Beiträge von AQR66 im Thema „DIY: Apodisationsmaßnahmen an Fangspiegelarmen“

    Hallo Reinhold,

    Es müsste ein Material sein, was verwindungssteif ist, sich gut aufrauhen und schwärzen lässt.

    Bei gleicher Geometrie ist das E-Modul maßgeblich. Stahl ist grob doppelt so steif wie Kupfer oder Messing.

    Bei Biegung hängt die Steifigkeit weiterhin vom Flächenträgheitsmoment ab. Bei einfachen rechteckigen Querschnitten skaliert das mit der dritten Potenz des Maßes, das in Richtung der Biegung orientiert ist.

    Ein Messing- oder Kupferblech muss also grob 2^(1/3) mal so dick ein wie ein Stahlblech, um die gleiche Biegesteifigkeit aufzuweisen. Also z.B. 1,25mm statt 1mm.


    Aufrauhen ist bei keinem der Werstoffe ein Problem. Sehr effektiv ist Läppen mit SiC K80. Der Abtrag ist gering. Das Korn drückt sich bei viel Druck mehr ein. Das "Gegegenstück" sollte moglichst hart sein. Z.B. Granit, Glas oder noch besser ein Stück Verschleßschutzkeramik.

    Wenn beide Seiten gleich bearbeitet werden, bleibt (bzw. wird) das auch (wieder) gerade. Anonsten buckelt die stärker bearbeitete Seite durch die eingebrachten Druckspannungen.


    Lack sehe ich nicht als Problem. Ich habe Schultafellack verwendet. Der Dickenzuwachs durch den sehr sparsam tupfend augetragenen Lack ist deutlich unter 1/10mm geblieben. (gemessen 6/100mm)


    CS

    Harold

    Moin,


    gebogene Spinnen müssen imho keinesfalls fett ausfallen.

    Dass das in der Regel so (oder wenig steif) zu sehen ist, liegt an den großen, ausladenden Bögen.

    Es sagt aber meines Wissens niemand, wieviele Bögen es sein dürfen. Je höher die Anzahl der Bögen in einem Spinnenarm, um so flacher werden sie und somit steifer. Das verhält sich dann nicht mehr grundlegend anders, als ein normaler, gerader Spinnenarm.

    Ich weiß nicht, ob das heute noch angeboten wird. Früher gab es jedenfalls mal gewellte Fahrrad-Messerspeichen. Da ist/war sicher der Kurvenverlauf nicht so "schön". Aber das Prinzip passt. "Schön" wären sauber aneinander gereihte Bögen mit einem eingeschlossenen Winkel von je 90° (bei 4-Arm-Spinne).

    Wenn man Lust hat, kann man auch ausrechnen oder messen, wie die Bögen bei Einbau-Spannung auffedern und den Bogenwinkel entsprechend ein wenig vergrößern.

    Die effektive Länge der Spinnenarme wird etwas mehr als 10% (PI/4*SQRT(2)) größer. wahrscheinlich muss die Spinne auch etwas dicker sein. Von "Folien" halte ich ohnehin nichts. Die verdrehen sich zu leicht, wodurch der vermeintliche Vorteil schnell dahin ist. Der Zuwachs an störender Fläche sollte trotzdem überschaubar bleiben. Nicht mehr als vielleicht 30%.

    Das sollte sich als CFK-Teil laminieren lassen. Erst einfach flaches Laminat. Da Abreißfolie drauf und zum aushärten zwischen leiterartig angereihte, versetzte Rundstäbe spannen. Bei sauber eingestellter Laminatdicke sollte so ein ziemlich exakter Wellenverlauf möglich sein.


    So werde ich es jedenfalls versuchen, falls ich mal an meiner Baustelle weitermache ...


    CS

    Harold