Beiträge von Stathis im Thema „Erstlingswerk 8" f8 Newtonspiegel“

    Hallo Kurt, gratuliere!


    Der Strehl war ja schon in Beitrag #386 ziemlich hoch, aber die Kurve nicht so schön gleichmäßig. Jetzt ist der Strehl noch höher und das Foucaultnild zeigt einen perfekten Parabelschatten.


    Super Spiegel, jetzt nur noch "SIR" zu ihm sagen und nicht mehr fallen lassen.

    -0,793 heißt insgesamt noch um 21% unterkorrigiert.

    In dem Fall würde ich einfach MOT wie bisher deine W-Striche machen, nur weniger breit. Das arbeitet weniger scharf in der Mitte und schiebt damit die Korrektur von der Mitte weiter Richtung Außenpartien.


    "Not a good Idea" heißt, dass du diese best fit CC= -0,793 nicht als Zielvorgabe übernehmen sollst. Du willst ja weiterhin eine Parabel, also CC = -1. In der Praxis vesucht man bei so einem langsamen Spiegel eher leicht unterkorrigiert zu bleiben, ungefähr CC= - 0,9 bis 0,95 wäre ein idealer Wert.

    Hallo Kurt,


    wie du siehst, hast du in der Mitte zu viel Korrektur und am Rand zu wenig. Daher zeigt das Foucault Bild einen zur Mitte hin verschobenen Parabelschatten. Die Kante sieht nicht perfekt, aber doch recht gut aus.


    Wie die Kurve zeigt, muss der Buckel bei Spiegelradius zwischen 20 und 75% abgetragen werden. Wie das geht, hängt davon ab, wie du bis da hin gekommen bist. Du schreibst dazu leider wie immer nichts. Vermutlich hast du zu lange Striche mit zu viel seitlichem Überhang gemacht? Dann müssen es jetzt kürzere Striche sein bzw. deutlich weniger seitlicher Überhang. Wenn insgesamt schon zu viel Korrekur da ist (Best Fit CC jenseits der -1) eventuell TOT.


    Das musst du aber selbst ausprobieren. Kurze Sessions und engmaschig messen. Es fehlt nur noch ein Hauch.

    Hallo Kurt,


    du bist bereit, zum Feinschliff zurück zu kehren, bist aber nicht bereit, meine langjährig erprobte und zu 100% funktionierende Technik laut Beitrag #305 einfach mal konsequent auszuprobieren? Wenn du zum Feinschliff zurückgehst und dann wieder mit so einer Pechhaut, wie du sie hier zeigst, polierst, landest du wieder genau dort, wo du jetzt bist. Es ist ja kein Zufall, dass diese Pechhaut genau diese Form erzeugt. Dieses Unterfangen halte halte ich somit genau wie AQR66 für völlig sinnlos.


    p.s. Zur Untermalung ein Schwank aus meiner Sturm und Drangzeit:


    Ich schliff und polierte diesen 430 mm f/4,5 Spiegel mit einem 255 mm Duran Subdiameter Tool und brauchte mühsame rund 40 Stunden Politur bis auch der Rand endlich auspoliert war. 40 Stunden deshalb, weil ich damals noch ein völlig zahnloses sogenanntes "Polierweiß" als Poliermittel von der Materialzentrale gekriegt hatte. Es blieb ein deutlich abgesunkener Randbereich, den ich mit normaler Politur einfach nicht besser kriegte.


    Total frustriert bin ich zum Feinschliff zurück, und dann noch mal 40 Stunden wieder auspolieren. Ergebnis? Na, ahnt ihr es schon? Genau dasselbe wie beim ersten Mal - ich war kurz vor'm ausrasten, bis ich begriff, dass das kein Zufall war. Diese Pechhaut führte mit dieser Strichführung unweigerlich zu genau dieser Oberflächenform und würde es immer wieder tun. Erst dannach lernte ich, die Foucault Bilder auch am Rand richtig zu deuten und Strategien zu entwickeln, wie man gezielt mit Minitools, Pechhauttuning und gezieltem Kantendruck einzelne Zonen und Ränder korrigiert. Zeitgleich kam im Amateur Telescope Making Journal (ATM- Journal) aus USA ein Artikel "Large Thin Mirror Making" von ich glaube Bob Kestner, der genau das behandelte, was ich auch herausgefunden hatte. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen.


    Ich lernte "the hard way": Auch polieren ist zu mindestens 90% reproduzierbare Physik und kein Woodoo Zauber. Ich lerne sogar, wie man selbst massiv missratene Ränder anderer Leute wieder zurückholen kann, sogar bei großen Spiegeln (siehe bereits verlinke Seite 50 cm f/5 Spiegel Rand korrigieren).

    Hallo an alle hier beteiligten, ich sehe das anders.


    1. Die Mitte ist zu sphärisch, daher ist es auch schwer, dort eine Schnittweite zu finden.

    2. Der Rand ist überkorrigiert, je weiter außen um so stärker (---> immer noch zurückgebliebener Rand). Das wird nicht komplett mit Foucault erfasst, da der letzte Stützwert naturgemäß ja 5 mm vor der Kante liegt. Bis zur äußerten Kante sind es vielleicht 500-800% Korrektur.


    Wegen 1+2 zeigt die FXT Auswertung nicht komplette Wahrheit, der echte Strehl wird deutlich niedriger liegen, hauptsächlich weil der Rand einen hohen Flächenanteil hat. Dass der Kurvenverlauf nicht stimmt, sieht man sofort im Foucaultbild. Der Parabelschatten- Wulst ist viel zu weit außen und nicht bei 70% Es ist wieder derselbe Fehler: Kurt hat zu parabolisieren begonnen, bevor der Rand korrigiert war (siehe Beitrag# 352). Die Restfläche war zwar Richtung Sphäre, der Rand war aber immer noch schlecht.


    Was soll der Sterntest bringen? Am Stern wird man sofort die abgesunkene Kante sehen und vermutlich auch die zu hohe Mitte. Der Blick auf M13 sagt überhaupt nichts aus.


    Warum schleift man heutzutage einen 1,60 m langen 8 Zoll? Doch wohl, um einen richtig scharfen Spiegel zu erhalten, den man sicher mit Foucault mit hoher Genauigkeit messen kann. Sicher mit hoher Genauigkeit messen kann Kurt inzwischen... wenn er endlich VOR dem Parabolisieren den Rand mindestens VOLLSTÄNDIG korrigieren würde, oder noch besser überkompensieren würde, könnte er einen schönen hochgenauen Parabolspiegel machen.

    Hallo Kurt,


    400% Korrektur ist bei einem 8 Zoll f/8 gemessen in absoluten Nanometern ja nicht sooo viel.


    Du polierest mit dieser effektiv nur 90% großen Pechhaut TOT und wunderst dich, dass sie trotzdem in der Mitte zu stark poliert und dein Rand schon wieder mit zu langem Radius zurückbleibt? Leider hast du meine Hinweise aus Beitrag #305 nicht befolgt und beschreibst auch weiterhin nicht detailliert, was du eigentlich tust. Erst auf Kalles Nachfrage zeigst du dieses erhellende Bild der Pechhaut. Wie oft willst du denselben Fehler eigentlich noch machen? Daher von mur auch nur in Kurz, da praktisch alles schon mal gesagt:

    - Daumenkorrektur viel zu früh aufgehört.

    - Mit etwas größerem Tool die Rille nicht verbreitert.

    - Der größte Fehler: Die große Pechhaut hat die falsche Rillengeometrie und ist wahrscheinlich auch zu dünn (schwer zu sehen auf dem Bild). Es gehören Pechklumpen von der Mitte rausgepopelt und an die Randbereiche angeklebt.


    p.s.

    Ich habe auch oft mit 28° Pech bei unter 16°C poliert, hatte aber auch die passende Pechhaut dazu geschnitzt. Richtig heiß angepasst macht sie trotzdem genau was sie soll.

    Für die Strichlänge gilt seit Jahrzehnten folgende Vereinbarung wie sie in Stellafane Guide to Strokes beschrieben ist.

    Bei Spiegel oben (Mirror On Top = MOT):

    Die Strichlänge ist der komplette Weg, den die Spiegelmitte vollführt im Verhältnis zum Spiegeldurchmesser. Ein ganzer Strich (1/1) ist der Weg von minus halber Durchmesser bis plus halber Durchmesser -1/2 bis + 1/2 = 1/1. Das ist die maximal mögliche Strichlänge, bevor der Spiegel überkippt. 1/3 Strich ist entsprechend der Weg von -1/6 bis +1/6 (siehe Stelafane Grafik).


    Kurt, dein Bild in Beitrag #297 zeigt eindeutig: Richtige Medizin, viel zu schwache Dosierung. Ich schätze, du must 10 mal so viel davon machen. Da deine Technik, zum zu langen Rand neigt, solltest du mit Finger und Daumen deutlich überkorrigieren, also 20x so viel schadet auch nicht.


    Ich zitiere noch mal aus meinen Tipps und Tricks, Polieren, zurückgebliebener Randbereich:

    "Man sollte nicht von der entstandenen Rille erschrecken und zu früh damit aufhören, sonst ist der Effekt zu gering und man zweifelt an den Erfolg der Methode. Am besten solange Daumenpolieren, bis die Schnittweitendifferenz am äußersten Rand genau gleich oder gar kürzer als die der Restfläche ist und erst dann glätten"


    Oder noch mal zitiert aus 50 cm Spiegel Rand korrigieren:

    "Diese Prozedur mindestens so lange anwenden, bis der Rand direkt innerhalb der Kante keinen längeren Krümmungsradius mehr hat als die neu entstandene Zone innerhalb (im Foucault der extreme Rand auf der rechten Seite des Bildes nicht heller leuchtet als die Zone weiter innen). Es entsteht ein tiefer Canyon, der jedoch nicht so schlimm ist, wie er aussieht."


    Siehe auch meinen alten Beitrag wie lange Daumenpolieren


    Anschließend mit größerem Tool die Rille ausgleichen und schließlich mit deinem Volltool glätten. Dabei müssen die Pechhautrillen in der Mitte des Volltools mindestens so breit sein wie zum Rand, oder gar breiter wie im Bild von Alois gezeigt. Sonst würde auch bei TOT die Mitte zu stark arbeiten und dein Rand würde wieder zurückbleiben.

    ist die 70% Zone noch zu hoch?

    Zu hoch gegenüber was? Was spielt das für eine Rolle? Es geht doch nach wie um die Randkorrektur, oder?


    Gegenfrage: Siehst du eine Verbesserung des Randes gegenüber dem Zustand von Beitrag #276? Ich sehe fast keinen.

    So sieht ein guter Rand aus, hier kommt die Messerschneider von links, bei dir von rechts (anklicken für Details):


    50cm_foucault_glatt_k.jpg


    Was hast du alles gemacht, Jeweils wie lange? Was ist mit der Pechhautpflege? Ich sehe immer noch eine unruhige Oberfläche.

    Du beschreibst leider fast nie was du tust und wie du zu dem jeweiligen Zustand gekommen bist. So wird es mühsam, gezielte Tipps zu geben.

    Schon besser, aber bei weitem noch nicht genug. Wie in meinem Link oben erwähnt, lieber zu viel als zu wenig machen. Dann mit größerem Tool glätten, oder mit dem Daumen auch weiter nach innen polieren, damit der Übergang nach innen sanfter wird.

    Hallo Kurt,


    1. Du hast eine unruhige Oberfläche, oft "Hundekuchen" genannt, ich nenne es übertrieben "Rübenacker". So etwas entsteht, wenn die Pechhaut nicht gut angepasst wurde, oder wenn sie zu alt ist, oder wenn sie mit Poliermittel gesättigt ist. Bei alten mit Poliermittel gesättigten Pechhäuten ist die äußerste Schicht glasig hart geworden und poliert nicht gut. Man muss sie recyclen. Hast du das gemacht? Ich vermute nicht, sonst sähe die Oberfläche viel glatter aus. Z.B. im kalten Zustand im Wasser mit einer Rasierklinge die äußerste helle Schicht abkratzen, oder die warme Pechhaut mit der Messingbürste abbürsten (einfache Stahlbürsten neigen zu Kratzern). Alternativ kann man auch eine heiße dünnflüssige neue Pechschicht über die alte drüber gießen.

    Es liegt nicht wie hier vermutet wurde am zu schnellen polieren!


    2. Du hast einen zurückgebliebenen (abgesunkenen) Randbereich von ca. 6 mm Breite, das heißt, der Randbereich hat einen längeren Krümmungsradius als der Rest der Fläche. Die Kante selbst ist gut. Wie die Daumenkorrektur funktioniert, habe ich in den vergangenen Jahren ausufernd erläutert. Man muss genügend lange mit Zeigefinger und Daumen polieren, die Finger müssen glühen! Siehe Details an einem extremen Fall auf meiner Webseite 50 cm f/5 Spiegel Rand korrigieren und Parabolisieren, siehe vor allem das Video vom Zeigefinger polieren und dem nachträglichen glätten.


    Meiner Meinung nach braucht man für einen so kleinen und langsamen Spiegel kein Interferometer. Ganz im Gegenteil, die raue Oberfläche und den Randabfall sieht man im Foucault besser.


    Meine Vorgehenseise wäre in dieser Reihenfolge:

    Rand korrigieren (eher zu viel als zu wenig), Pechhaut auffrischen, sphärisch polieren bis alle Zonen wieder weg sind, Parabolisieren MOT. Beim parabolisieren hilft es den Rand der Pechhaut sternförmig anzuknabbern um Zonen zu vermeisen, siehe Sterntool hier oder Sterntool hier mit nach außen immer breiteren Kanälen.

    Hallo Kurt,


    Deine Pechhaut finde ich ok. Man kann sie manipulieren, würde ich in dem Fall jedoch erstmal lassen.


    Ja, der Strehl scheint hoch, da du gutmütige f/8 hast und die äußeren 3 Zonen sehr gut passen. Aber du hast die inneren 65% nicht miterfasst. Ich sehe in den Foucaultbildern, dass die Mitte zu hoch ist (zu sphärisch mit leichtem Berg in der Mitte). Deshalb kriegst du dort auch auch keine richtige Messung hin.


    Um besser zu werden könntest du:


    1. TOT 1/3 Striche mit Kantendruck auf die 70-95% Zone, um den Berg bei 70% abzuflachen und gleichzeitig den Rand zurück zu holen. Falls dir das nicht zusagt, einfach TOT mit Strichführung wie bisher, als du Richtung Sphäre poliert hast.


    2. MOT 1/2-2/3 Striche, um das Zentrum zu vertiefen. Davon aber gaaanz wenig, da das Zentrum wenig Fläche hat und sehr schnell reagiert.


    Versuche die best fit CC in den Bereich von -0,9 bis -0,95 (leicht unterkorrigiert) zu bringen. Im Moment dürfte sie ja jenseits der -1 liegen (leicht überkorrigiert).


    Wenn du gar keine Lust mehr hast, kannst du ihn auch so lassen, er wird ziemlich gute Bilder machen.


    Du entscheidest.

    Die Lichtquelle steht links und die Messerschneide kommt von rechts? Das müsstest du immer dazu schreiben.

    Wenn ja, dann passt es: Du hast eine Vertiefung in der Mitte, die bei CC=0 auch sichtbar ist. Diese ist jedoch geringer als für die Parabel nötig. Deshalb ist bei CC=-1 noch ein leichter Berg.


    Aber es bleibt dabei: Die Zonen müssen weg.

    Ja, das Bild passt sehr gut zur Auswertung, wenn sich die Auswertung auf die Sphäre bezieht (CC=0). Hast du CC=0 ?


    Was ist die Uhrsache für die Zonen?: Ich vermute, dass du recht kurze oder zu gleichmäßige Striche machst, oder dass die Pechhaut nicht gut passt. Hast du ein Bild der Pechhaut?


    Ich würde jetzt mit MOT und längeren Strichen mit seitlichem Überhang polieren. Immer variieren, damit die Zonen verschwinden. Das greift die Mitte stärker an und trägt den Berg ab. Nicht zu extrem und zu viel davon, sonst gräbst du dir ein zu tiefes Loch in die Mitte. Also kurze Sessions und öfter nachschauen, wie sich das entwickelt.

    Hallo Kurt,

    Wie man mit Volltool parabolisiert, weißt du? Sonst siehe noch mal meine DVD oder meine Tipps und Tricks unter Parabolisieren mit Volltool und Mirror on Top.

    Man vertieft die Mitte solange, bis der Rand stimmt. Den Rand lässt man unangetastet. Dazu muss der Spiegel jedoch hinreichend zonenfrei sein.

    Laut deinen Bildern in #214 hast du auch negative Schnittweiten? Also hast du Zonen? Die müsstest du im Foucault ja direkt auch ohne Messen sehen.


    Ansonsten sehe ich es wie René.

    Hallo Kurt,


    Zunächst geht es am Rand kaum bis gar nicht voran, und dann plötzlich auspoliert? Wie erklärst du dir das? Wie viele Stunden hast du seit den letzten Bildern poliert? Wie viele insgesamt? Hast du die Pechhaut modifiziert? Abgebürstet? Wie sieht sie jetzt aus? Bild? Wie viel Poliermittel hast du verbraucht?


    Was waren das für Rückstände, die so plözlich wieder weg sind? Ich hätte ja auf eingetrocknetes Ceroxid, oder sonstige eingetrocknete Rückstände getippt. Du schriebst jedoch, dass du immer alles nass gehalten hattest. Also, was war es dann?


    Ich freue mich für dich, dass der Spiegel endlich auspoliert ist.


    Insgesamt muss ich sagen, dass ich mit dem Verlauf dieses Threads über nunmehr 9 Seiten unglücklich bin. Es kommt sehr wenig Rückmeldung. Dritte, die hier mitlesen, können fast nichts damit anfangen. Für Außenstehende muss es sich lesen, als sei das Spiegelschleifen Reketentechnik oder Vodoozauber.


    Ebenfalls unglücklich bin ich über die Kommentare von Frank21.

    Wenn es beim polieren gequitscht hat das hat das Glas gefressen, Bekommst du nicht mit polieren weg

    Unsinnige Aussage, siehe Kommentar von Harold

    Zitat von FRANK21

    Dann war es wohl doch nur schlechte Form vom Schleifen, da kam das Pech dann nicht ran und dort trocknet was an.

    Falsch! Das Pech federt und kommt natürlich auch an Stellen, die Bruchteile von my tiefer liegen.


    Da mir das alles zu mühsam wird, halte ich mich aus diesem Thema ab jetzt weitestgehend heraus. Vielleicht haben Harold, Andreas, René und andere mehr Geduld.

    Ich habe ja schon bisher fast nur TOT mit mehr als 1/3 Überhang poliert.

    Hallo Kurt, machst du auch seitlichen Überhang? Es muss ja einen Grund geben, warum der Rand so viel langsamer poliert.

    Man kann der Kurve auch folgen und die Mitte mehr polieren, also mit Folie einen Stern in die Spiegel Mitte drücken das die nicht mehr trägt

    Hallo Frank, diese Aussage ist widersprüchlich. Liest du deine Beiträge auch mal durch, bevor du sie abschickst? Man kann ja auch im Nachhinein editieren. Es muss offensichtlich heißen "die Mitte nicht mehr polieren".


    Harold, sehr gute Auswertung. Daran sieht man alles, was man wissen muss, keine Notwendigkeit, den ROC zu verstellen, ich glaube das verwirrt eher.

    Hallo Frank,

    In der Sterwarte haben wir ein Stereomikroskop mit Gegenlicht, dem engeht nichts. Es kam immer dasselbe raus, wie mit der 10x Lupe oder umgedrehtes Okular in seilichem Licht, nur einfacher zu sehen.


    Außerdem poliere ich als Gürtel zum Hosenträger mindestens noch ein bis 2 Stunden weiter.


    Diese Prüfmethode ist lange erprobt, kein einziger meiner oder andere Spiegel, der die Volkssetrnwarte verlässt, war nicht auspoliert.

    Hallo Kurt,


    ich kann deinen Frust verstehen, wenn so gar nicht will. Was ich jedoch nicht verstehe, ist warum das so ist.

    Bei Sackgassensituationen empfehle ich, etwas anders zu machen.


    Zum Polierzustand:

    Zitat

    Ich muß aber sagen das ich mit einen Strich pro Sekunde poliere und keinen Druck ausübe.

    Ja, das wird in der Literatur und in den Foren immer wieder so empfohlen. Ich mache eher 1-2 Doppelstriche oder komplette Umdrehung / Sekunde, bei der Größe mit Handgewicht (nicht wie beim Grobschliff voller Druck, aber etwas darf es schon sein. Meine Spiegel dieser Größe polieren im Sommer nach spätestens 5 Stunden komplett aus. TOT polieren mit etwas längeren Strichen und etwas mehr seitlichem Überhang. Du willst ja den Rand auspolieren und die Zone bei 70% wieder weghaben, die Mitte kommt automatisch.


    Foucaulttest:

    Die letzte Bildserie #148 ist richtig ausgeleuchtet, bei denen davor sind viele falsche dabei. Die Querbewegung des Schlitten so weit reinfahren, bis die linke Spiegelhälfte insgesamt ähnlich hell ist wie die rechte. Bei der Bildserie #126 bist du zu wenig reingefahren (links zu hell, rechts zu dunkel), bei Bildserie #145 sind die ersten beiden Bilder richtig, bei dem Rest bist du zu viel reingefahren (links zu dunkel, keine Konturen mehr sichtbar).


    Wenn 0,2 bz. 0,25 mm Schritte zu wenig sind, warum nicht 0,5 mm Schritte machen? Oder gar noch mehr, bis du die Randzone erreicht hast. Oder besser erst einstellen und dann abmessen, dann siehst du ja, wieviel Schnittweite von Mitte zu Rand du hast. Ich vermute, dass du am Randbereich zu viel Schnittweitendifferenz hast.


    Sag mal: Kann es sein, dass dein Schlitten zu viel Todspiel hat oder sich sonst wie weniger bewegt als die Skala anzeigt? Wenn ja, für die Messungen immer von einer Richtung entlang der optischen Achse anfahren, am besten von zu weit innen (Richtung Spiegel, dann immer weiter bis du zu weit außen angelangt bist (vom Spiegel weg). So sind die Schnittweiten positiv und du kannst die direkt ohne Umrechnen in FXP eingeben.


    Alternative:

    Wenn dich die Zonen der Coudermaske verwirren, könntest du alternative Masken bauen: Eine für die Mitte bis ca. 50% des Spiegelradius, eine separate Maske mit der 70% Zone (schön breit, damit man was sieht, min 15-20 mm breit) und vielleicht noch eine für den Randbereich.


    Das alles in Kurzversion:

    1. auspolieren

    2. Zone bei 70% wegkreigen

    3. Foucault verstehen und anwenden


    Das wäre doch gelacht, wenn es ausgerechnet bei dir nicht funktioniert.


    p.s.

    Was Rene da zeigt ist der ROC eines Parabolspiegels, der liegt wohl bei 70%

    Nein, der ROC eines Parabolspiegels entspricht der zentralen inneren Zone, nicht der 70% Zone. Außerdem hat Rene Bilder von allen Zonen gezeigt von ganz innen bis ganz außen.

    Der Fehler ist bei einem 200 mm f/8 vernachlässigbar, bei dem 600 mm f/3 von Rene sollte man schon den richtigen ROC eintragen.

    Sind etwa alle Bilder bei der gleichen Schnittweite (= gleicher Abstand Spiegel zu Messerschneide?)

    Ich sehe nur, dass die Messerschneide mal mehr mal weniger weit eingefahren ist (Bewegung quer zur optischen Achse).

    Du musst den Längsschlitten (entlang der optischen Achse) verfahren, nicht die Querrichtung.


    Der Poliervorgang ist temperaturabhängig. Bei warmen Temperaturen poliert der Spiegel schneller aus. Viel Schweiß, viel Polier!


    P.s. Ich sehe eine nahezu sphärische Mitte bis ca. 60% Spiegelradius. Die äußeren 40% zeigen einen Schnittweiten Verlauf.


    Eine 5 Zonen Maske könnte für diesen kleinen langsamen Spiegel etwas viel sein. 3 oder 4 Zonen hätten breitere Fenster und wären einfacher zu erkennen. Du hast jedoch ein Fernröhrchen am Tester, da wird es wohl auch mit 5 Zonen gehen.


    Ich messe auch wie Harold ohne Maske und werte mit FXL aus.


    P.p.s. Harold war schneller und kommt zur gleichen Interpretation.

    Hallo Kurt,

    Ist der Spiegel inzwischen auspoliert?

    Erzähl doch mal etwas über den Aufbau der Messstrecke (2 getrennte Tische), vielleicht mit Bildern. Misst du mit Couder Maske? Wenn ja, wie sieht diese aus? Wie viele Zonen? Wie sieht der Spiegel ohne Zonen jetzt aus? Was für ein Foucaulttester?


    Ich messe immer auf dem Boden (geklebtes Parkett auf Estrich, also hart und stabil). Früher hatte ich Altbau mit Holzdielen, da konnte ich durch Gewichtsverlagerung die Messerschneide beeinflussen. Auf dem Tisch geht nur, wenn du dich nicht an diesem abstützt.


    Wenn der Spiegel annähernd sphärisch ist, schlägt das Bild selbst bei +/- wenigen 1/100- tstel mm um, das heißt, du musst die Messstrecke ROC = 2*f = 3,20 m auf diese wenigen Hunderstel mm konstant halten können, so stabil ist kein normaler Tisch. Das zeigt, wie extrem empfindlich der Test ist.

    Hallo Kurt,

    schöne Pechhaut und aufschlussreiche Mikroskopbilder!

    Auf dem Bild scheint mir die Pechhaut etwas kleiner zu sein als der Spiegel. Effektiv gesehen ist die Pechhaut auch bei gleichgroßen Scheiben etwas kleiner, da ja das Pech zum Rand leichter wegfließen kann und die Randbereiche der Pechhaut etwas weniger stark wirken. Das erkennt man daran, dass der Rand des Spiegels weniger stark poliert als die Mitte. Das ist normal und kein Grund zur Sorge. In diesem Fall würde ich noch mehr TOT polieren, damit auch der Rand schneller auspoliert.

    Schöner sanfter Parabelschatten ohne jede Zonen, perfekt scharfe Kante, sehr gut!

    Bei einem 8" f/8 ist die Schnittweitendifferenz zwischen Spiegelzentrum und Rand nur knapp 1,6 mm. Da bist du sicher schon sehr nahe dran.


    Jetzt muss du nur weiter auspolieren und keine neuen Zonen reinbauen, also vielleicht genau so weitermachen wie bisher.

    An der Pechhaut sehe ich keine offensichtlichen Fehler. Nach meinem Geschmack sind es lediglich viel zu viele, zu kleine Karos. 5x5 oder maximal 6x6 reicht bei dieser Größe vollkommen und neigt weniger zu Zonenbildung (siehe Pechhautherstellung). Du könntest einige Pechkrümel von der Mitte abpopeln und auf die 70% Zone kleben. Falls die Zone nicht verschwindet, in die wasserheiße Pechhaut die Kanäle großzügiger neu eindrücken und wieder warm anpassen.


    Bei 205 mm Durchmesser und 25 mm Dicke ist das Planschleifen der Rückseite völlig unnötig.

    Die Rohlinge sind hinreichend plan und bei der Dicke biegt sich so schnell nichts durch.

    Ich empfehle das planschleifen der Rückseite ab einer Größe von 255 mm, ab 300 mm ist es Pflicht, sonst droht Asti durch unsymmetrische Durchbiegung.


    Mit Couder Maske Foucault Messungen wird man in diesem Stadium kaum schlauer, du siehst doch wie der Spiegel aussieht.


    Ich empfehle noch was ganz wichtiges: Polish more and worry less

    Hallo Kurt,

    das sind gute Foucaultbilder an denen man alles wesentliche erkennt. Ich halte Couder Zonen Messungen in diesem Stadium nicht für nötig.


    Mitte und Randbereich haben einen kürzeren Krümmungsradius, die 70% Zone im Vergleich dazu einen längeren Krümmungsradius.

    Die Unterschiede sind wohl gering, da Foucalt bei f/8 sehr empfindlich ist.


    Solche Zonen kommen inder Regel von zu kurzen Strichen oder einer zu ungleichmäßig greifenden Pechhaut.


    Kannst ein Bild von der Pechhaut zeigen?