Natürlich haben Amateure keine Gravitationswellenanlagen, Röntgen- oder Gammateleskope, Radioteleskope, Interferometer, optische Weltraumteleskope, ja nicht einmal einen 10-m-Spiegel im Garten.
ABER:
Es gibt nur wenige dieser Superteleskope, der Tag hat nur 24 Stunden und das Jahr läppische 365 Tage. Es gibt sehr viele Berufsastronomen auf der Welt, nicht nur 20 oder 50. So kämpft jeder um einige Minuten und Stunden Beobachtungszeit. Langzeitmonitoring ist völlig undenkbar. Und genau dieser Faktor ZEIT gereicht den Amateuren wie seit Jahrhunderten zum Vorteil. Dazu kommt, dass die Zahl der Amateure nochmals ein oder zwei Größenordnungen mächtiger ist. Dank Digitaltechnik und relativ preiswerter Fernostoptik sind Amateure auch gut ausgestattet.
So ist die Überwachung der Periode von Veränderlichen ein typisches Amateurthema, dass bei Bedarf durch Profilbeobachtungen ergänzt werden kann. Auch eruptische Veränderliche wie Novae und andere sind amateurbehaftet, z. B. weil Amateure oft eine Nova entdecken und so die Möglichkeit schaffen, die ersten Stunden mitzuerleben, die bei einer Nova und Supernova besonders interessant sind. Langfristige Photometrie - auch von Kleinplaneten und Kometen - sind Amateuraufgaben, ebenso Spektroskopie im Sinne von Monitoring. Amateure leisten sich mittlerweile schon Echelle-Sp., wer hätte das vor 20 Jahren noch für möglich gehalten?
Amateure können aber auch echte Entdeckungen machen. So haben Amateure der Bundesdeutschen Arbeitsgemeinschaft für Veränderliche (BAV) einen neuen Sterntyp entdeckt, Einen weißen Zwerg, der pulsiert wie ein Pulsar, die sonst ja Neutronensterne darstellen. Ich habe dazu auch ein Video auf meinem Youtube-Kanal AstronomieTelevision stehen: AR Scorpii.
Ich könnte ein Buch dazu schreiben, was Amateure leisten können. Ach nee, habe ich ja schon.