Beiträge von Lucifugus im Thema „Bitte um Rat welche Montierung“

    Servus Günther


    Im Anhang wird die Möglichkeit erwähnt SkySafari herunter zu laden. Ein tolles Programm, aber ich gehe doch recht in der Annahme, dass Alignement und GoTo ausschließlich mit dem Hand Gerät möglich ist? Ich habe ein iPad aber kein Tablet und möchte ohne das auskommen.

    ich nutze meinen Laptop (im Moment) nur für das Einnorden über iPolar. Das geht aber sicher auch per iPad, vermute ich. Das Alignment und das GoTo mache ich ausschließlich per Handsteuerung. Das geht sehr bequem, finde ich. Ich mache meist ein drei-Sterne-Alignment und nutze die ersten angefahrenen Objekte zum Nachalignieren.


    Bei meinen geplanten Anschaffungen habe ich mittlerweile den TS Optics Apochromatischer Refraktor AP 94/414 EDPH OTA in der ersten Wahl, der den Sensor der Sony voll ausleuchtet und mit 4,1 kg mit einer kleineren Montierung zu händeln wäre. Ich habe da die CEM26 oder die GEM28 im Auge. Aber nach überfliegen der Bedienungsanleitung https://www.ioptron.com/v/Manuals/C26_CEM26_Manual.pdf war ich erstmal geschockt, so kompliziert und so viele Warnungen, was man keinesfalls machen darf! Ich habe Null Erfahrung mit solchen Montierungen und bin in einem vorgerückten Alter. Du hast die CEM40 und kennst Dich aus. Jetzt eine ganz unverschämte Frage, falls ich mich dazu entschließe und steckenbleibe, könntest Du mir helfen, ev. in einem Telefonat. Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob das aus der Ferne wirklich Sinn macht.

    Die Frage ist gar nicht unverschämt. Und sehr gerne können wir da auch telefonieren - geht es einfacher als per Tastatur ;)


    Ich selber habe aber keinen Vergleich. Ich war auf dem Stand der alten Super Polaris-Montierung ohne GoTo und mit manuellem R.A.- und Dekl--Trieb nebst einem Schneckenmotor für die R.A. und wollte bei meinem Wiedereinstieg ins Hobby eben eine leicht zu bedienende Montierung, die mir Vieles abnimmt und bei der ich wenig Kabelsalat habe. So kam ich auf die CEM40, zumal auch das Gewicht der Montierung hilfreich ist, da ich alles mobil machen muss. Die CEM26 und CEM28 kenne ich nicht, aber ich denke, dass sie nicht anders und nicht komlizierter als ihr größerer Bruder sind. Insofern kann ich, denke ich, gut telefonisch helfen.


    Und eine letzte: Ich brauche für die geplanten Übersichtsaufnahmen nicht zwingend GoTo. Mit dem MiniTrackLX3 bewege ich nach Einnorden die Sony ins Zielgebiet, sehe auf dem Display mit hohem ISO Wert ob ich richtig liege, justiere ggfs. ein bisschen nach und starte dann die Serienaufnahme. Gibt es eine elektrisch angetriebene Nachführung, die für einen 4 kg Refraktor geeignet ist und die man nach Einnorden einfach startet, sobald das Zielgebiet erreicht ist? Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit der Sony A7III plus 200 mm Brennweite dürften 30 Sekunden Belichtung für meine Zwecke ausreichen. Zumal der Refraktor etwa die 4-fache Menge Licht sammelt im Vergleich zur Sony.

    Ich nutze bzw. nutzte ja auch die MiniTrack LX3 - seit ich meine CEM40 habe, habe ich sie aber kein einziges Mal mehr verwendet. Das Einnorden und das Alignment gehen so schnell und einfach, dass ich meine Kamera plus Teleobjektiv auch einfach auf die CEM40 baue. Vermutlich würde es da auch reichen, nur einzunorden, ohne GoTo das Objekt anzufahren und dann auf Nachführung zu klicken. Aber die 15 Minuten, die ich für Einnorden plus Alignment brauche (maximal) machen das Kraut nicht fett. Die CEM26 (oder 28) würde deinen RTefraktor ja problemlos tragen. Oder willst du parallel den Refraktor fotografisch nutzen, während du mit der CEM26 plus Teleskop visuell spechtelst?


    Ich habe leider keine Erfahrung mit anderen kleinen Montierungen, die die 4 kg plus Kamera tragen würden...


    Liebe Grüße,

    Christoph

    lass genug Tragkraft übrig wenn Du Christoph Zubehör einrechnen willst. als das was du schon erwähntest. #1

    der Finde ich ebenfalls sehr wichtig: verbeisse dich nicht all zu sehr auf die Modelle wie: EQ6-R, AVX, oder eine CEM40. vielleicht ist es ein anderes Modell von den beschriebenen Marken... ;)

    Servus Ale,


    du verwechselst da etwas. Ich nutze bereits die CEM40 - ich verbeiße mich nicht darauf. Ich habe sie eben und habe nur von meiner Erfahrung berichtet. Und ja, genug Tragkraft habe ich übrig. Ich habe ja "nur" einen nicht allzu schweren 8-Zöller. Und auch zusammen mit meiner recht schweren Kamera ist das für die Montierung kein Problem. Sie würde auch einen 10-Zöller tragen, kommt da aber wohl an ihre Grenze. Ich habe also noch Luft nach oben.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Frank,


    ich rede ja bewusst nicht von einem Fehler – bei einer ortsfesten Montierung, bei der das Gewicht keine Rolle spielt, wäre ich vermutlich auch "konservativ" gewesen. Und ja, bislang lief die CEM40 bei mir sehr stabil. Auch bei Frost - mangels klarem Himmel konnte ich sie aber bisher nur bis -5°C "testen" (eine halbe, klare Nacht). Ich bin mal gespannt, wie gut alles läuft, wenn es mal so richtig kalt ist. Ich denke da an eine Januarnacht bei -20° oder so ähnlich...


    Die Nachführung läuft zu Glück stabil. Nur nach dem Ansteuern eines Ziels, vor allem bei einem recht weiten Weg dorthin, muss sich die Nachführung wieder ein bisserl einspielen. Visuell merkt man das nicht/kaum, fotografisch schon. Sterne als kleine Striche. Das ist aber bald vorüber und dann läuft es.


    Was das Einrücken der RA-Schnecke betrifft, weiß ich nicht, was du meinst. Vielleicht aber das hier: nuzte ich das Teleskop im "Dobson"-Modus, also rein manuell ohne Strom bei offener RA-Klemme, dann lässt es sich nicht in jeder Position wieder einklemmen. Es gibt da immer einen kleinen Sprung. Sprich: ich muss mit Stromquelle arbeiten, da es ja keine manuellen Rädchen für RA oder Dekl. gibt. Ohne Saft geht also nix. Oder eben komplett frei drehend, was geht, wenn das Teleskop exakt austariert ist. Vielleicht meinst du das mit dem Einrücken.

    Da ich die Montierung immer mit Strom betreibe, fällt mir das nicht auf. Das Klemmen der beiden Federn selbst geht aber immer einfach, auf und zu. Nur eben wie gesagt mit der Quantelung der möglichen Positionen. Ist das bei der EQ6 besser?


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Frank,


    deine EQ6 sieht deutlich massiver aus als meine CEM40 und ist ja auch deutlich schwerer. Auf einer festen Säule würde ich vermutlich auch eher ein massives Teil nutzen. Da ich aber immer unterwegs bin, da ich im Garten nicht spechteln kann, finde ich die Gewichtersparnis der CEM40 als sehr praktisch an. Und da die Kabel alle in der Montierung liegen, habe ich auch keinen Kabelsalat:



    Das Foto stammt vom ersten Aufbau, nachdem ic das Teleskop und die Montierung gekauft hatte. Ich hatte es hier an die Steckdose auf dem Balkon angeschlossen und das Netzteil einfach auf die Okularablage gelegt. Im Prinzip habe ich hier nur: Stromkabel (draußen von der PowerStation), Kabel der Handsteuerung, auf der Rückseite ein kurzes Kabel für das GPS und dann noch das USB-Kabel vom Laptop. Würde ich Guiden, kommt kein weiteres Kabel dazu, da alles intern verkabelt ist und die Guiding-Kamera bereits integriert ist.


    Kurz gesagt: Aufbau und Betrieb sind ziemlich simpel und schnell zu machen, wenig störende Kabel und vieles läuft automatisch ab. Bei einer festen Säule kann das aber alles egal sein, denn einmal aufgebaut und zum Laufen gebracht, bleibt es ja so. Auch, was die Verkabelung betrifft.


    Interessant wäre es, die Genauigkeit der beiden Montierungen zu vergleichen. Die EQ6 muss ja irgendwie stabiler sein und weniger wackeln, wenn sie selber eine große Masse hat. Der Vergleich fehlt mir natürlich.


    Liebe Grüße und Danke für's Zeigen deines Aufbaus,

    Christoph

    Servus Günter,


    ich habe die Version ohne Encoder, dafür mit integrierter Guiding-Cam (sie ich aber noch nicht verwendet habe). Das Einnorden geht sehr einfach per Laptop. Ich stelle die Montierung nach Norden ausgerichtet auf, schaue, dass sie eben steht (Libelle in der Montierung), dann nimmt eine integrierte Kamera (die in der Drehachse sitzt) den Himmel auf, macht automatisch ein Plate Solving und markiert den Himmelnordpol. Ich muss nur noch zwei Markierungen auf dem Laptopbildschirm zur Deckung bringen. Das geht sehr einfach und schnell. So kann ich sehr exakt einnorden.


    Das GoTo klappt auch sehr gut. Ich mache aber immer ein 3-Sterne-Alignment und nutze auch die ersten angesteuerten Objekte, um auch sie als Alignment zu verwenden. Das Ansteuern klappt dann punktgenau.


    Guiding habe ich noch nicht verwendet, da ich das bisher noch nicht brauchte. Die Nachführung läuft auch so sehr genau und 30 Sekunden pro Light gehen ohne Guiding.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Günter,


    die EQ6-R soll von der Tragfähigkeiten meiner iOptron CEM40 entsprechen, nur ist die CEM40 deutlich leichter und daher besser zu transportieren. Mir selber fehlt der Vergleich, bin aber mit der CEM40 sehr zufrieden.


    Liebe Grüße,

    Christoph