Beiträge von Kerste im Thema „Neu an Bord und bitte um Entscheidungshilfe beim Kauf des ersten Teleskopes“

    Hallo Oskar,


    für visuelle Beobachtung sind alle Öffnungen unter 80 mm zu gering. Glaube mir das einfach mal.

    Dann habe ich also die letzten 30 Jahre alles falsch gemacht. Nie meine schönste M31 samt Spiralarmen am Ortsrand im 12x50-Fernglas gesehen. Nie den Nordamerika-Nebel im 16x70-Fernglas gesehen. Nie Doppelsterne im 70/900-Refraktor gesehen (oder gar im uralten Kosmos 68/900), oder M13 als Wattebausch zwischen den Sternen beobachtet. Nie Protuberanzen im 60mm-H-alpha-Teleskop gesehen, oder Sonnenflecken im 10x40-Fernglas. Nie den Tanz der Jupitermond gesehen, ohne die großen Geräte der örtlichen Sternwarte zu benutzen.


    Du solltest dich weniger von deinem EAA-Kamera-/Laptop-Display blenden lassen, sondern mal an einem dunkleren Standort durch's Okular schauen. Da langt schon der Dorfrand, müssen gar nicht die Hochalpen sein.


    Ich empfehle zwar auch jedem, die größte Öffnung zu nutzen, die er regelmäßig zu transportieren bereit ist, dass unter 80mm nichts geht, stimmt nicht mal in der Stadt. Auch wenn auch 80mm die Puste ausgehen, wenn man Details an Galaxien oder Kugelsternhaufen sehen will. Aber mit meinem ED80/600 und einem guten Weitwinkelokular ist selbst die Jagd nach den Messier-Galaxien teilweise unsportlich: Mit dem Leuchtpunktsucher die Gegend anpeilen, und bei 16x sehe ich die meisten deutlich. Nur halt nicht innerorts aus dem Wohnzimmerfenster.


    Für mich ist der 80/600 ziemlich ideal, weil er schon einiges an Vergrößerung liefert und immer noch transportabel ist. Ich würde nicht unbedingt weniger Öffnung wollen, aber dass es für weniger Öffnung nichts zu sehen gibt, stimmt einfach nicht.


    Beste Grüße,

    Alex