Lieber Helmut,
dein Bestreben nach einem leichteren Teleskop kann ich gut nachvollziehen.
Wir werden alle nicht mehr jünger.
Mein erster 17,5 Zoll F4.5 Dobson , geplant 1987, fertiggestellt 1990 wegen
3 jähriger Lieferzeit des Optiksets von Coulter, wog etwa 80 Kilo.
Es dürfte einer der ersten grösseren Dobsons in D gewesen sein.
( Debüt auf dem ITT 1991 , Wöllaner Nöck in Kärnten)
Das Manko zu kleiner Höhenlager mit 25cm D und fehlende Erfahrung musste damals mit dem Einbau von 2 Stück 5 Kilo Gewichten hinter der Spiegellzelle ausgeglichen werden.
Inzwischen weiss man durch die gegenseitigen Austauschmöglichkeiten im "www" bessere Lösungen, manche lernt man aber erst zusammen mit den Menschen vor Ort bei praktizierter gemeinsamer Beobachtung kennen.
Mein heutiger Dob, inzwischen auch schon 10 Jahre alt ,ist ein 16" F4.5, der unter dem Nickname "Zitronenfalter" in der Szene bekannt geworden ist.
Es ist sehr klein "zusammenfaltbar".
Die Kernidee dazu bekam ich beim Betrachten eines Schränkchens für ein Dartboard.
"Zeige mir Deinen selbstgebauten Dobson und ich sehe eine Baustelle "galt auch für mein Teleskop, und ich denke es wird Dir mit Deinem geplanten Neubau nicht anders ergehen.
Das macht aber nix, wir haben die Gerätschaft selbst erbaut und damit viel weniger Scheu Säge oder Stechbeitel anzusetzen als die Benutzer gekaufter Teleskope.
Mein Teleskop wiegt insgesamt 25 Kilo, da Schwerste Teil zu tragen circa 12 Kilo.
Vorteil: Flugreisetauglichkeit, es war 2 mal auf La Palma dabei.
Nachteil: Mehr Aufwand beim Aufbau als ein klassischer Dob.
1te Besonderheit: Durch einen Trick, den ich beim Helmut Sedlacek vom ATMN abgeschaut habe, ist es Binotauglich für die Planetenbeobachtung.
Ich hänge eine Gummiseil ein, um in tiefer Deklination das Teleskop in Balance zu halten, während mit Binoansatz, Glaswegkorrektor und Okularpaar etwa 1,5 Kilo Gewicht im Feathertouch stecken.
Dafür wurde ich die Tage mit tollen Plantenbildern belohnt, die auch mit grösseren Refraktoren kaum besser zu sehen sind.
2te Besonderheit: Ich kann in jederPosition meines Dobson, auch im Zenith
dank meines Füssener Astrostuhls XL im Sitzen beobachten.
3te Besonderheit: Mein 16" Dob passt neben dem selbstgebauten 12 cm Bino in den Kofferraum der Mercedes B-Klasse. ( VW Golf Format).
Die hintere Rückbank ist umgelegt und es befindet sich noch der Füssener Astrostuhl und ein Vermessungsstativ für das Bino, u.v.m. für eine Woche Emberger Alm im Auto.
Mein aufgebautes Instrumentarium beim ITT 2021.
Dobson 16" F4.5 und ein Selbstbau Bino aus 2 Kometensuchern 120/600 auf einem Vermessungsstativ. mit dem Füssener Astrostuhl XL
Dein 18" ist ebenso in leichterer und besser transportableren Ausführung machbar.
Du sollest zu Beginn festlegen was Dir bei der Beobachtung wichtig ist.
Dein hohes Spiegelgewicht ist ein wenig Handicap, bietet aber andererseits Potential für das Erreichen eines schönen Balancepunkts.
Wichtig sind wie schon von Stathis bereits beschrieben ausreichende dicke Gitterrohrstangen und ausreichend grosse Höhenräder (, min. 1,5x Spiegel-D).
Falls Du keine Lust/ Zeit zum Selbstbau hast ,
kann ich Dir auch einen Bausatz von Dieter Martini empfehlen.
Dieser kann ohne zu grossen Aufwand auf Deine Bedürfnisse angepasst werden.
Vorher kannst Du ggffs. mit Dieter Deine Anforderungen besprechen.
Finish und endgültige Ausstattung obliegt dann Deiner Gestaltung.
LG aus dem Schwabenländle vom Gerd