Beiträge von Kerste im Thema „Fauler Hobbyastronom will noch fauler werden.“

    Hi!


    You get what you pay for. Ein Celestron PowerSeeker taugt nichts. Ein RASA36 ist HighEnd und wird vor allem von der Wissenschaft für die Weltraumüberwachung genutzt. Dazwischen gibt's Optiken für jeden Zweck – EdgeHD bieten dir ein großes korrigiertes Bildfeld bis hin zu Vollformatkameras (und haben passende Reducer); sie basieren auf den Schmidt-Cassegrains, die viele tolle Planetenfotos geliefert haben und auch von der NASA zur Verfolgung der Spaceshuttle genutzt wurden. Nur Newtons und Refraktoren sind keine Spezialität von Celestron, da ist das Angebot überschaubar.


    Fotografisch beginnen die Montierungen mit der mobilen Advanced VX und gehen bis zur CGX-L, die eher für die Festmontage geeignet sind. Auch hier gibt's für deutlich mehr Geld bei Avalon, 10Micron, PlaneWave oder ähnlichen deutlich mehr Leistung. Arbeiten kann man aber auch mit Celestron gut; ist immer die Frage, wie viel mehr man investieren will. Im Vergleich zu SkyWatcher bietet Celestron eher die neueren Techniken wie StarSense u.ä. und hat mit dem AllStar PolarAlign eine sehr gute Routine zum Einnorden (ich weiß nicht, ob SkyWatcher mittlerweile was ähnliches hat).


    Aber gerade fotografisch gilt, dass man jedes System erst einmal beherrschen muss. So richtig Plug & Play ist da nichts, und zumindest einen Autoguider sollte man heute auf jeden Fall einplanen.


    Und du musst auch nicht Montierung und Teleskop im Set kaufen – Ein EdgeHD oder RASA auf einer 10Micron ist toll (wenn auch vielleicht nicht dein angepeiltes Budget... ;) )


    Im Verein haben wir u.a. ein C14 auf einer Alt-Montierung, einen RASA (oder alternativ einen 6"-Refraktor) auf einer CGEM und uralte Celestron C8 auf einer Advanced VX oder alten Vixen-Montierungen. Tun ihren Dienst, wobei wir nicht viel fotografieren. Handling ist angenehm, wenn man die Logik der Steuerung mal kapiert hat.


    Beste Grüße,

    Alex

    Hallo Grafzahl,


    ah, im ersten Post ist das C6 erwähnt.


    Ich hatte bislang nur bei Tag auf einer Messe durch ein C6 mit 2" geschaut, aber das sah nicht so schlecht aus. Das Auge verkraftet einiges an Vignettierung, bevor es auffällt – auch wenn die Grenzgröße am Bildrand abnimmt.

    Vignettierung gibt's jedoch:

    Celestron Knowledge Base: I want to use 2 in eyepieces with my SCT and/or Mak. Will there be vignetting from the OTA itself?

    Aber ein Reducer ist ebenfalls hinter dem Blendrohr und kann auch nicht mehr sehen als ein Okular.


    Mit dem Abstand meine ich den zwischen Okular und Reducer: Der Reducer liefert den angegebenen Faktor nur bei einem bestimmten Abstand. In der Anleitung vom Alan Gee ist das etwas ausführlicher beschrieben:

    https://www.baader-planetarium.com/de/downloads/dl/file/id/214/product/1197/baader_alan_gee_ii_telekompresor_shapley_linse_f_5_9_bedienungsanleitung_und_anwendungen.pdf

    Da sieht man auch schön, wie klein das ausgeleuchtetes Feld wird – 18mm bei 15mm freier Öffnung, wobei der im Blendrohr versenkt wird und daher nur ab 8" funktioniert. Ein C6 hat 27mm Öffnung, also gut 1"; der Reducer reduziert das ausgeleuchtete Feld ebenfalls, sodass es deutlich kleiner wird als die Feldblende eines 1,25"-Okulars. Er bringt daher ein helleres Bild, aber kein größeres Bildfeld.


    An C8 und größer empfehle ich auf jeden Fall 2"-Okulare; am C6 enpfehle ich eher ein 2"-Okular als einen Reducer – außer, du willst mit einem kleineren Sensor fotografieren. Aber visuell bringt der Reducer keinen Vorteil, und du musst auf den Abstand zum Okular achten.


    Beste Grüße,

    Alex

    Lohnt sich eigentlich nach deiner Meinung, ein Focal Reducer/Korrektor f/6,3 für SC-Teleskope auch visuell ?

    Visuell ist ein langbrennweitiges Okular (gerne 2") sinnvoller – der Reducer macht ein helleres Bild (genau wie ein langbrennweitiges Okular) und gleichzeitig ein kleineres Bildfeld, sodass langbrennweitige Okulare (gerade in 2") nicht mehr vollständig ausgeleuchtet werden. Und beim Reducer musst du auf den Abstand achten.


    Ein Reducer macht allenfalls nur Sinn, wenn du auf 1,25" beschränkt bist – z.B. bei einem Bino-Ansatz, wenn du für niedrige Vergrößerungen ohne Glaswegkorrektor unterwegs bist.


    Monokular hat der Reducer keine Vorteile gegenüber langbrennweitigen Okularen. Und sehr langbrennweitige Okulare werden mit einem Reducer nicht mehr vollständig ausgeleuchtet – du hast ein helleres Bild, aber ein noch kleineres Bildfeld als durch die Okularsteckhülse ohnehin vorgegeben.


    Beste Grüße,

    Alex