Beiträge von Henning81 im Thema „Eine schlechte Nacht bringt Erkenntnisse.“

    Hallo Stathis,


    Der Aha-Effekt kam damals einfach mit dem 36mm im Achter, wo M31 zum erstenmal richtig gefetzt hat. Vorher hatte ich immer eine unzureichende AP. Danach gabs plötzlich Staubbänder. Und die Galaxie erschien schräg und dynamisch im All schwebend, hat sich fast schon sanft gedreht vor meinem inneren Auge. Die Totale ist ästhetisch ansprechend für mich, aber ich bin ja schon aufgeklärt worden, dass der Sechzehner eher ein Vergrößerer als ein Panoramiker ist. Auch schon erwähnt, gucke ich mir damit eben kleinere Objekte an, im Ganzen. Ich bin doch mangels Besitzes nichtmal ein Verfechter von zum Beispiel Ultraweitwinkelokularen, wieso muss gerade ich denn jetzt erklären, dass die Übersichtsansicht schön ist? Objekte mit etwas All drumherum. Oder Sternhaufen im Ganzen. Ich gebe Dir allerdings recht, dass auch in großen Objekten Teilstrukturen wunderschön sein können. Und dann: Was weiss ich schon? Eine Nacht mit 16" habe ich mit Justage verbracht, die andere war bewölkt. Alles andere ist Erfahrung mit dem Achter.


    CS,

    Henning

    -kein 24", kein Nagler, Schuhe sowieso nicht

    Hallo Mario und Roland,


    Die Hyperions sahen für mich nicht so schlecht aus, aber in der Kürze und ohne Vergleiche ist diese Einschätzung sehr beschränkt. Die Idee mit dem Suchernewton ist sicher gut, meine Erfahrung ist auch, dass die Meinungen und Methoden hier im Forum mit Geld und Schweiss erarbeitet und ernstzunehmen sind. Und irgendwo muss eben die Bilddrehung von freiäugig zu Newton erfolgen. Dennoch, angesichts der vorhandenen Okulare und Sucher, ebenso wie der vorhandenen Filter, werde ich diese nun erstmal nutzen und hoffe, all das schränkt die Performance des 16ers nicht stärker ein als es der Himmel meistens tut. Ich kenne mich aber und setze die Empfehlungen sowieso in kürzerer Zeit um, als meinem Konto lieb ist. Es wird mal Zeit fürn Hochdruckgebiet.


    CS,

    Henning

    Hallo Roland und Holger,


    Dankedanke.

    Mit Schleiernebel im Ganzen meinte ich zumindest den westlichen Teil, also den Bogen.

    Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich den Sturmvogel im 36mm im Achter ohne Schwenk mit drin hatte.

    Zum Aufsuchen nutze ich einen Rigelumbau mit drei Ringen (Yeah!) und einen Winkelsucher 8x50

    aufrecht und seitenrichtig. Geht eigentlich ganz gut, sehen wir mal vom Irisnebel neulich ab.

    Der ES-OIII dient als UHC-Ersatz, weil er eben breiter ist. Hab noch einen recht harten Astronomik OIII leider in 1,25".

    Meine Okulare sind meist Hyperions, ich glaube, das geht erstmal. 24mm fehlt noch für optimale AP von 5,3mm.

    Ein fiktives 27mm hätte 6mm AP, noch "optimaler", aber man wird ja nicht jünger.

    Wie gesagt, mangels Gelegenheiten gibt es noch vieles praktisch herauszufinden.

    Ein Bild gibts bei nächster Gelegenheit. Es gibt schönere, aber die eigenen (Adoptiv-) Kinder sind ja immer am schönsten

    für einen selbst.


    CS,

    Henning

    Hallo Heiko,


    Ach, G1 (Mayall) hab ich doch auch schon mit dem Achter beobachtet. Spass beiseite, natürlich gebe ich Dir Recht und schränke meine Aussage etwas ein auf "unter anderem optimal das Gesichtsfeld ausfüllende Objekte". Am Beispiel des Zirrus finde ich ist einfach der Gesamtanblick so beeindruckend. In die Details lasse ich mich dann auch gerne mal reinfallen, und dann guck ich auch nochmal bei G1 und Freunden vorbei.

    Das meinte ich damit. Nun Objekte zu finden, die sich optimal im Gesichtsfeld darstellen, bei objektoptimierter Helligkeit/AP. Punkt Eins.

    Punkt Zwei ist die erweiterte Detailreichweite. Ich bemerke aber zunehmend einen Hang zu Punkt Eins und denke, dass ich bei Galaxien fündig werden könnte.


    CS,

    Henning

    Hallo Wolfgang,


    Ja, Reiner Vogels Seiten sind bekannt und inspirierend. Aber der hatte noch weitere Justagelinks. Danke.


    Hallo Walter,

    Danke.

    Das ist ein Eigenbau mit einem extra ausgesuchten Spiegel. Ich bin auch sehr glücklich über den Schritt. Damit bin ich aber nun auch am Ende allen Sinnvollens angelangt, wegen dem Seeing. Immerhin habe ich von meinem Geldbeutel aus alles getan, nun gibt es nur noch den Himmel und meine Justier- und Bedienkünste, die sich limitierend auswirken können. Ich merke aber bereits, dass auch der 8er wirklich seine Stärken hat. Letzte Nacht habe ich dann etwas frustriert die Ausrede gehabt, dass ja der Fangspiegel zugetaut war und habe mich dann verkrümelt. Vom Aufbauaufwand ist der 16er eigentlich nicht schlimmer. Aber die Betriebsabläufe dürften noch etwas runder werden.

    Die Perseiden fliegen ja noch ein paar Nächte, da hast Du nicht viel verpasst.

    CS,

    Henning

    Hallo Wolfgang,


    Danke für die Aufmunterung und die Aufklärung.

    Also bleibt der Zirrusnebel ein Objekt für den Achter und ich suche mir etwas ähnlich Spektakuläres für den 16er, passend für dessen Gesichtsfeld. So muss man es wohl machen und im Grunde war ja der Gedanke auch, Neues zu entdecken. Und einiges Alte etwas besser, namentlich Spiralarme noch deutlicher und HII-Knoten zu sehen.

    Zu der gestiegenen Größe kommt noch hinzu, dass dies mein erster Gitterrohrdobson ist, was für die Tauproblematik ursächlich ist.

    Aber, wie gesagt, der hat bereits eine Fangspiegelheizung, nur hab ich die für nicht nötig erachtet.



    Spannende Sache jedenfalls, holprig, aber aussichtsreich.


    CS,

    Henning

    Geschätzte Leserschaft,


    Manchmal muss man nehmen, was einem geboten wird.

    In der Perseidennacht vom 11. auf den 12. August folgte ich den Versprechern der Wetterdienste und baute erwartungsvoll meinen

    neuerworbenen 16" Gittergebrauch(t/s)rohrdobson im Garten auf. In einer vorherigen Nacht mit bedeutend weniger Wolken, dafür aber seeing-

    limitiert, hatte ich bereits gelernt, dass ich eigentlich noch garnicht am Stern kollimieren kann. Ich lernte viel in dieser Nacht, beobachtete

    wenig. Als Erkenntnis blieb: Viel Rumschrauben hilft nicht viel, sondern verstellt nur viel. Und: Der Hantelnebel ist sehr, sehr gross und hell,

    wennauch nicht zwingend detaillierter als im 8" Dobson, vorbehaltlich Seeing.


    Zurück zur Perseidennacht

    Diese immerhin enttäuschten nicht, freiäugig.

    Nun Concenterjustiert stand der Riese auf der nun zu kleinen Beobachtungsterasse (2x2m).

    Mein Plan war es, den Irisnebel, die Feuerradgalaxie und den Cirrusnebelkomplex zu beobachten und mit meinen Erfahrungen im Achtzöller

    zu vergleichen. Irisnebel wäre jedoch etwas Neues für mich. Ebenso hatte ich mir vorgenommen, mindestens eine der Novae zu sehen,

    am liebsten die im Schlangenträger.


    Okulare Unwissenheit und schwindender Durchblick

    Wolken in verschiedenen Höhenlagen sowie ziemlich viel Tau machten mir zu schaffen. Lange sass ich vor den Sternkarten und suchte nach

    Möglichkeiten. Irisnebel: Komplett Fehlanzeige. Eine Mischung aus vielleicht falscher Vergrößerung und wohl der falschen Suchstelle.

    Äussere Faktoren: Wolken, beginnende zutauende Optiken, die böse Sternkarte war auch schuld, im Klartext also fehlerhafte Objektwahl,

    fehlender Tauschutz (keine Taukappe am Sucher, Rigel fahrlässig unabgedeckt, Fangspiegelheizung nicht genutzt, obwohl der voll freiliegt, anders

    als am Achtzöller, der eine ca. 50cm lange Isomattentaukappe/Streulichtkappe hat). Ringnebel als Kalibrierobjekt für Vergrößerung und Selbstvertrauen. Andromedagalaxie, denn vielleicht hilft ja Größe und bekannte Lage, um das Ego wiederherzustellen. Nein, eine Andromedanacht war es ebenfalls nicht. Kurz davon geträumt, den Saturnnebel anzusteuern, nicht weit davon Saturn selbst. Panik, dass der Spiegel aus der Halterung kippt.

    Saturn immerhin war noch ein schöner Anblick. Die Ringteilung, zumindest an den Ringen vor Allhintergrund, die weisse Bauchbinde und der Planetenschatten auf den Ringen waren zu sehen. Der Ein- und Anblick der Objekte ist wirklich entspannter in der großen Optik. Leider kann ich nicht mehr so schön bequem sitzen bei der Beobachtung, Vieles ist noch unausgegoren. Etwas verwunderte mich, als ich den Zirrusnebelkomplex aufsuchte. Zunächst zeigte der sich äusserst zaghaft, ein Resultat von betautem Fangspiegel und Bewölkung. Als ich aber den ES OIII-Filter in den tollen Filterschieber schraubte und erstmals klick-klack zwischen Filter und freiem Blick wechseln konnte, war der Anblick schon echt beeindruckend. Etwas schmierig vielleicht, klar, bzw. getrübt, aber toll gross und hell immerhin. Frage an die Erfahrenen: Mit dem Baader Aspheric 36mm kann ich im f/6 Achtzöller eigentlich den ganzen Bogen sehen, im 16" f/4,5 sah ich aber nur vielleicht den halben Bogen. Ich war der Ansicht, ein weiteres Feld zu überblicken mit der f/4,5 Optik. Aber gilt da Brennweite absolut? 1200mm zu 1800mm? AP ist mit 8mm auch zu verschwenderisch, ich plane noch auf ein 24mm, was die Feldgröße aber auch nicht verbessert.

    Soweit erstmal, die Liste ist noch lang.


    CS,

    Henning