeln konnte. Die Skizze entstand bei 200 x Vergrößerung mit meinem 8 mm-Okular.


    Hier nochmal mit eingetragenen Sternhelligkeiten (aus Wikisky):



    Ich finde den Haufen ganz nett, vor allem wegen seiner Lage (siehe oben, Eröffnungsposting) neben dem "Kleinen Widder". Man kann hier im 8-Zöller doch recht viele Sterne erkennen und auflösen. Einen nebeligen Hintergrund habe ich allerdings nicht wahrgenommen.



    NGC 2192:


    Hier konnte ich 11 Sterne aus einem nebeligen Hintertgrund locken, eventuell noch ein oder zwei mehr, die immer wieder mal aufblitzen, aber nicht sicher zu halten waren. Im Hintergrund ein dezenter Nebelfleck, der etwas länglich ist. Auf einen länger belichteten Foto oder mit größerer Öffnung ist da also noch Luft nach oben. Die längliche Form und die auflösbaren Sterne waren eine nette Aufgabe. Insbesondere, da, wenn man wirklich Geduld hat und mal längere Zeit den Haufen studiert, doch auch sehr schwache Sterne hervorkamen.



    Hier nochmal mit Sternhelligkeiten über Wikisky. Den Stern mit 14m9, den ich sehr klein eingezeichnet habe, konnte ich sicher auflösen, er blitze immer wieder an der gleichen Stelle hervor. Weitere, entsprechend schwache Sterne kamen nur an und zu dazu und waren kaum reproduzierbar. Ich denke aber, dass es insgesamt noch ca. 4 Sterne waren, die ich so halbwegs erkennen konnte. Für eine sichere Identifizierung reichte es aber nicht.



    Die anderen beiden Sternhaufen muss ich noch überarbeiten, werde dann aber auch die Zeichnungen hier vorzeigen.


    Palomar 2 konnte ich leider nicht herauskitzeln. Vielleicht war ich auch nicht exakt an der richtigen Stelle. Ich denke, mit 8" ist das visuell eh recht sportlich, den zu sehen, aber ich gebe nicht auf. Vielleicht schaffe ich es noch.


    UGC 3374 habe ich visuell nicht probiert (ich sehe da keine Chance) – mit 8 Zoll nur fotografisch (ich hoffe, ich kann da nachliefern, sofern es weitere klare Nöchte gibt).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Robin,


    Die habe ich alle noch nie beobachtet. Hoffentlich wird es in dieser Saison nochmal 2-3 Stunden am Stück sternklar.


    perfekt – so war es auch gedacht. Ich habe ganz bewusst auch Objekte gewählt, die eher unbekannt sind und eben für Viele was Neues darstellen.


    Bin schon gespannt auf Czernik 20, der hebt sich ja kaum mit der Sterndichte von seiner Umgebung heraus.

    Mit meinem 8-Zöller hatte ich bei der einzigen Nacht, die ich in diesem Monat halbwegs nutzen konnte, Czernbik 20 jedenfalls nicht gesehen. Die Transparenz und auch das Seeing waren aber mau. Ich denke, dass der wirklich schwierig ist. Ein bisserl hebt er sich schon ab. Ich habe ihn erst auf dem Foto beim Einzeichnen "gesehen" und dann erst die Koordinaten gegengecheckt. Aber ob da was visuell geht? Mit großer Öffnung vielleicht.


    Und dieser Sternhaufenkandidat aus dem Paper, links unterhalb des orangenen 7 mag Sterns, in Cartes du Ciel sehe ich da eine evtl. größere Sterndichte von 16-17 mag Sternen. Sieht visuell schwierig aus.

    Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber auf dem Bild, das Du davon zeigst, sieht man drumherum eine dreieckige Struktur (spitz nach links zeigendes Dreieck) mit kaum Sternen. Sind da Dunkelwolken im Vordergrund? Ist aber nur Spekulation und vielleicht Einbildung von mir.

    Genau, ich meine auch, diesen noch unbenannten Haufen bzw. Haufenkandidat auch direkt erkennen zu können (auf den Fotos). Für meinen 8-Zöller sind die Sterne zu schwach und ich habe da auch keinen Nebelhauch sehen können. Die vier Offenen Sternhaufen hatte ich vorher alle selber angesehen, bevor ich sie als OdM ausgeschrieben hatte. Diese beiden faint fuzzies hingegen sind da außerhalb meiner Möglichkeiten (nur fotografisch denkbar, aber es war ja immer bewölkt). Interessant finde ich zum Beispiel, dass Gerd – @CorCaroli – NGC 1857 im engen Sinn mit seinem Teleskop als solchen erkannt hat, während ich im 8-Zöller keine Differenzierung bei den Sternen rund um HD 34545 erkennen konnte.


    Dunkelwolken - möglich, jedenfalls kleinere Satubwölkchen. Ein Bisserl Staub ist ja auch in der Region vorhanden. Fällt mir aber schwer, das so zu interpretieren.


    Das finde ich übrigens sehr spannend -– eben wie die selben Objekte in den unterschiedlichen Teleskopen und bei unterschiedlichen Beobachtern wirken. Auch und gerade deshalb finde ich das Konzept des OdM sehr schön.


    Mal schauen, wie das alles visuell wirken wird!

    Ich bin sehr gespannt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Gerd,


    für mich sah NGC 1857 im 8-Zöller am 7.12.2021 so aus:


    Überblick-Weitwinkelokular (43x) In der Mitte des kleinen Haufens steht HD 34545 (ein 7m37 heller Vordergrundstern), der im Teleskop deutlich gelb erscheint. Rundherum gruppieren sich die Sternchen des Haufens, von denen 4 bis 5 deutlich hervortreten und zusätzlich einige, weitere, schwächere Sterne auf einem nebeligen Fleck zu sehen sind. Bei 81x sind mehr als 30 Sterne zu erkennen.


    Ich fand den Anblick des Haufens rund um den hellen, auffallend gelben Vordergrundstern erstaunlich hübsch für so einen kleinen Haufen, weshalb ich ihn hier mit ausgewählt habe. Der Himmel war an dem Abend allerdings sehr mäßig, das Seeing mies – ich habe daher nicht weiter hochvergrößert. Für mich stand der gelbe Stern jedenfalls im Haufen. Bei der höheren Vergrößerung, wie du sie gewählt hast, kann gut sein, dass du NGC 1857 im engen Sinne im Blick hattest. Dann aber würde HD 34545 tatsächlich nördlich stehen. Seltsam... Oder du hattest einen Zenitspiegel genutzt und vergessen, das zu berücksichtigen - was ich aber kaum glauben kann.


    Liebe Grüße,

    Christoph