Beiträge von Stathis im Thema „Ferngläser - ein Erfahrungsbericht ... oder eine Ode an die Freude“

    Mensch Rene und alle Beteiligten, diesen Faden sollte man ausdrucken und als Buch binden. Als jemand der mit Fernglas aufgewachsen ist, ist das genau mein Thema.


    Faszinierend, wie unterschiedlich die persönlichen Werdegänge und deren Lösungen ausfallen können. Für mich sind die bequemen, komplett wackelfreien, aber aufwendigen, schweren und sperrigen Lösungen nix. Ist ja schön, wenn man das ganze Gerödel gleich vor der Tür hat, oder mit Auto auf den Berg fahren kann, aber wenn ich schon so viel Zeug schleppen muss, kann ich auch gleich einen ausgewachsenen Dobson mitnehmen... und ein Freihand Fernglas noch dazu.


    Da gehe ich eher mit Norman, Alex und Ralph (der sich hier noch nicht zu Wort gemeldet hat) in Richtung ultratransportable minimalistische Fernglasbeobachtung mit optimalem Mix aus Systemgewicht, Packmaß und Zitterfreiheit. Mit meinen gefühlten 25 Jahren :rolling_on_the_floor_laughing: bin ich noch jung und biegsam und kann auf den Boden liegen, sitzen, oder am Felsen lehnen, was von Natur aus schon mal viel zitterfreier ist als im Stehen, erspart große sperrige Stative und ist optimal für Beobachtungen in Zenitnähe, also genau dort, wo der Himmel am besten ist. Als Unterlage reicht mir eine Isomatte oder gar eine 30 g leichte Rettungsdecke.


    Besonders leistungsstark finde ich den Ansatz von Alex. Das taugt auch noch für ein 16x70 oder gar 20x80. Welches Stativ ist das? Berlebach Report 703 mit 48 cm Transportlänge und 1,9 kg? Etwas wackeliger, dafür aber noch minimalistischer und flexibler ist ein Zweibein Konzept mit den Beinen links und rechts vom Körper oder sogar auf dem Körper und dem mit per Kissen stabilisierten eigenen Kopf als dritten Stützpunkt. Eventuell wird uns Ralph dazu noch einiges zeigen.


    Ich oute mich jetzt mal mit der griechischen Montierung, auf die Alex Bezug nimmt: Ein Stathis mit echten 25 Jahren auf Chios 1988 auf der Suche nach der Venus am Taghimmel (Tasco 10x50 Fernglas auf Kugelkopf, U-klemme und mit Wäscheleine zusammengebundenen Knüppeln):

    fernglas_10x50_chios2.jpg


    Jaaa, lacht ihr nur! Ich bin inzwischen altersschamlos genug und traue mich, das Bild hier zu veröffentlichen. Das ist immerhin DAS Fernglas, das ich mir als 15 Jähriger mit Fahrradreparaturen in der Nachbarschaft zusammenverdient und mit dem ich jahrelang intensiv beobachtet habe. Es ist von so schlechter optischer Qualität, dass ich mich heute wundere, dass ich kein Augenkrebs davon bekommen hatte.