Beiträge von mikel_at_night im Thema „Drei Nächte Andromeda und eine Zwergnova als Überraschung“

    Hallo Sabine,


    danke :)


    Die Bilddaten sind (bis jetzt):


    8.10, 9.10. und 10.10.2021, immer so zwischen 22:00 und 2:00 Uhr, jeweils 2-3 Std.

    TS CF-90 Apo bei 436mm und f/4.8 auf EQ-6R

    Optolong L-Pro

    Eos 6 Da, insgesamt 156x180 Sekunden (7.9 Stunden) bei ISO 1600, 60 Flats und 60 Bias

    Gestackt mit APP, bearbeitet mit PI und PS


    Ich sammele noch etwas weiter, gestern kamen nochmal zwei Stunden zu. Ist als Langzeitprojekt gedacht, insgesamt visier ich so 20 -30 Stunden an. Das kann aber noch dauern, denn jetzt ist erstmal Mond angesagt und der L-Pro ist bei zu hellem Himmel auch kein Wundermittel.


    VG, Micha

    Hallo liebe Astrokolleginnen und Kollegen,


    hier mal ein kleiner Bericht zu meinem aktuellem Bild in der Galerie, M 31. Eigentlich müsste man denken, dass nach gut 20 Jahren Amateurastronomie Messier 31 längst bei mir abgehakt wäre, aber da ich bis März diesen Jahres immer durch einen 8" f/5 Newton fotografiert habe, habe ich bisher immer nur Ausschnitte dieses Riesens am Himmel auf dem Bildern gehabt und ein Mosaik zu machen, war mir einfach zu aufwändig.


    Mit dem neuen Teleskop mit relativer kleiner Brennweite, dass ich im März bekommen habe, ist dann M 31 auch in fotografische Reichweite für mich gerückt. Und da Andromeda für meine Balkonsternwarte aktuell sehr günstig steht, habe ich mich dann letztes Wochenende bei wirklichen tollem Himmel drei Tage drauf gestürzt, um das nachzuholen.


    Allerdings, wie das immer so ist, wenn man einen Plan hat, passieren ganz viel Dinge quer außerhalb des Vorhabens.


    Erst habe ich kurz vorher meine selbstgebaute Flatfieldbox zerdeppert, die ich mit einem Zeichenbrett betrieben habe. Es kam zwar rechtzeitig Nachschub vom großen A... ;), aber da hätte ich doch besser die nächst teurere Version von Zeichenbrett kaufen sollen. Die Flats von Freitag und Samstags waren irgendwie gar nichts. Sonntagabend habe ich dann den Klassiker gemacht. Weißes T-Shirt mit Gummi befestigt und Taschenlampe davor. Die Flats habe ich dann für alle drei Tage verwendet.


    Mit dem Plate Solving hatte ich dann auch plötzliche Probleme und APT neigt bei mir in letzter Zeit sowieso dauernd zum abstürzen. Darum hat sich mein Aufnahme-Workflow mittlerweile auf die Basis reduziert. Als Steuerung EQMOD, dann einmal APT geöffnet und das Plate Solving durchgeführt (das erste anfahren funktioniert zum Glück noch), dann APT wieder zu gemacht, das MGEN3 gestartet für guiding, Kamerasteuerung und dithern und EOS-Utility für die Bildkontrolle am PC. Und wenn es so geht, dann braucht man auch nicht mehr :)


    In die Bildbearbeitung habe ich viel Zeit investiert. Drei Tage habe ich jetzt rumgetüftelt. Der erste Stack aus APP war ein richtiger Schock, überall Flecken auf dem Bild. Dann habe ich alle möglichen Kombinationen probiert, mal mit alten Flats aus der kaputten Box, mal ganz ohne alles gestackt, nur die Lights, dann die Flats mit dem Tuch benutzt, auch mal Darkflats anstatt Biasflats in die für Bias vorgesehene Prozedur bei APP geladen usw. usf.


    Ihr kennt das ja, wem erzähl ich das...


    Und dann hatte ich ein Ergebnis, mit dem ich zufrieden bin, mein erstes wirklich taugliches Bild von M 31. :)


    M31 in der Galerie


    Mit sowas gibt man ja gern an und habe es dann in meiner kleinen Astrogemeinde gezeigt. Und da kam plötzlich der Hinweis von einem Kollegen, dass da ja vielleicht auch die erst am Samstag (9.10.2021) neuentdeckte Zwergnova PNV J00444033+4113068 mit drauf sein könnte, die sich in unserer Milchstraße, aber auf dem Bild sehr nah von M31 befinden könnte.


    Zwergnova PNV J00444033+4113068


    Mit viel Unterstützung meiner Freunde vom Astrostammtisch Ostwestfalen-Lippe (Danke an Euch ihr Lieben!) gesucht und dann tatsächlich auch gefunden. Ich hätte die übersehen, wenn da keine Hilfe gekommen wäre. Also hier noch die fotografische Bestätigung der Zwergnova, natürlich auch meine erste.



    Viele Grüße in die Runde

    Micha