Beiträge von Mettling im Thema „Aufgeben oder weitermachen… mein Frust mit der Astrofotografie“

    Hallo Christian,


    ich kann Deine Frustration gut nachvollziehen. Ich habe auch mit der Fotografie begonnen, mehrere Anläufe mit verschiedenen Setups gemacht, jedesmal die Technik einigermaßen zum laufen gebracht, aber dennoch wieder aufgegeben.

    Warum?

    Weil ich keine Lust auf Bildbearbeitung habe.

    Dass ich nach der eigentlichen Fotografie am Teleskop noch stundenlang an den PC muss, um aus meinem Material noch Bilder von Hand zu machen, ist mir so zuwider. Was für eine Zeitverschwendung und absolut kein Spaß. Ich wäre ja bereit, am nächsten Tag in Stacking und EBV maximal noch 10 Minuten zu investieren, aber dann erwarte ich auch ein APOD auf meinem Monitor. Perfekt wäre es, wenn das alles vollautomatisch ginge. Aber das funktioniert halt nicht. ^^


    Ich habe in rund fünf Jahren Astrofotografie kein einziges Bild produziert, das mir gefallen hat und mit dem ich zufrieden war. Nur jede Menge Baustellen auf der Festplatte. Diverse Nächte um die Ohren geschlagen und am nächsten Morgen in Fitswork kurz an den Reglern gezogen, nichts gesehen was mir gefallen hat und komplett das Interesse an dem Bild verloren. Davon habe ich ein paar auf der Festplatte.

    Ich habe mir meine Astrofotos seit über einem Jahr nicht mehr angesehen.


    Ich habe mich deshalb auf die visuelle Astronomie zurück gezogen. Da sieht man was man hat und hat seinen Spaß. Und wenn man mit der Nacht fertig ist, ist man auch richtig fertig und muss sich nicht noch stundenlang an den PC setzen.

    Und ich habe angefangen zu zeichnen. Das ist toll, vor allem weil ich am iPad direkt ins Reine zeichnen kann. Am nächsten Morgen noch kurz nachbearbeiten und ab ins Forum und in das Album auf dem Tablet damit. Dauert maximal besagte 10 Minuten und ich bin fertig und stolz.


    Aber weil bunte Bilder aus dem All eine tolle Sache sind, werde ich demnächst mal in das Thema EAA rein schnuppern. Ich denke, das ist genau mein Ding. Man bekommt in der Nacht noch ein tolles, buntes Bild das man gegebenenfalls noch ein bisschen nachschärft und an der Reglern zieht. Aber dann ist man auch damit fertig. Erfreut sich am Anblick, zeigt es vielleicht den Anwesenden. Und dann geht man zum nächsten Objekt über.

    Herrlicher Gedanke. :smiling_face_with_smiling_eyes:


    Was heißt das für Dich? Überlege Dir ob Dir die Astrofotografie wirklich Spaß bringt, mit allem was dazu gehört. Und wenn nicht, such Dir ein astronomisches Betätigungsfeld das Dir Freude bereitet und keinen Frust. Das ist ein Hobby, das soll Spaß machen. Und wenn es das nicht tut, dann machst Du etwas falsch.


    Bis dann:

    Marcus