Hallo Peter,
den genauen Ort eines Meteors kann man mit amateurmäßigen Mitteln wohl nicht bestimmen, aber man kann durchaus grob die Gegend abschätzen. Damit beschäftige ich mich.
GRAVES steht in Frankreich zwischen Besançon und Dijon und strahlt Richtung Süden. Damit detektiert man theoretisch nur Meteore, die südlich eines Breitengrades eintreffen, auf dem auch Zürich liegt. Die BRAMS Sender stehen weiter nördlich in Belgien bei Dourbes und Ieper, so dass Meteore wegen der räumlichen Trennung der Beams nicht gleichzeitig von beiden Sendern direkt erfasst werden.
Trotzdem besteht die Möglichkeit, dass Meteor-Echos auf beiden Frequenzen gleichzeitig empfangen werden können: Zum einen strahlt der GRAVES Sender etwas Leistung in Richtung Norden, Stichworte Rückkeule und Nebenkeule, zum anderen besteht die Möglichkeit, das langlebige Meteoroide durch beide Sendekeulen fliegen.
Ob es sich um ein GRAVES Haupt oder Nebenkeulensignal handelt, lässt sich an den Spektrogrammen abschätzen: Hauptkeulensignale aus Südfrankreich sind kräftig und weisen typische (Fourier)Glitches und Einbrüche auf, während die Rückkeulensignale schwächer und etwas glatter sind. Abgebildet sind (nach meiner Einschätzung) ein GRAVES Hauptkeulensignal aus (Süd)Frankreich und ein Meteor aus der Gegend zwischen GRAVES und BRAMS (Dourbes).
Viele Grüße,
Wilhelm