Beiträge von Nobbi im Thema „optimale ISO-Einstellung durch Darks ermitteln“

    Hallo Chris,


    der Dynamik Umfang geht natürlich runter mit hoher ISO. Im Video wird eben ausschließlich aufs Banding als Parameter hingewiesen, alles andere bzgl. SNR und Dynamik wird außen vorgelassen. Macht teilweise Sinn, weil man eben Muster nur mit sauberen Darks korrigieren kann (kritisch bei DSLRs) oder wenn das Muster eben fröhlich übers Bild wandert. Dann kann das Banding bzw. Muster der dominierende Störfaktor sein. Aber deshalb vom optimalem ISO zu sprechen find ich auch nicht ok.


    Die Krux mit den Optimierungen einzelner Parameter ist eben auch, dass die ganze "Theorie" dazu immer einen fehlerfreien und optimalen Workflow voraussetzt. Schon eine Kleinigkeit wie z.B. eine nicht ganz abschaltbare interen Rauschreduzierung, oder das interne Abschneiden des Offsets (wie bei den einfacheren Nikons) oder verlustbnehaftete Datenkompression, können diese Betrachtung ad absurdum führen.

    Die Suche nach dem besten ISO Wert ist so ähnlich wie die Frage an den Fahrer eines Autos mit Schaltgetriebe, welcher Gang der beste ist.


    Gut finde ich am Video, dass es einen Anstoß gibt, sich mal die Darks wirklich quantitativ anzuschauen (wenn gleich das obige Skalierungsproblem es leider wieder etwas kaputtmacht).


    Gruß

    Norbert

    Hallo,


    einen Punkt darf man hier nicht übersehen: Wenn man die Darks automatisch maximal stretcht, ist die Skalierung eben nicht mehr vergleichbar. Das wären sie nur, wenn man Schwarz und Weißpunkt über die gleiche Photonenzahl definiert. Bei ISO1600 erzeuge ich ja 16 mal mehr ADUs aus der gleichen Lichtmenge, als bei ISO 100. Lassen wir mal die Ausleserauschverbesserung beiseite, wäre das ISO100 Bild somit 16mal mehr gestretcht, als das ISO1600 Bild, entsprechend stärker fällt das "fixed pattern" auf.

    Bei CCDs kann man das sehr schön im Querschnitt darstellen, da sieht man bei niedrigem Gain das typische A/D Wandlerrauschen, während es bei hohem Gain vom Ausleserauschen, das eine ganz andere statistische Verteilung hat, überdeckt wird.


    Für Vergleiche ist es immer einfacher, man nimmt Querschnitte aus den Bildern. Die Skalierung an zweidimensionalen Bildern ist immer mit Vorsicht zu genießen. Falls ich meine alte DMK CCD im Keller noch finde, kann ich den obigen Zusammenhang nochmal grafisch erläutern, heut wird das aber nix mehr.


    So gesehen ist das Verhältnis fixed pattern noise zu statistischem Noise bei niedriger ISO ungünstiger und erfordert eine saubere Kalibration. Wenn man ohnehin Darks macht, ist es allerdings nicht entscheidend für die richtige ISO Wahl.

    Hallo Achim,


    also dass die ISO Einstellung erst nach der Raw Konvertierung relevant ist, ist so nicht richtig. Bei den meisten Modellen der CMOS DSLRs handelt es sich um einen analogen Verstärkungsprozess, lediglich bestimmte ISO Zwischenwerte und oft ganz hohe ISO Werte bedienen sich zusätzlicher , digitaler Berechnungen. Die Rohdaten im Bereich ISO100 - ISO3200 sind fast immer frei von digitaler Verstärkung, und landen so auch im raw-File. Sonst hätte die ISO Zahl auch keinen Einfluß aufs Ausleserauschen.


    Grüße

    Norbert