Beiträge von NormanG im Thema „Am Berg mit 12" - M33-Zeichnung, H-Beta-, OIII-Objekte“

    Servus Christoph,


    lieben Dank!

    Gegen 2 mit dem Hund raus? Aubacke, fiese Uhrzeit.

    M 33 zeigt auch in kleineren Instrumenten einiges, mit Geduld und entsprechendem Himmel. Ich werde auch mal mit 72mm gucken was da so geht, bin ich schon gespannt drauf.

    Ich hoffe das Airglow wird die Jahre jetzt nicht zum Dauerzustand oder Dauergefahr - die Sonne ist ja glaube ich gerade in einer aktiveren Phase... äh... gerade kurz recherchiert, nee, umgekehrt wohl sogar.


    Ja der klare Himmel ist ein komisches scheues Wesen ^^


    Schöne Grüße und CS

    Norman

    Hallo Thomas,


    lieben Dank, freut mich v.a. sehr, dass dir die Zeichnung gefällt ... und ja - Wünsche gehen manchmal in Erfüllung. Ist das nicht ein schöner Satz so kurz vor der Adventszeit ? :smiling_face_with_smiling_eyes:


    M 33 ist wirklich spannend. Ich kann mich noch sehr gut an Beobachtungen im 4"-Apo am Stadtrand Berlins erinnnern, wo schon reichlich Struktur bei mittlerer AP zu sehen war.


    Mich würde mal brennend ein Blick durch Deinen 160er Bino mit 2 Hbeta-Filtern auf den Pferdekopf interessieren :upside_down_face: :star_struck: Hast Du das schonmal bei guten Bedingungen versucht?


    Zurück zu M33 - da kenne ich auch eine 4" Zeichnung aus renommierter Bleistiftspitze und die zeigt mehr Spiralen als ich gesehen habe - man sieht, wie krass die Transparenz bzw. sonstige atmosphärische Kondition entscheidend ist.


    Schöne Grüße und CS

    Norman

    Servus Haley und Hallo Marine,


    lieben Dank euch für die netten Rückmeldungen, freut mich :)


    Deinen Videolink Haley muss ich mal später probieren, da hakts hier gerade. Ich werde den greenflash noch öfter sehen müssen um ihn selber als solchen abzuhaken. Nur weils mir so vorkam, musste es keiner sein... zumal es gar nicht sooo trocken war anfangs... das waren eher so 60-70%.


    Was meinst Du zu den Strukturen in der Atmosphäre Haley? Ist das Airglow oder sind das doch eher schwache Zirren?

    Besucherdompteuse

    :D Toller Begriff und zutreffend :D



    Mond zeichnen Marine, puh, davor hab ich bisher Respekt. Ja für mich zählt nicht zuletzt das Gesamterlebnis, irgendwie muss ich ja auch den Aufwand rechtfertigen, indem ich alles rausziehe aus der Aktion ;) Und wie man sieht, gibt es irgendwie immer was Neues zum Erleben.


    Schöne Grüße

    Norman

    Hallo Robin,

    hm...den Artikel hab ich sogar vorliegen. Ja, könnte hinkommen, Zirren zeichnen ja auch stärker durch auf Photos... Die Strukturen fielen mir auch schon auf, aber die haben Zirren oft ja auch.

    Man könnte sich verschiedene Farben einbilden bei den Strukturen. Würde jedenfalls auch erklären, warum es bei Sonnenuntergang blitzeblau war und sofort mit Dunkelheit es nicht mehr so klar schien - derlei Airglow sieht man tags ja nicht. Nachts mit bloßem Auge dann aber daran zu erkennen, dass man die Sternbilder wie Steinbock nicht mehr findet...


    Hallo Gerd,

    vielen Dank für Deine genauen Schilderungen der Beobachtung! Sehr gut dokumentiert :)


    Hallo Sarah,


    vielen lieben Dank für Deine nette Rückmeldung, freut mich, dass meine Schilderungen so lebendig rüberkommen wie ich es auch ansinne :)


    Grüß dich Rene,


    lieben Dank :)

    Hab ich eigentlich schon von dem Kampf mit dem Grizzly am Wendelstein erzählt? Ich konnte am Gipfel das Fell einlagern für kalte Nächte 8o


    Ergänzung für Werner: bei der Zeichnung saß mir niemand im Nacken, ich hatte schon zu 99% meine Ruhe, geht mir da genau wie Dir mit der nötigen Ruhe.


    Schöne Grüße in die Runde

    Norman

    Hallo Ben,

    Vielen Dank für dein wie gewohnt umfangreiches fundiertes Feedback :)

    Ja genau, der Bubble-Nebel hat die wesentlichen Details offenbart,die verschiedene 16" Zeichnungen zeigen.


    Bei M33 gehen sicher noch mehr Kondensierungen,bin gespannt auf nächstes Mal :) Vielen Dank auch für das nette Lob zur Zeichnung! Technisch bin ich da auch sehr zufrieden.


    Hi Robin,

    Lieben Dank!

    Ach meinste,das sind keine Zirren sondern strukturiertes Airglow?! Ah... Muss ich mal recherchieren...! Ggf. Liest hier ja ein Atmosphärenexperte mit...


    Prominent,ach was ;-)...Nee die Story ist die,dass ich Stefan ne Nachricht schrieb ich wäre oben und er ist ja in einer Münchner Sternwarten FB-Gruppe oder dergleichen drin...wie Marine auch, und der Buschfunk war gebohren ;)


    Hi Mathias,

    Dankeschön! Freut mich dass meine Zeichnung und Beobachtung die gefällt!

    Naja,ich hab schon deutlich mehr digital bearbeitet als nur invertiert ;)

    Das hätte nur 30 sek. Gedauert.

    Vergleich Mal genauer die beiden Bilder... :+)


    Ja,beim Bubble-Nebel war die Zeichenlust erschöpft nach 4.h. da hat mir schlicht ein skizzieren.der wesentlichen Details genügt. Freut mich, dass du der auf den ersten Blick Krakelei die Details wertschätzt :) Die haben mich auch gefreut.


    Schöne Grüße und CS!

    Norman

    Hallo Gerd, Werner und Roland,

    Vielen Dank,freut mich, dass die Zeichnung gefällt :)


    Klasse Gerd, Glückwunsch zur Sichtung vom Hexen-Nebel! Ich bleibe dran und probiere noch einmal bei besserem Himmel. Kannst ggf. näher beschreiben,wie der aussah bei euch?


    Roland,ach,da ist man nicht so förmlich auf dem Berg :)


    Schöne Grüße und CS

    Norman

    Hallo Jörg, servus Stefan,

    Lieben Dank euch! :)


    Ja die Nacht hat sich absolut gelohnt.

    Komisch mit dem Siff,da waren Deine Prognosen offenbar besser Stefan :+)


    Vielleicht klappt's ja mal mit dem Schwarzenberg,den hab ich bei Wanderungen immer von der Ferne beäugt die letzte Zeit...


    Schöne Grüße und CS!

    Norman

    Sonntag Morgen. Ein Mann am einsamen Bahnsteig reckt und streckt sich mit verkniffenen Augen in der Morgensonne, einen Apfel in der Hand, die beiden Arme oben zusammenführend. Der Apfel landet mit der angebissenen Seite auf der Halbglatze und purzelt den Bahnsteig hinunter.


    Was ist passiert?


    Die längste Nacht des Jahres. 11h. Keine Wolken, keine Zirren angesagt, Luftfeuchte sollte am Berg gen Mitternacht rapide fallen Richtung 30%. Ein Samstag.


    HALLELUJA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Am Abend zuvor holte ich mir noch schnell einen Kanister destilliertes Wasser, um den größeren der beiden FS zu entkeimen (63 gegenüber 53mm) zwecks Priorität großflächiger Objekte. Der glänzt jetzt wie lange nicht. Dann mal den HS angeschaut. Hmmmmmmmmmmmmm....

    Also wenn der 12"er schon eine beschädigte Beschichtung hat, dann sollte der Rest wenigstens volle Pulle reflektieren – zumindest in so einer zu erwartenden Nacht – oder? Auch wenn ich wusste, das könnte morgens eng werden, sogleich frühs nochmal zum Baumarkt. Das schöne – so Etepetete braucht man beim Reinigen nicht sein, wenn eh bald ne neue Beschichtung rauf muss. Aber: 1 h hab ich mit dem Ausgebaue und wieder rein schon eingeplant, und genau die Zeit hat es auch gebraucht. 15 min länger das ganze, und es wäre hektisch geworden.



    Auf der Wendelsteinbahnterrasse blinzle ich gemütlich in die Nachmittagssonne. Die gerade noch zwischen Wischmopp und Eimer erhaschte Erbsensuppe dampft in ihrer Resthitze vor der Bergkulisse. Die Brezn ist fast schon überraschend superknusprig, die Dohle kreist auch schon über mir.



    „Guten Appetit!“ Eine nette Dame die ich nicht genau zuordnen kann schreitet an mir vorüber. Touristin? Zum Restaurant gehörig?

    „Mamaaaa! Ich will zu meiner Mamaaa!“ „Die Mama ist nur was zu trinken holen und kommt gleich!“ „Mamaaaa!“... „Die Mama ist...der PAPA ist doch da!“

    Man würde jetzt, ohne die Szene erlebt zu haben,zunächst mal Mitleid mit dem Papa vom kleinen Mädchen haben. Mir genügte ein Blick und ich verstand das Mädchen. Schneebälle. „Komm, jetzt Du!“ Huiii... hohoho.....!“.

    Eine Dame vom Nachbartisch kam entlang, vor sich hinmurmend. „oh mein Gott.“.

    Jo. Einen gekünstelteren Papa hab ich auch noch nicht erlebt.


    Glaubt mir, ich wollte jetzt auch zu meiner Mama.

    Schnell weg. Noch kurz ums Eck um Wasser vorzutrinken (spart Gewicht nach oben) und schnellstmöglich entkommen. Denn ich ahnte es, als ich wiederkam, kam sogleich Papa zu mir herüber und verwickelte mich in die Gleitschirm- etc. Thematik.


    Mit meiner mir zuweilen eigenen Lakonik meisterte ich die Situation und machte mich auf den Weg durch Eis und Schnee. Wie üblich hatten einige Leute ihre Probleme, die letzte Gondel zu erwischen. Die eine hatte quasi ihre beiden Mädels unterm Arm, musste einen ewigen Umweg ums Gebäude nehmen weils überraschend und schlecht ausgeschildert war und sah schon alle Gondeln davonschwimmen und die nächste Frau vom Gipfel rutschte auf den letzten Metern fast aus.


    Bald war Ruhe. Und es ging hoch.






    Völlig faszinierend fand ich die Farben im Schnee, wo sich die Stöcke eingebohrt haben. Erst dachte ich, es wäre meine Sonnenbrille, aber nee, das ist in natura wie gletscherfarben!


    Ein paar Kumpels kamen von oben entgegen, wo der eine seinen Impfnachweis irgendwo verloren hat und jetzt durch den Schnee mit fraglicher Ausrüstung runterlaufen muss.


    Der Weg nach oben hatte etwas von Expeditionscharakter. Gut, dass vor mir schon einige den Schnee weggetreten haben, zu Not waren Ersatzsocken dabei.

    Kurz vor dem Ziel blicke ich jedoch auf die Schlussstrecke zu meinem üblichen Platz und da war keine Frage – nee, da geht’s heute nicht lang. Weil der Weg dann doch tief eingeschneit und zu gefährlich war, blieb ich auf befestigtem Terrain.



    Das Ende vom Lied war unverhoffte nette Gesellschaft. Es waren Astrophysik-Studenten am Berg. Social media...äh...Fünflings-Stefan sei Dank wusste man schon von mir, ohne dass ich selber wusste wer da alles zugegen war.



    Ein Mädel von der studentischen Truppe hatte da die Zügel in der Hand und kam mir dezent bekannt vor, ich wusste aber von nix. Als sie nicht mehr allzu beschäftigt war mit der Herrichtung des eigenen mitgebrachten 10“ers bemerkte sie:

    „Du bist der Norman...“ … „Öh...stimmt...?“ Da war ich schonmal nicht schlecht verblüfft.


    Von oben tröpfelten die lustigen Dialoge herunter, die man von Einsteigern her kennt und eine straff organisierte Marine (Tatsache, Namensfetzen schwappten zwischendurch zu mir hinunter, die Dame aus Bens Berichten) sorgte für den reibungslosen Ablauf, u. a. die Justage und Verblendung des mitgebrachten 10“ers.


    Bald fühlte ich mich ein bisl wie ein Teil der Astrophysikstudententruppe ...


    Nach einem Gruppenphoto eine Etage über mir kehrte zunächst Ruhe ein und die Abendsonne zauberte wunderbare Stimmungen. Stellfläche herrichten ... was zum Räumen nehmen? Erste Idee: halb gefüllten Rucksack vor mir herschieben. War nicht so der Knüller. Recht bald hatte ich es aber raus: mein aufgeklappter Hocker! Wie dafür geschaffen.


    Ich habe immer Spikes fürs Teleskop dabei, das war auch gut so jetzt. Eigentlich war ich früh dran, aber der dieses mal etwas anspruchsvollere Aufstieg durch Schneeglätte sorgte für perfektes Timing. Ich kann mich nicht erinnern, das ich Zeit totschlagen hätte müssen. 16 Uhr von der Bergstation hoch und 18 Uhr war es für die Beobachtung schon dunkel genug. Wahnsinn ging das schnell.


    Der nachmittagliche Aufstieg zuvor präsentierte ein strahlendes Blau wie ich es gefühlt lange nicht hatte am Berg. Wahnsinn. Was sollte DAS werden?




    Venus näherte sich der Bergkette und ich beobachtete im Fernglas ihr Verschwinden, wie sie weggeknipst wurde. Kurz erschien es etwas grünlich dabei.

    Zunächst war der Himmel erwartungsgemäß Durchschnitt für Berg wegen der noch höheren Feuchte von um die 60-80% . Hin und wieder Wetterleuchten aus Richtung Österreich.


    Aber: ideal, um mal endlich die versprochene Zeichnung von M 33 anzufangen.


    Das Remote-Projekt


    Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere an mein Projekt „Remote-Beobachtung“ und eure Zeichnungswünsche an mich vom Berg.



    Wow, sind es schon 4 Jahre die das her ist? M 33 war noch offen... Habs nicht vergessen, ihr kennt das Wetter etc... jetzt war es endlich soweit, wennauch unter Zirreneinfluss:


    Komisch, beim Reinladen werden die Bilder immer riesig...



    Der Himmel war am Anfang der Nacht zwar noch ausbaufähig, aber gut genug, um mit den Sternen zu beginnen. Dafür braucht man keinen super Himmel. I-de-al. Eine knappe Stunde musste es wohl gewesen sein, wie ich mit dem Sternfeld rumprobiert/ gemurkst habe und kam zum Schluss, nee, das geht so nicht, die Galaxie wird so viel zu klein. Ich hab immer die Tendenz, zu klein zu zeichnen, weil es für das Handgelenk einfacher ist.


    Aber für mich war der richtige Weg: doch erst die grobe Galaxie, dann die Sterne. Oder ein Mittelding aus erst den drei hellsten Sternen die ein Dreieck über den Großteil des Sehfelds bildeten...ich gestehe, ich habs jetzt direkt vergessen. Jedenfalls nicht erst die ganzen Sterne. Schlussendlich war es ohnehin eine ständige wechselseitige Prüfung von Nebel- und Sternpositionen.


    Mir war klar, was ich mir jetzt eher schwierig erarbeiten muss, würde Stunden später ins Auge fallen und einfacher sein. Schon innerhalb der ersten halben Stunde war M 33 besser zu sehen als vorher. Aber für Taktieren blieb trotz der 11 h nicht viel Zeit. Einfach machen.

    Endlich war ich aufm guten Weg, es ging voran. Ein paar erste kleine graue Bobbel zieren zwischen krakeligen Sternen das Papier...


    Apropos, wen das Original aus dem Feld interessiert:...











    Der Kaffee ist fertig.


    Ah Wahnsinn.

    Ich glaube Mathias hieß der nette Kollege, der mir einen angekündigten Kaffee vorbeibrachte. Cirrusnebel ist dran. Marine: „Jetzt will ich aber ein ah und Oh hören!“.

    Irgendjemand: „Is schon schwach der Zirrus“. Ich grinste im Dunklen vor mich hin.

    Marine behielt offenbar die Fassung und stellte lieber irgendwann später den Orionnebel ein, der dann für Ahs und Ohs sorgte.

    Als die Studenten wieder zu ihren Messungen rein mussten oder vor dem kalten Wind flüchteten, stellte ich langsam die Zeichnung fertig.


    Reflektionen über die Zeichnung


    Eines, auch wenn es banal klingt, hab ich aber wieder mal festgestellt: Zeichnen ist – zumindest in meinem Fall - im Wesentlichen eine Frage der Geduld. Nach 1 h hatte ich noch nichts wesentliches zu Papier gebracht, aber es wurde puzzleartig immer mehr und vollständiger. Für den ersten Versuch an dem Objekt bin ich zufrieden, auch wenn ich weiß, dass bei besseren Bedingungen mehr geht. Früher habe ich noch mindestens einen weiteren Arm gesehen, der das Objekt noch weiter in die Länge zieht. Seltsamerweise auf den meisten Photos kaum zu erkennen, aber visuell erfassbar wenn es passt mit der Transparenz. Dieser eine weitere Arm wäre im Bild rechts unterhalb des breiten diffusen Arms gewesen. Dieses mal hab ich herumgerührt und nix weiter sehen können. Auch an weiteren Stellen meine ich mich von früher an weitere schwache Arme zu erinnern.

    Wie von mir vor einiger Zeit hier vermutet, hab ich letztendlich 4 h an der Feld-Zeichnung gehockt, um halbwegs meinen eigenen Vorstellungen nahe zu kommen. Einzig die Sternhelligkeiten, da hatte ich schlicht keine Lust mehr, um die wirklich genau hinzubekommen, alles zu markieren, beziffern, abzugleichen. Das wären nochmal 1-2h gewesen. Nä. Ich hoffe ich liege nicht zuuuu sehr daneben.

    In der Nachbereitung/ Digitalisierung kamen nochmal 3 h dazu.


    Weitere Objekte


    JETZT geht’s weiter mit andren Sachen. So schwenkte ich gen Mitternacht zuerst mal aufs OdM November mit dem Galaxienduo. Da der Pegasus schon ganz schön am Abtauchen war, nicht mehr so eindrücklich wie ich es noch vom sehr guten Landhimmel kannte, aber dennoch einfach ein klasse Objekt, was für mich v.a. an der Rahmung durch die zwei 7mag (?)-Sterne liegt. Auffällig tatsächlich der stellare Kern der helleren der beiden. Hatte den Helligkeitsunterschied gar nicht so gravierend in Erinnerung, aber die andere war deutlich schwächer.

    Dann gings an meine Liste. Ich hatte vor, eine Filternacht einzulegen. Alles was irgendwie noch für OIII und HBeta in Frage kam und ich noch nicht hatte. Das Seeing hätte ich eh ungünstig eingeschätzt, da es ja in der Nacht wärmer werden sollte (!). Das tat es auch. Anfangs hab ich bei Minus 3 Grad rumgehockt, dann war es um 0 Grad herum gegen Mitternacht.

    Seeing war aber überwiegend okay, es war zumeist auch fast kein Wind die erste Nachthälfte, mit ein Grund, fix mit der Zeichnung zu sein. Ich zwang mich, das Teil fertigzustellen, wenngleich andere Objekte lockten.


    Nun war es an der Zeit, nochmal den Bubble-Nebel NGC 7635 anzusteuern. Ich hab den noch nicht im Detail beobachtet, nur eine kleine Bommel in Erinnerung. Aber Rolands Zeichnung von vor einiger Zeit hat mich angespornt, mal zu gucken, was denn mit 12“ und OIII-Filter so geht. Ich würde das Gesehene als ein leuchtendes, geteiltes Komma beschreiben, garniert von einem Sternchen.


    Hier mal eine fixe Skizze aus dem Feld:


    Mit 13mm war das spitze Ende vom Kommaausläufer am besten zu sehen, mit 8mm die Teilung am besten. Er blitzte markant spitz auf, sehr interessantes Detail. Juhu! Die Blase im Ansatz gesehen!

    Ein diffuses Etwas grenzte im Okularsehfeld „links“ an das Komma an, schwer zu greifen, ob das größer und rund sein soll oder kleiner und nur eine Art waagerechter angelagerter breiter Streamer. In der Nachrecherche aber hab ich die Form recht gut erwischt zu meiner Freude.


    Ebenfalls auf Seite 8 des IS Deepsky-Atlas habe ich mir Sh 2-132 markiert. Dieser vom Umriss her wabbelige Knochen war so in der Form recht gut nachzuvollziehen und mit dem 26 mm Okular ein bisl hinund herschwenken vollständig zu erfassen und vom sonstigen Sternumfeld abzugrenzen.


    Für die ganzen Markierungen im Schwan war es leider zu spät, der steckte schon mit dem Kopf im Dunst. Generell fielen wegen selbigem viele Objekte flach, ich konnte beim besten Willen das Sternbild Steinbock nicht finden, obwohl ich wusste, wo es sein müsste. Wie sich jetzt im Nachhinein bei den Photos herausstellte, es war kein Dunst, sondern von Anfang ein flächendeckende Zirren entgegen der Vorhersage...

    Schade, hätte gerne die Skulptorgalaxie nach Ewigkeiten mal wieder besucht. NGC 2467 in Puppis, S. 84 im Atlas, ist ein Nebel der mit OIII glänzen soll, ein paar Sternhäufchen mittendrin bzw. randlich davon. Ganz nettes Objekt, aber nicht spektakulär. Die unweit davon befindliche mir noch fehlende Superthin-Galaxie ESO 494-7 hab ich bewusst ignoriert. Übles, ganz übles Teil. Braucht wohl 8mag Himmel oder so. Im Atlas mit der Notiz versehen „Au Backe!“.





    12x42 Fernglas


    Langsam könnte man mal das 12x42 Fernglas hernehmen, hätte der Rücken Lust drauf. Dem aufkommenden Wind die Isomatte entrissen und ein paar Stufen runter wo es geschützter ist. Fuhrmann, direkt über mir. Poah. Wie meinte Alex beim Blick durchs Fernglas „Wie ein großer Schluck aus der großen Pulle“ oder so ähnlich. Ja, die Haufen sind ja generell lohnenswert, aber hier oben hat das nochmal eine andere Qualität. M 31 war leider längst den lohnenswerten Höhen enteilt. Orion. Peng - der Flammennebel stach ins Auge. Jemand von der Terrasse oben ließ das Wort Hexenkopfnebel fallen. Genau. Genau der sollte es ohnehin diese Nacht werden. Dieses schwache Riesenteil, womit sonst als mit Fernglas? Meine Arme bequem abstützend, gepaart mit der installierten Stirnstütze schwenkte ich immer mal wieder hin und her um meine ersten Eindrücke zu bestätigen. Jaaaaa... da ist was. Schwer, sich nichts einzubilden und Sternketten aufzuerliegen, aber wenn ich mich ca. 1/3 des Sehfelds vom Objekt entferne und indirekt schaue, den hellen Stern links raushaltend, taucht wiederholt eine breite längliche Aufhellung auf, in ihrer Form aber überhaupt nicht zu greifen. Eher hätte ich gesagt, der Hexenkopf wäre genau gespiegelt von der Form her die im Atlas drin ist. Aber die breitlängliche diffuse Aufhellung an sich... das scheint zu gehen. Ich bin da bewusst vorsichtig in der Formulierung, es war grenzwertig. Ich vermute mal, eine etwas höhere AP, etwa ein 10x42 hätte hier nochmal einen Pluspunkt.


    "Pferdekopf!"


    „Pferdekopf!“ … „Nee, wir machen jetzt mal M 81 und M 82.“ Marine führte einen permanenten Kampf da oben. „Pferdekopf!“ Ich grinste. Den hatte ich längst drinnen, stand er eh auf meiner Liste. Mit DER Grund, den größeren Fangspiegel einzubauen und alles zu putzen... Denn mit dem kleinen komme ich aufgrund höherer Dicke derzeit nicht in den Fokus mit dem 26mm. Hardcore-Kalkulation für die Ausleuchtung.


    Mit dem 26mm Okular (AP 5,8) war das Ganze deutlich eindrücklicher als mit dem 17mm-Okular.

    Zumal: Gleichzeitig mit dem Flammennebel im Okular zeigt sich die IC434 als deutlicher silberner Streif, wo die kleine Einbuchtung herausblobbt – ohne jedes Problem.


    Gerade mit 17mm jedoch zeigt sich die Form des Pferdekopfes auch langsam. Es war nicht einfach ein undefinierter dunkler Bereich, sondern tatsächlich leicht bogig. Stark, hatte ich so noch nicht am eigenen Dob gesehen. Vom Balkon mit ähnlicher Leichtigkeit (!) mal die Einbuchtung und die hellen Partien, ja... aber die Form so noch nicht.


    Ich war dennoch überrascht, etwas besser hätte ich es mir noch vorgestellt, denn die Balkonnacht am Dorfrand hat sich mir als legendär eingebrannt. Daran muss sich B33 und die Folgehimmel jetzt immer messen lassen. Was war das für ein Himmel... kaum vorstellbar.


    „Pferdekopf!“ „Neee...“


    Ich hatte Erbarmen und rief mal so nebenbei nach oben – „Pferdekopf, hab ich drinnen, müssta runterkommen!“... Denn einen H-Beta Filter gabs oben nicht zur Verfügung.


    Der Reihe nach erläuterte ich den Suchpfad im Okular und war überrascht, wie schwer es doch zu sein schien, selbst Marine war sich nicht gleich sicher. Auge hatte sie bei den Spiralen an M33 vorher bewiesen... Naja, dafür bin ich bei Staubbändern oft blind :)


    Am Ende haben es aber glaube ich alle gesehen und ich hab drauf bestanden, dass die Beobachter sich auch sicher sind und nicht mit einem „irgendwie vielleicht“ zufrieden geben. Denn, wann Pferdekopf, wenn nicht hier und jetzt? Hat gewirkt, einer hat es nochmal mit positivem Ergebnis probiert, nachdem es beim einen sicher geklappt hat.


    Während oben die Plejaden und Perseus-Doppel-Cluster Thema waren, versuchte ich mich schon wieder an Holmberg IX. Naja. Zu einer 2prozentigen Wahrscheinlichkeit gesehen ;)


    Immer wenn oben Objekte gesucht wurden, was man denn machen könne, schlugen 2 Herzen in meiner Brust. Ich wollte die Nacht für mich nutzen, hätte aber auch gerne bisl was eingebracht. Aber auf einmal war es schon 4 Uhr und ich wollte noch was schaffen. Krass, wie die Zeit vergeht! Und krass, wie wach ich war. Marine hat mir nochmal einen Kaffee gebracht. Was machen die da oben rein? Kaffee wirkt sonst kaum bei mir.



    Ich hatte soeben Thor´s Helm drin und muss konstatieren, am Brauneck, 300 m tiefer, hab ich den schon wesentlich besser gesehen. Vermutlich auch Zirren-Opfer...Aber war trotzdem gut und hübsch anzuschauen. Ich schaute mir auch nochmal den „Seagull-Nebel“ IC 2177 auf der gleichen Seite 72, an. Tolles riesiges Objekt zum Abfahren und silbrig glänzend. Form gut nachzuvollziehen.

    Weiters markiert hatte ich mir Sh 2-301, ein kleines OIII-Nebelchen an einem engen hellen Sterngrüppchen. Das kleine Nebelchen fand ich schick, kleines gebogenes Dreieck war es meine ich. Von dem direkt anliegenden komischen Haufen AI J0710.3-1862 konnte ich nix erkennen.


    Den OIII Filter noch drinnen, gings Richtung Monoceros, Sh-2-280, direkt unterhalb vom Rosettennebel.

    Der kleine Nebel war eine diffuse Aufhellung um einen Stern, das wars. Langweilig. Aber zurück zum Rosettennebel. Während ich letztens auf 2100 m Höhe unter Blaubeersafteinfluss an der Schönheit zweifelte, hat es dieses mal, auf 1850 m Höhe, wieder gepasst. Der alte Glanz war wieder da. Das Tor in eine andere Dimension stand im 17mm LER wieder offen. Im 26mm am optisch schönsten, aber im 17mm am Imposantesten. Widerspruch? Hm. Auch jedes Okular hat seinen Himmel!


    Der Himmel hatte mittlerweile alpine Qualität angenommen und der Horizont war - nach Ermessen mit dem bloßen Auge - frei. Angenehm, dass es im Laufe der Nacht wärmer wurde. Auch dank dem zweifachen Kaffee ließ es sich super aushalten. Bei so einer nun herrschenden Transparenz fehlte noch ein Objekt für die Filter.

    NGC 1499, Kalifornien-Nebel. Zuerst mal mit dem Dobson angefahren, mit Filter. Okay, ein sich am Ende in einer Aufgabelung präsentierender langer breiter Schmadder. Langweilig. Kein Dobson-Objekt. In einem kleinen Apo aber... hab ich den schon besser gesehen.


    Nun aber mit Fernglas, ohne Filter. Würde da was gehen? Mit dem 12x42 draufgehalten. Zack, da isser. Klingt jetzt frappierender als es war, ich musste schon bisl schwenken, aber eindeutig an den richtigen Stellen gabs die Aufhellung – und zwar ohne dass ich vorher genau wusste wo die sind, habs erst im Dobson nochmal genauer gegengeprüft. Mit einem Filter vor dem Objektiv nicht sonderlich besser.


    Ich meine, da ist gar noch Reserve für kleinere Ferngläser. Könnte auch auf dem Land klappen, denn der absolute Ausnahmehimmel war es gerade auch nicht, wenngleich durchaus alpin.


    Marine kam zur Verabschiedung runter und warf nochmal einen Blick auf den Orionnebel. Ich drückte ihr einfach mal im Dunklen mein Fernglas in die Hand, ohne zu sagen was für eins das nun wäre. Einfach mal zum rumgucken gedacht. Ich war gespannt. Aber: Sie hat anscheinend ein Swaro-Resist-Gen in sich und beeindruckte sie wohl nicht weiter ;-)))


    Das Zodiakallicht bohrte sich zunehmend in den Himmel. Anders kann man den spitzen Kegel kaum beschreiben. Die Nacht war verziert von diversen kleinen Sternschnuppen.











    Ausklang


    Ruhe kehrte ein, ich war wieder alleine, der Himmel wurde immer blauer. Ich legte mich mit Blick zum Alpenpanorama auf eine den Treppen vorgelagerte Ebene, die Isomatte auf die erste Stufe als Nackenstütze gelegt. Das war gemütlich!


    Mir lag – im tatsächlich wortwörtlichsten Sinne – das Alpenpanorama zu Füßen:





    Mit Blick Richtung Großem Hund mit seinem strahlenden Sirius und dem Orion, dessen Gürtelsterne zusehends verblassten.


    ISS direkt unter dem Orionnebel


    Von rechts kam parallel zum Horizont ein heller Punkt geflogen und flackerte nicht, blinkte nicht. Die ISS? In so einer Bahn? Das Fernglas zeigte einen kurzen Balken. Hier zeigt sich der Sinn von kleiner AP und guter Optik...

    Moment mal... das könnte passen!!! Die wird doch nicht... und bald flog sie wirklich direkt unter dem Orionnebel vor bläulich-grauem Himmel entlang. Skysafari bestätigte die ISS um kurz vor halb 7.

    Was für ein Abschluss.

    Schon eine Nacht zuvor sah ich im Fernglas ein Flugzeug unter dem Orionnebel langfliegen, und da kam mir unwillkürlich der Eindruck von Startrek, wie das Raumschiff Enterprise vor einem großen Nebel schwebt... Die Dimensionen die einem da klarwerden, ein Flugzeug, welches ein riesiger Trümmer ist, aber hier so ein kleiner Punkt – und räumlich dahinter, so ein riesiger Nebel, der eigentlich viiiiel weiter weg ist und somit brutal riesig sein muss.


    Wie ich da so lag stellte ich fest, dieser Anblick der morgendlichen Kulisse, so gemütlich am Logenplatz liegend mit Blick auf diese beiden prominenten Sternbilder, die Nacht friedlich ausklingend, der Tag beginnend... das war gefühlt der schönste Moment der ganzen Exkursion. Traumhaft. Dann kam die Sonne.



    Servus!


    Als ich den Berg verließ, gab ich mir quasi die Klinke in die Hand mit einem ausgesprochen sportlich wirkenden Frühaufsteher. Der war schon seit 5 Uhr unterwegs wie er meinte und käme von irgendwo „da hinten“. Durch den Schnee wohlbemerkt. Wahnsinn. In selbigem tauchte er auch bald wieder ein, den Weg, den ich mit der Ausrüstung vermieden habe. Er fragte mich nach Instagramm wegen den Bildern die ich gemacht hätte, nee, hab ihm aber einfach mal nen google-Tipp gegeben. Also wenn Du das hier liest, ich grüße Dich alter Bergfex! ;-)) Ich hätte angeblich genau wie so ein Haudegen auch ausgesehen und fühlte mich geschmeichelt – mit Blick auf einen Selfi hatte er gar nicht mal unrecht – denn, ich hatte mich hermetisch eingemummelt für den eisigen Wind an der Abstiegsflanke, bewehrt mit Stöcken und hinten drauf irgendeine komische Ausrüstung die an den Felsen entlangstriff in Ausweichmanövern vor vereisten Treppenpartien und in Eiszapfen bewehrten Höhlendurchgängen...



    Hobe die Ehr´!


    Norman