Beiträge von 03sec im Thema „M31 Andromeda-Galaxie“

    Hallo zusammen,

    Farbe in Astrofotos ist immer ein großes Problem. Ich kenne jemanden, der immer "echte" Farben in den Fotos verlangt, der misst die sogar nach. Fakt ist aber, dass "Farbe" keine physikalische Messgröße ist. Allerdings ist "Wellenlänge" eine. Und deshalb ist eben auch nicht alles frei "wählbar". Zumindest dann nicht, wenn wir uns an den tatsächlichen Wellenlängen orientieren. Im Zentrum der Galaxie gibt es viele alte und somit rötliche Sterne (also Sterne deren Wellenlänge bei "Rot" liegt). In den Außenbereichen gibt es jüngere Sterne, diese sind oft heiß und damit blau. (kürzere Wellenlänge). Die "Klumpen" in den Randgebieten sind Sternhaufen und Sternentstehungsgebiete, diese sind sehr jung und eben bläulich. Ich finde so etwas muss in einem Astrofoto seine Entsprechung finden. Man kann nicht sagen H-alpha hat den Rotwert xy aber irgendwie rot oder rötlich sollte es schon sein. So auch mit den anderen Farben. Es sei denn man definiert das Foto als Falschfarbenaufnahme. Hubble-Palette oder Bi-Color etc.

    Ein aus meiner Sicht wirklich frei wählbarer Parameter ist die Intensität einer Farbe. Ein Rot kann, wenn es blass, ist, rosa wirken, und wenn es gesättigt ist blutrot. Beides hat die selbe Farbe, nur eine andere Luminanzdichte.

    Mein persönliches Fazit ist: "sollte einigermaßen stimmen, kann man aber nicht festklopfen".

    Was die Katze sehen würde im Raumschiff weiß ich nicht. Ein Hund würde gar keine Farben sehen, ein Pferd kein Rot, dafür aber sehr viele Grüntöne und es kann polarisiertes Licht "sehen" bzw. unterscheiden. Eine Biene sieht Infrarot dafür aber kein Blau , usw. Nicht ein mal wir Menschen sehen alle die selben Farben. Mein Frau sagt grün mit einem Stich ins blaue. Ich sage eindeutig blau, evtl. ein bisschen wärmer.

    Ob wir überhaupt Farben sehen (in der Nacht / im Raumschiff vor Andromeda) hängt von der Lichtmenge ab, die wir empfangen. Es liegt also in der Fähigkeit unserer Organe ob wir Farben sehen oder nicht. Die Wellenlänge des ausgesandten Lichtes bleibt gleich, nur die Intensität des Lichtes bestimmt das. Was ist nun die "Wirklichkeit"? Das, was ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe oder das, was mein Messgerät ( Kamera) anzeigt? Eine philosophische Frage.

    Viele Grüße, ralf