Beiträge von stefan-h im Thema „Frage zur Größe und Wirkung der Obstruktion“

    Hallo Dieter,

    ich lese hier begeistert mit. Könnte jemand "Obstruktion" kurz in einfachen Worten erklären?

    Ergänzend zur Antwort von Gerd: alles, was sich in der Öffnung des Telekops befindet, gehört zur Obstruktion. Also nicht nur der FS, auch die z.B. beim Newton vorhandenen Haltestreben.



    Servus Andreas,

    ... kann also nichts an der Öffnung oder der vom Teleskop gelieferten Lichtsammelleistung ändern.

    siehst du, wo die Argumentation hakt?

    Wo hakt es denn da an der Argumentation? Was hat in dem Fall Lichtsammelleistung mit Auflösung zu tun?


    Wenn die AP deutlich größer als die Pupille ist, geht ein Teil des gesammelten Lichts nicht ins Auge. Ist die AP kleiner als die Pupille, wird das Bild dunkler, da nur ein Teil der im Auge vorhandenen Rezeptoren genutzt werden. Nur wenn die AP gleich groß der Pupille ist, nutzt unser Auge tatsächlich 100% des aus dem Okular austretenden Lichts (entspricht nicht 100% des tatsächlich gesammelten Lichts). Und zwar unabhängig davon, ob die nachts z.B. AP 6mm oder z.B. am Tag nur 3mm groß ist. Wobei das korrekt betrachtet nur für flächige Objekte gilt.


    Wie kommst du bei deiner obigen Rechnung auf 7,5" statt 10", wenn die AP 4mm und die Pupille 3mm groß sind? Lt. http://www.brayebrookobservato…/EVOLUTIONofEYEPIECES.pdf kommen bei diesem Fall tatsächlich aber nur noch 61,35% des gesammelten Lichts ins Auge und das würde dem Lichtsammelvermögen einer Öffnung von 6,16" entsprechen.


    Gruß Stefan

    Hi Andreas,

    Die Iris im Auge wird zur optisch bestimmenden Blende. Das ist nicht mehr die Eintrittsöffnung

    Das Auge mit seiner Iris ist nicht Bestandteil des Teleskops und die Größe der Iris hat damit keinen Einfluss auf dieses, kann also nichts an der Öffnung oder der vom Teleskop gelieferten Auflösung ändern.

    Die Augenpupille beschneidet die Randstrahlen, welche eben die Auflösung ausmachen

    Wäre das so, dann würde ein über den Tubus in den Randbereich gehaltenes Objekt keinerlei Auswirkung an der Abbildung verursachen. Das ist aber der Fall, halt deine Hand etwas über den Tubusrand und bewege sie hin und her. Du siehst die Hand oder die Finger nicht als scharfes Abbild, aber die dadurch tatsächlich hervorgerufene Abschattung. Nach deiner Theorie wäre das unmöglich, da im Bereich größer 7,5" die Randstrahlen nicht mehr zum Bild beitragen.


    Gruß

    Stefan

    Hi Andreas,

    Wesentlicher ist eine "effektive" Öffnung von nur noch 7.5 Zoll und damit eine Reduktion der Auflösung.

    Das stimmt doch so nicht. Die Öffnung des Teleskops ändert sich nicht und damit auch nicht die erreichbare Auflösung. Was sich ändert, ist die Menge des eingesammelten Lichts, die tatsächlich ins Auge gelangt. Für den beschriebenen Fall mit einer AP von 1mm und eine Augenpupille von 3mm verliert man an Licht und hat dadurch eine dunklere Abbildung. Bezüglich der Auflösung liegt man mit einer AP von 1mm dagegen nahezu ideal und erreicht damit weitgehend die maximal mögliche Auflösung bzw. Erkennbarkeit von Details.

    Man kann die volle Auflösung eines Teleskops erst bei ca.1mm AP ausnutzen.

    Schreibst du ja selbst so. Ob die Pupille deines Auges dabei 6mm oder 3mm oder 1mm groß ist, ändert nichts daran.


    Gruß Stefan