Beiträge von Timm im Thema „Nie gesehenes im Schwan...“

    Hi Günter,
    von solchen Bedingungen und scharfen Augen kann ich nur träumen ;-)))
    Meine Augen sind für mein Alter zwar noch recht gut, aber so schwache Sternchen im Flachland sehe ich nie und nimmer! Meine Grenzgröße liegt so bei 6m3. In größerer Höhe geht es bis max. 6m5 und unter besten Bedingungen vielleicht noch bis 6m6. Demnächst werde ich in den Alpen beobachten und mal probieren, wo dort meine Grenzgröße liegt.
    CS
    Timm

    Hi Martin, guten Morgen Roland,
    kann sein, dass ich irgendwas beim Verfassen des Berichtes verwechselt habe!
    Den Egg nebula hatte ich in meinen nächtlichen Aufzeichnungen beschrieben als schwaches, eingeschnürtes Scheibchen ohne Zentralstern. Beim Schreiben des Berichtes passierte es dann wohl eine Verwechselung.
    Das passiert mir leider immer wieder, da ich schnell tippe und nur einmal auf Rechtschreibfehler überprüfe. So heißt z.B. in einem früheren Bericht M 97 nicht Eule sondern Eskimo... ich verspreche Besserung.
    Mir ist beim Spechteln eigentlich das Beobachten wichtiger als die Dokumentation.
    Früher habe ich auf meinen Sternkarten einen Kringel um aufgefundene Objekte gemacht und Bemerkungen an den Rand geschrieben. Irgendwann war die Karte voll mit Kringeln und am Rand kein Platz mehr... so musste eine neue Karte her. Die Karten habe ich jahrzehntelang aufgehoben und irgendwann entsorgt. Meine neuste Karte ich ein großformatiger, laminierter skyAtlas.
    Dort mache ich vor Beobachtungen mit abwaschbarem Filzschreiber Telradkreise drauf. Ist das Objekt erwischt, werden die Kreise wieder abgewischt. Für besondere Objekte kommen aber Telradkreise mit dem Permanentmarker drauf. So ist man immer gut vorbereitet.
    CS
    Timm

    Hallo Freunde,
    mit nie gesehen meine ich von mir noch nie gesehen!
    Nach einigen eher durchwachsenen Nächten beim ATB, wo ich mit Rolad schon einige sehr schwierige Objekte sehen konnte, bin ich am Donnerstag wieder im Schwarzwald spechteln gewesen.
    Beim ATB waren immer nur wenige Stunden zum deepsky-Spechteln geeignet. Vorher oder nachher war es bedeckt und Mittwoch nachts ab 1 Uhr war es schön klar, aber sehr feucht. So mussten wir alle 15 Minuten mit dem Fön die Fangspiegel freiblasen.
    Donnerstag war dagegen eine sehr schöne Nacht, mit leichtem Wind, einem brauchbaren seeing und nur einige dünne Wolkenstreifen kreuzten den sehr transparenten Himmel.
    Mein Beobachtungsort war mal wieder in der Nähe des Tochtermannsbergs bei Haslach in einer windgeschützten Kuhle.
    Der low-rider war ruck-zuck aufgebaut und justiert.
    Schon mit bloßem Auge konnte ich mein Startobjekt sehen: M 13.
    Im 20"-lowrider bei allen Vergrößerungen eine Pracht!
    Zum Einstieg in die schwierigeren Objekte versuchte ich NGC 6207 und IC 4617, die auch leicht zu finden waren. IC 4517 hatte ich erstmals in Rolands 21"er gesehen und etwas heller in Erinnerung.


    Dann ging es in den Delfin zu NGC 7006, dem weit entfernten Kugelhaufen. Schon bei 220x konnte ich erste Einzelsternchen erkennen und bei 400x waren es deutlich mehr. Weiter ging es zu NGC 6905 (PK61-9.1), einem bläulichen Planetarischen, der eine unregelmäßige Struktur mit eingebettetem Zentralstern zeigte. Dann folgte ein noch nie gesehenes Objekt: PK59-18.1. Dieser PL ist großflächig und leider nur lichtschwach. Mit dem OIII-Filter war ein zarter Schimmer zu sehen, etwas schwierig wegen naher Feldsterne. Ohne Filter sieht man an der Stelle einige Hintergrundstrene und kann den PL nur erahnen.
    Jetzt ging es in den Schwan, wo einige bisher noch nicht erwischte PL's auf das Entdecken warteten.
    Als erster kam PK64+5.1 an die Reihe. Das ist ein winziger PL, der durch den hellen Zentralstern stark überstrahlt wird. Bei 400x war er aber gut zu sehen. Dann folgten Cirrus mit diversen Vergrößerungen und Filtern, dann NGC 6888 (Crescent), NGC 7000 und der Pelikan. Nun wieder unbekannte Objekte: Abell 61! Da hatte ich mir aber einen schwierigen Planetarischen ausgesucht. Mit vielem Augenverbiegen und mit OIII konnte ich einen blassen Schimmer erkennen. Ich hatte ja keinen blassen Schimmer, wie schwer der ist!
    Es folgten der blinkende Planetarische (NGC 6826), der im 20"er aber sehr deutlich ist und überhaupt nicht daran denkt zu blinken.
    Dann ein selten gesehenes Objekt: NGC6894, ein schöner Ring. Weiter zum PK80-6.1 (Egg-Nebula), ein kleiner, recht heller PL mit deutlich zu sehendem Zentralstern. Noch heller erscheint NGC 7027, ein bläuliches ovales Scheibchen ohne Zentralstern.
    Zum Schluss kam noch Abell 71, ein zarter Hauch, nur indirekt zu erahnen. Dann lieber doch noch ein paar Knaller: M 27 !!! und wieder mit einem zartem Viertelbogen die hellsten Teile des Halos. Wenn man die einmal gesehen hat, findet man sie recht leicht.


    Natürlich hatte ich auch nach der SN im M 51 geschaut, die scheinbar an Helligkeit verliert. Und die schöne NGC 7331 mit Begleitgalaxien und natürlich Stephans Quintett nicht zu vergessen! Auch cats eyes und blue snowball wurden nicht ausgelassen und den Abschluss bildete M31. Wie der mit dem 30mm Zeiss-Okular im 20-Zöller aussieht, brauche ich nicht zu erwähnen! Wwwwoooowwwww!
    Nach drei Stunden intensiven Spechtelns hatte ich mal wieder einige neue Objekte erwischt und vielen altbekannten einen Besuch abgestattet.
    Spechteln kann doch so schön sein, wenn der Wettergott es zulässt!
    CS
    Timm