Unsinnig, das Etalon benötigt einen parallelel Strahlengang des einfallenden Lichts, […]
Das gelingt nur für einen Bildpunkt im Unendlichen. Einverstanden?
Die Sonne stellt für den Beobachter eine Fläche bestehend aus lauter Bildpunkten dar. Einverstanden?
Die Fläche hat aus Beobachtersicht einen Feldwinkel. Einverstanden?
Kämen alle Bildpunkte in sich und gemeinsam mit parallelem Licht an, wäre die Ortsinformation verloren? Einverstanden?
Ein festeingestelltes Etalon vor dem Teleskop wird also - nach seiner Formel - im Feld eine andere Frequenz filtern als in der Mitte. Einverstanden?
Der Beobachter wird damit leben müssen. Ob das stört oder nicht, oder durch Nachtunen für die beobachtete Stelle auf der Sonne erledigt wird, ist ein nachrangiges Thema. Aber man sollte darum wissen und im Sinne einer Beratung kommunizieren.
Derart kann das ein Beobachter oder Konstrukteur für jede angedachte Etalon-Position gedanklich durchdringen und entsprechende Maßnahmen vorsehen (Hilfsoptik, Relaisoptik, Barlow, f/30 Dall-Kirkham, Telezentrik, Nichtstun, whatever).
Ich wüßte nicht, wie es dabei gelingen könnte, die konvergierenden Strahlen der Öffnung und des Feldes gleichzeitig unter gleichem Winkel auf das Etalon treffen zu lassen (=parallel) um für alle Orte und Öffnungen die eingestellte Frequenz filtern zu können.
Hast du eine Idee?
Da H-Alpha-Beobachtung, was das Treffen der H-Alpha-Frequenz betrifft, stets ein mehr oderweniger großer Kompromiß ist, kann ich jeden dazu ermuntern, auch im kovergierenden Strahlengang eines f/12 Maksutovs sich die ein oder andere Protuberanz sich nicht entgehen zu lassen.
Die Firma Baader hat das durchdrungen und einen H-Alpha-Interferenzfilter entwickelt, der mit schnellen Optiken klarkommt. Da ist ja der bildseitige Öffnungswinkel nahezu unübersehbar und wohl auch bei der H-Alpha-Beobachtung bemerkbar.