Beiträge von Kerste im Thema „DIY-Rockerbox für Celestron C14 - Kennt jemand einen guten Schreiner?“

    Hi!


    Sondergläser hat unseres gewiss nicht, das hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Als wir es vor drei JAhren oder so zum Kollimieren gegeben hatte, hieß es zumindest, dass damals schon die Prismenhalterung verbessert worden wäre.


    Ich würde nicht darauf wetten, dass die Preise wesentlich runtergehen, wenn wieder Ware verfügbar ist. Das dürfte noch ein, zwei Jahre dauern, bis alles wieder rund läuft, und ob die dann vielleicht wieder sinkenden Frachtkosten so schnell weitergegeben werden, weiß kein Mensch. Aber vielleicht kann man dann zumindest wieder am Preis feilschen, wenn überhaupt mal wieder Ware da ist....


    Wenn der Staub in den Objektiven ist, stört er höchtwahrscheinlich nicht – ein Newton oder Schmidt-Cassegrain hat mit der Fangspiegelhalterung einen viel größeren "Fleck" im Objektiv. Ggf. nachfragen, wie alt das Gerät ist, bzw. welche Version.


    Beste Grüße,

    Alex

    Hi!


    Ein älteres Exemplar vom Omegon haben wir im Verein, auch wenn ich selten damit beobachtet habe. Hier hatte ich mal was dazu geschrieben:

    https://forum.astronomie.de/th…erfahrungsbericht.288353/

    Aktuell arbeite ich daran, es mit einer Prismenschiene fest auszustatten, damit es auf unsre beiden Fernglasmontierungen passt. Zöllige Schrauben sind in der Post...


    Der Augenabstand ist einstellbar; ein Gerät für Höchstvergrößerungen ist es aber nicht (mag sein, dass moderne Exemplare besser sind – wir hatten auch ein paar Mal Probleme mit Doppelbildern; die aktuellen sollen eine bessere Mechanik haben).


    Sonnenfilter wie die Baader ASBF oder selbstgebaute aus Folie dürften kein Problem sein, habe ich aber nicht ausprobiert. Beim Einsatz als Gegengewicht würde ich ein 100mm Großfernglas nehmen :) Freihändig ist ein Fernglas mit Schrägeinblick nichts; für mich ist gerade noch ein 12x70 freihändig machbar; normalerweise ist bei 10x Schluss. Und Peilen mit Schrägeinblick ist nicht trivial, da ist ein Leuchtpunktsucher Gold wert.


    Bei der Vogelbeobachtung dürfte das Hauptproblem sein, die Viecher bei 20x zu finden. Ob's bei 40x schon Farbsäume gibt, weiß ich nicht mehr. Einzelokularfokussierung hält bei der Naturbeobachtung gerne mal auf, aber das haben beide Ferngläser.


    Dieses Jahr soll noch ein stabileres Stativ mit Kurbelsäule zur Höhenverstellung kommen, dann wird es hoffentlich mehr eingesetzt. Das aktuelle Berlebach Report ist etwas unterdimensioniert.


    Einen Vergleich mit dem APM habe ich nicht.


    Beste Grüße,

    Alex

    Hi!


    Wenn ich das richtig sehe, bringt dir das Prisma einen 45°-Einblick statt des üblichen 90°-Einblicks, aber das Bild steht weiterhin auf dem Kopf (wie bei der Beobachtung ohne Zenitspiegel/prisma). Sonst hat es keine Vorteile; bei Astro-Beobachtungen im Zenit schaust du somit von unten in das Teleskop.


    Ein Okular ist im Prinzip eine Lupe, die das Bild vergrößert, das ein Teleskop in der Bildebene projiziert. Du kannst auch eine Mattscheibe hinter das Teleskop halten und siehst zum Beispiel den Mond, oder du nimmst einen Kamerasensor – selbes Prinzip.


    Wenn du ein Okular nimmst und dessen Bildebene – die Feldblende – dahin bringst, wo das Bild ist, siehst du es mit dem Auge im Okular vergrößert. Die Feldblende begrenzt dabei den Bildausschnitt, je größer sie ist, desto mehr vom Himmel siehst du im Okular.


    Dabei begrenzt nicht nur die Feldblende das maximale Bild, sondern auch der Durchmesser der Steckhülse begrenzt die maximale Größe der Feldblende. In ein 1 1/4" Okular passt maximal ein ca. 26mm großes Bild, je nachdem, wie massiv die Steckhülse ist (Das 1 1/4" Filtergewinde ist M28,5). Damit liefert dir ein 32mm 1 1/4" Okular das größte wahre Bildfeld. Ein 40mm Okular liefert ein helleres Bild, zeigt aber den selben Himmelsausschnitt - er wird nur weniger stark vergrößert und ist daher heller.


    Ein 2"-Okular hat einen größeren Durchmesser und zeigt daher mehr vom Himmel: Sein Innendurchmesser (und damit die größte Feldblende) liegt bei etwa 45mm (das Filtergewinde ist M48 und braucht auch etwas Material). Damit hast du bei gleicher Vergrößerung ein größeres Bildfeld und siehst z.B. mehr Mondkrater oder auch die Sterne rund um einen Sternhaufen, außerdem findest du Objekte leichter. Gerade bei dem fast 4m Brennweite vom C14 lohnt sich das.


    Für Brennweiten unter rund 30mm lohnt sich 2" nicht, bzw. es ist nur noch eine rein mechanische Adaption, weil überschaubare Bildfeld kleiner als 26mm ist, auch mit Ultraweitwinkelokularen mit großem Gesichtsfeld.


    Die Bildhelligkeit hängt rein von der Austrittspupille ab und ergibt sich aus Teleskopöffnung durch Vergrößerung, unabhängig vom Gesichtsfeld. Je höher du vergrößerst, desto dunkler wird das Bild (Mikroskopokulare geben die Vergrößerung an; Teleskopokulare die Brennweite, weil Teleskope eine größere Bandbreite an Brennweiten haben als Mikroskope).


    Das Eigengesichtsfeld eines Okulars beeinflusst ebenfalls den überschaubaren Himmel: Bei gleicher Vergrößerung zeigt ein einfaches Okular mit 30-40° Gesichtsfeld nur einen winzigen Bildausschnitt, bei 68-80° stört der Bildrand nicht mehr, und bei 100° ist er völlig unsichtbar.


    Auf https://www.sternfreunde-muenster.de/orechner.php kannst du da mal rumspielen; das Hyperion Zoom hat bei 24mm ein kleineres Eigengesichtsfeld als bei 8mm; ab 20mm emfinde ich es als Weitwinkel.


    Von daher lohnen sich 2" für den Überblick auf jeden Fall; das MaxBright-Bino kann 1,25"-Okulare ausreizen, und einfache Bino sind für Planeten eine feine Sache, weil die eh immer klein sind und bei weitem nicht bildfüllend – im Gegensatz zum Mond :) Ein Bino kannst du aber auch an einen 2"-Spiegel anschließen; Fokussierweg ist beim C14 kein Problem.


    Aber frag doch mal nach dem vorhandenen Zubehör: Dem aktuellen C14 liegt ein 2"-Spiegel mit 1,25"-Reduzierung und (dämlicherweise) ein 40mm-Okular mit 1,25" Steckdurchmesser bei; beim besseren EdgeHD liegt ein 2"-Okular bei.Da wäre ein 1,25"-Spiegel/Prisma kein Fortschritt. Als wir das C14 im Verein gekauft hatten, war soweit ich weiß gar kein Zubehör dabei.


    Viel Theorie, die sich beliebig verkomplizieren lässt. Beim Durchschauen durch verschiedene Okulare wird sie klarer – der Okularrechner der Sternfreunde Münster gibt aber immerhin einen Eindruck davon.


    Beste Grüße,

    Alex


    Noch ein Nachtrag: Von Haus aus hat das C14 ein SC-Gewinde als Anschluss. Je nach Baujahr wird die 2"-Klemmung über den mitgelieferten 2"-Zenitspiegel realisiert, oder über eine 2"-Klemme. Oder du musst die 2"-Klemmung nachrüsten, falls beides fehlt: Dann brauchst du idealerweise eine Clicklock-Klemme von Baader, eine der beiden:

    #2956220 SC / HD (2")-Clicklock (5" SC, 6" SC/HD, 8" SC/HD and 9¼" SC) oder #2956233 SCL (3,3")-ClickLock (9¼" HD, 11" SC/HD and 14" SC/HD).

    Das C14 hat 2" und 3,3" SC-Gewinde, da passen beide; sinnvoll ist die 3,3".

    Hi!


    Das wo man reinschaut sind Okulare, das wo das Licht reinkommt Objektive (bzw. Teleskope) :)


    Das aktuelle Clickstop-Zoom hatte ich mal an einem Großfernglas getestet, da hatte es gut funktioniert. Bei der langen BRennweite vom C14 sind die Ansprüche natürlich anders, aber ich hoffe, das funktioniert auch.


    Achte bei den Binos auch auf die Öffnung – günstigere Binos haben noch weniger freie Öffnung und leuchten teils nur Okulare bis ca. 22mm Brennweite aus. Dann kannst du Okulare mit 32mm Brennweite nicht mehr wirklich ausnutzen, weil das Bino das Bildfeld vignettiert. Das Omegon hat 17mm freie Öffnung, das Baader Maxbright II 25,5mm – letzteres langt auch für 32mm-Okulare. Das Omegon wäre nur was für Planeten, wo du wenig Bildfeld brauchst.


    Ein Prisma hat ein besseres Bild als ein Amici und ist günstiger herzustellen, dafür spiegelt es das Bild halt nur in einer Achse. Ich weiß grad nicht, ob das Bild dann seitenverkehrt oder auf dem Kopf ist, googel mal nach Bildorientierung, Teleskop und Spiegel.


    Mit dem Hyperion Zoom-Okular bist du bei 160x-490x, da dürfte ein billiges Amici versagen. Pentaprismen hatte ich noch keine im Einsatz. Das Bild steht beim Pentaprisma halt wohl auf dem Kopf.


    Beste Grüße,

    Alex

    Hi!


    Als Übersichtsokular wäre mein Vorschlag das Baader 36mm Hyperion Aspheric. Das hat den Vorteil, dass es auch eine 1,25"-Steckhülse im Lieferumfang hat, zusätzlich zur 2"-Steckhülse. Damit hat es zwar ein kleineres Gesichtsfeld als in der 2"-Konfiguration, kann aber auch am Bino eingesetzt werden. Ich gehe mal davon aus, dass du ein gängiges 1,25"-Bino kaufst. Ein 2"-Bino kenne ich nur von Siebert Optics und ist sogar unter normalen Bedingungen schlecht lieferbar, wenn nicht alle Lieferketten zusammengebrochen sind...


    Achtung bei Amici-Prismen: Die sind meist nur für terrestrische Vergrößerungen ausgelegt, also 60-80x. Mit einem 36mm-Okular startest du am C14 bei 108x, auch mit 40mm bist du bei 98x. Das Baader ist nicht nur wegen der Vergütung so teuer, sondern auch wegen der Astro-Tauglichkeit...


    Die Änderungen in der Vergrößerung beim Einsatz von 1,25", 2" oder Amici sind nicht so dramatisch, dass du dir deshalb Sorgen machen musst. Ob du mit 150x oder 160x beobachtest, macht keinen großen Unterschied. Aber intern wird nichts korrigiert.


    Beste Grüße,

    Alex

    Hallo Peter,


    Holger Ausführungen habe ich fast nichts hinzuzufügen. Encoder funktionieren wunderbar zum Auffinden von Objekten, der einzige NAchteil ist, dass man die Refernzsterne neu einstellen muss, wenn man gegen das Stativ kommt und es verstellt – aber ein C14 hat genug Masse, dass das kein Problem ist. Das StarSense Explorer System von Celestron ist da noch einfacher, weil es die Referenzsterne selber über die Handy-Kamera sucht. Nachteil: Man hat dann ein Einsteigerteleskop zum Entsorgen, weil es die Kamerahalterung plus App nicht einzeln gibt...


    Bis 200x ist händisch nachführen kein Problem, mehr geht auch, wenn die Mechanik stimmt - was ich der Ayo zutraue. Evtl. ist ein längerer Hebel hilfreich, falls du Probleme haben solltest – dann kannst du feinfühliger arbeiten. Ich konnte die ISS mit dem Sucher von unserem C14 immerhin so gut nachführen, dass ich sie ein paar mal mit der DSLR am C14 erwischt hatte. Geht also.


    Solange du keine Encoder hast: Besorg dir einen Telrad Leuchtpunktsucher und ein gutes 2" Übersichtsokular zum Objekte finden.


    Viel Spaß,

    Alex

    Hallo Peter,


    das ist der Reducer von Celestron, ja. Dem ist es wie allen anderen Reducern auch egal, ob das Bild dann auf einem Kamerasensor oder in einem Okular landet. Der Bildkreisist wie gesagt relativ klein, sodass es sich visuell nur lohnt, wenn du auf 1,25" beschränkt bist (z.B. mit einem Bino-Ansatz). Sonst sind 2" sinnvoller.


    Ohne Nachführung hast du bei einer Planetenkamera das Problem, dass das Bildfeld winzig ist. Du solltest auf alle Fälle ein Okular auf die selbe Fokusebene wie die Kamera bringen - wenn das Bild zu unscharf ist, siehst du nicht mal, ob du den Planet überhaupt auf dem Kamerasensor hast. Die komfortable Alternative ist ein Klappspiegel, um zwischen Kamera und Okular umzuschalten, ohne umbauen zu müssen.


    Encoder lesen zuerst einmal nur die Position aus. Wie haben im Verein ein Großfernglas mit Encodern und Nexus-Steuerung: Drei Referenzsterne einstellen, dann weiß die Steuerung, wohin das Teleskop zeigt. Dann kann dir der Computer sagen, wie weit du bis zum nächsten Zielobjekt schwenken musst. Aber Encoder alleine machen keinerlei Nachführung, das musst du selbst machen – das ist also Push-To statt Go-To.


    Eine azimutale Montierung benötigt zwei Motoren (für jede Achse einer), um Objekte zu verfolgen.


    Und es gibt auch reine Nachführmotoren ohne Goto; heute ist die Computersteuerung nur so billig geworden, dass sie meist dabei ist. Aber ohne Motor geht nichts.


    Und die ganz teuen Montierungen haben Goto und Absolut-Encoder, so können sie mechanische Nachführungenauigkeiten ausgleichen, und du kannst sie manuell evrschieben, ohne dass die Referenzsterne verloren gehen.


    So wie ich das lese, hat die Ayo keine Motoren, du musst also händisch nachführen.


    Beste Grüße,

    Alex

    Hi!


    Vergiss Reducer für visuell – die reduzieren auch das Bildfeld, damit hast du zwar ein helleres Bild und weniger Vergrößerung, siehst aber keinen größeren Bildausschnitt. Die Begrenzung ist immer noch die 2" Steckhülse. Das lohnt sich nur, wenn du 1,25"-Okulare verwenden wolltest, oder eine Kamera mit kleinem Sensor. Wenn du ein kleines Okular-Gesichtsfeld und ein helleres Bild willst, nimm lieber ein langbrennweitiges 2"-Okular wie das 56mm Omni, das 56mm Omegon. Der günstige Reducer war wohl der Universal Alan Gee – der ist aber für Binokulare mit 1,25"-Okularen gedacht.


    Zum Handling vom C14: Das setze ich auch nicht mehr freiwillig alleine auf eine Montierung. Aber ich empfehle immer wieder gerne dieses Video:

    c14 is a small scope (Part II - Smart Easy Way for Girly Men). Das Teleskop auf einen Stuhl stellen und die Montierung ranfahren.


    Wohnzimmerbeobachtung macht keinen Sinn, solange du nicht Dach und Wände entfernst :) Balkon kann mit dem C14 klappen, muss aber stabil sein. Knapp 4m BRennweite und rund 100x Minimalvergrößerung, wenn du keine Okular mit Tunnelblick willst, sind halt schon ein Wort.


    Beste GRüße,

    Alex