Beiträge von RobertR im Thema „Jupiter 2021 mit 12" ONTC-Newton“

    Hallo Burkhard,

    schöne Bilder mit vielen Details und harmonischer Ausarbeitung. Hab diese Saison mit ähnlichem Teleskop (ONTC 300mmf5.3 mit OOUK Spiegel, Antares Fangspiegel), aber mit der ASI290MM s/w aufgenommen. Da war trotz ADC immer gewaltiger Unterschied zwischen Qualität der Rot- und Blaukanäle, der primär aus Seeing kommt. Auflösung im Rotkanal war eventuell besser als bei Dir, dafür hatte ich meist Probleme mit ausgewogener Farbe, weil Blau und Grün hinterhergehinkt sind. Für mich erstaunlich, dass Dir diese Aufnahmen mit einer Farbkamera geglückt sind.


    Ich mach lieber kürzere Filme als sehr lange. Nach meiner Erfahrung ist 40 Sec bei Jupiter und 12" Teleskop eine optimale Aufnahmezeit, die AS3! ohne Probleme verarbeiten kann. Bei richtig gutem Seeing und 14"-Öffnung geh ich dann sogar auf 30 sec herunter. Da kann ich schneller eingreifen und z.B. nachfokussieren, falls nötig. Damit produziere ich weniger Ausschuss. Mit winjupos kann man meist 10 Minuten ohne Probleme aufaddieren, ohne irgendwelche Randprobleme einzufahren. Häufig sogar länger. Das bringt meistens noch Gewinn, falls möglich und falls die Filme ähnliche Qualität haben. Rauschen läßt sich damit drücken. Man kann damit auf kleinere Filter zum Schärfen gehen. Mit s/w Kamera muss ich sowieso den Weg über winjupos gehen.


    Du kannst ja mal probieren, was das bei deinem Material bringt. Längeren Film auftrennen ist z.B. mit PIPP kein großes Problem. Ergebnisse anschließend mit winjupos addieren. Sollte mal die Verwendungsrate zu gering gewesen sein, kann man Filme auch addieren und dann erst durch AS3 jagen. Grundsätzlich ist beides nachträglich kein Problem, aber Mehraufwand. Für Optimum hat wohl jeder seinen eigenen Workflow.


    Nachtrag:

    Hab Dein Bild vom 20.09.2021 vergrößert und einem brauchbaren verkleinertem Bild von mir vom 25.09.2021 gegenübergestellt:




    Oben bzw. links Dein Bild vom 20.09.2021, unten bzw. rechts mein Bild vom 25.09.2021.

    Sehr schön sichtbar die Veränderung in den Wolkenstrukturen über die 5 Tage Abstand


    Die Auflösung in beiden Bildern ist ziemlich ident (was bei sehr ähnlichen Teleskopen und gutem Seeing zu erhoffen war). Das Bild mit der Farbkamera hat die bessere Farbbalance, rauscht dafür etwas stärker. Durch Addition mehrere Filme ähnlicher Qualität in winjupos ließe sich das Rauschen sicher optimieren. Bei 300 mm Öffnung funktioniert Farbkamera gut. Vergleich ist jedenfalls kein gutes Argument für die Verwendung einer s/w Kamera.


    LG

    Robert


    PS: schlechtes Seeing: Für den wirklich niedrigen Jupiterstand sind die verschiedenen Ergebnisse aus dem deutschsprachigen Raum doch ganz gut ausgefallen. Ende Juli und August waren ziemlich verregnet. Das fand ich eher störrend.