Beiträge von JSchmoll im Thema „Wie baue ich einen alten Drive Corrector f. Synchromotoren v. Celestron (110 V, 60 Hz) nach“

    Hi Samuel,


    kein Problem und schoen, dass Du das Innenleben der Gabel bereits kennst. Ich hoffe, die Astrotreffkollegen koennen Dir helfen.


    Planetare Nachfuehrung gibt es normalerweise nicht, denn diese sind in guter Naeherung sidereal. Was ein Frequenzwandler normalerweise liefert, ist


    - sideral

    - lunar

    - solar

    - Korrekturen: Langsamer / schneller


    Der Dynamikbereich der Korrekturen haelt sich dabei in Grenzen, da die Synchronmotoren schon sehr schnell laufen (sie sind heftig untersetzt) und man nicht viel aendern kann. Nachfuehrkorrektur z.B. fuer Astrofotografie geht damit. Ein rasches Verfahren zur Objektsuche, wie bei Schrittmotorsteuerungen moeglich (z.B. 16x), geht nicht. Hierfuer wurde in den alten Tagen entweder ein Handtrieb verwendet, oder ein separater Gleichstrommotor wurde beispielsweise durch ein Differentialgetriebe eingekoppelt. Am C8 ist dies durch den Drehknopf nach Loesen der Klemmung moeglich, auch wenn dieser Trieb recht grob ist.

    Hi Samuel,


    "Frequenzwandler" ist der deutsche Fachbegriff fuer den alten "Drive Corrector". Das mag Dir bei der Suche nach einem Gebrauchtteil helfen. Wenn Du einen fuer 220V/50Hz findest und neue Synchronmotoren mit 220V 50Hz benutzt (die Celestrongabel hat zwei), dann kannst Du nachfuehren und korrigieren.


    Der Piepton kommt nur, wenn die Batterie schwaechelt. Da das Fernrohr dann sowieso bald stehenbleibt, da der Konverter keinen Saft mehr abgibt, liegt die Loesung in einer groesseren Batterie. Der Koenigsweg waere jedoch ein 12V-Gleichstromeingang mit 220V 50Hz Ausgang, und regelbar. Das gab es von APM fuer die TAL-Teleskope. Ich habe noch so ein Teil. Es war zur Steuerung des Synchonmotors meiner Rupp4-Montierung verwendet worden. Leider kann ich es dank Brexit nicht mehr einfach so rueberschicken, ohne dass erheblicher Verwaltungsaufwand und Gebuehren anfallen. Aber in Deutschland solltest Du noch fuendig werden.

    Hallo Samuel,


    ich habe ein paar Sammlerstuecke mit 110V 60Hz, in meinem Fall Dynamax/Criterion-SCTs. Hier besteht das gleiche Problem wie bei Dir.


    Dafuer konnte ich auf Ebay Konverter finden, die 12V Gleichstrom in 110V 60Hz Wechselstrom konvertieren (es gibt dies auch fuer 235V 50Hz). Allerdings ist dies kein Frequenzwandler, sodass Korrekturen nicht moeglich sind. Das macht bei mir nichts, weil ich die Teile nur visuell nutze, z.B. fuer Oeffentlichkeitsarbeit.


    Ein Problem ist, dass meine 7.2Ah-Bleigelbatterie sehr schnell ausgelutscht wird. Der Konverter zieht dabei am meisten Strom, waehrend der Synchronmotor so gut wie nichts verbraucht. Und wenn die Batteriespannung absinkt, laesst der Konverter einen ziemlich nervigen Piepston los. Da empfehle ich eine groessere Batterie.


    Wenn Du wirklich korrigieren willst, brauchst Du einen Frequenzwandler. Diese Teile waren frueher (teurer) Standard fuer die damals ueblichen Synchronmotoren. Es gab von APM mal so eine Einrichtung fuer TAL-Teleskope, aber das war fuer 220V 50Hz. Du hast hier das Problem, nicht nur barocke Technik einzusetzen, sondern auch eine fuer Europa unuebliche Spannung und Frequenz zu benoetigen. An alte 220V 50Hz-Frequenzwandler koenntest Du wahrscheinlich auf dem Gebrauchtmarkt noch herankommen, und einfache Konvertierer von 12V Gleichstrom nach 110V/60Hz gibt es neu zu kaufen. Aber beides unter einen Hut zu bekommen, ist nicht so einfach.