Beiträge von TGM im Thema „Frage zur Größe und Wirkung der Obstruktion“

    Hallo Gerhard,


    ja, so ist es, bei Normalsichtigen nimmt das Auflösungsvermögen des Auges von großen Pupillendurchmessern bis etwa 2 mm zu und dann, wenn die Pupille weiter geschlossen wird - oder was äquivalent ist nur noch eine Teil der Pupillle ausgeleuchtet wird - durch Beugung wieder ab. Das ist ganz analog zu dem Objektiv einer Kamera das sich leicht abblenden lässt.


    beste Grüße


    Thomas

    Hallo zusammen,



    ich denke es sind zwei verschiedene Aspekte die man von einander trennen muss:


    1. Den Kontrastverlust wenn die Iris das vom Teleskop gelieferten Lichtbündel beschneidet, tunlichst
    vermeidet man dies (Graufilter?) .


    2. Irritationen bei der Beobachtung


    Der erste ist denke ich klar, das lässt sich berechnen, der Kontrastverlust ist meist nicht sehr auffällig .


    Den zweiten Punkt kann man an Hand eines extremen, sicherlilch in der Praxis etwas sinnlosen Beispiels analysieren, eine F/2 Optik mit 30% Obstruktion kombiniert mit einem 40 mm Okular, da beträgt die Austrittspupille 20 mm, der dunkle Bereich im Zentrum dann 6 mm. Wenn man mittig durch das Teleskop schaut und das Auge im korrekten Abstand platziert , d.h. in der Ebene in der das Okular das Objektiv abbildet, sieht man auf der Achse gar nichts, blickt man nun zum Gesichtsfeldrand (man bewegt den Kopf nicht, nur der Augapfel dreht sich!) wandert die Pupille in den Teil des Strahlenbündels der nicht von der Obstruktion betroffen ist. Vom der dunklen Bildmitte zum Gesichtsfeldrand hin wird das Bild also immer heller, Wenn man auf verschiedene Stellen im Gesichtsfeld blickt sieht man einen diffusen dunklen Schatten umhherwandern selbst wenn man den Kopf still hält. Das ist reine Geometrie bedingt durch den Aufbau des Auges und unabhängig von Beugung, durch die Beugung wird dann auch die Qualität schlechter.


    Wenn man das Auge aus der Achse seitlich entfernt sieht man in der Bildmitte ein helles Bild, in diesem Extrembeispiel so gut wie in einem Teleskop ohne Obstruktion und der dunkle, eher kreisförmige Bereich wandert Richtung Gesichtsfeldrand. Dies gilt allerdings nur wenn sich das Auge in der korrekten Distanz vom Okular befindet und das Okular optisch perfekt
    ist, also das extreme Strahlenbündel ohne Abbildungsfehler verarbeiten kann. In einem realen weniger extremen Fall treten analoge Effekte auf nur weniger ausgeprägt und davon abhängig ob und wie stark das Strahlenbündel bei hellen Objekten beschnitten wird. Die optimale Einblickposition für das Auge wird dann schwieriger zu finden, vor allem verglichen mit einem Teleskop ohne Obstruktion.



    Beste Grüße


    Thomas

    Hallo Gerhard,


    ich möchte zu deiner Eingangsfrage direkt zurück kommen, ( sorry, ich habe nicht den ganzen Thread durchgelesen, doch da immer noch disklutiert wird gebe ich mal meinen Senf dazu auch wenn vielleicht einige Aspekte schon geklärt sind).


    Die erste Frage, ich halte deinen Punkt, dass die effektive Obstruktion von dem Durchmesser der Augenpupille abhängt und deine Rechnung mit den 33 % für korrekt, allerdings nutzt man in dem Beispiel nur 75% des Durchmessers des 10 " Spiegels. Kontrast und das Auflösungsvermögen sinken hierdurch, wenn die Obstruktion klein ist dominert klar der Effekt der reduzierten Öffnung.


    Zweitens, das Auge ist bei großem Pupillendurchmesser nicht beugungsbegrenzt, man wird in dem o.g. Beispiel im Bild vermutlich kaum etwas merken. Weil es nicht beugugsbegrenzt ist, bringt es auch nichts dies durch eine Blende direkt vorm Auge simulieren zu wollen. Letzeres scheint mir auch kaum möglich, denn die Blende müsste direkt in der Ebene der Pupille liegen, was selbst mit einer entsprechenden Kontaktlinse kaum zu bewerkstelligen ist, das Auge bewegt sich. Und wenn man eine Blende wie du schreibst als störend wahrnimmt, dann liegt sie zu weit vor der Ebene, als dass man selbst bei einem perfekten Auge aus dieser Simulation etwas lernen könnte, man befindet sich dann im Übergang von Fernfeld- zu Nahfeldbeugung.


    beste Grüße


    Thomas