Mann sollte das Blech auf alle Fälle verwindungstabiel mit zwei Schrauben am Tubus befestigen, zwei Schrauben anlöten, oder abwinken und ein 3mm blechstreifen mit Gewinde zum spannen
Hallo Frank,
Eine solche Spannbefestigung in einem zylinderförmigen und vergleichsweise dünnen Rohr wird unseren Anforderungen eigentlich nicht gerecht und verleitet nur zu dem intuitiven Vorgehen, die Außenmuttern soweit fest zu donnern, dass der Tubus gerade noch nicht eindellt.
Hallo zusammen,
Ginge man zu einem Maschinenbauer und bäte ihn um eine Tragwerkkonstruktion, die im Querschnitt (wegen der Spikes) nicht mehr als soundsoviel Prozent Fläche beanspruchen darf, dessen Spiegel nicht ins Schwingen kommen darf, der sich bei Teleskoplageänderung …. und so weiter, in ein vorhandenes Rohr eingebaut können werden soll … dann käme vermutlich alles Mögliche bei raus, nur nicht der Halter, der in den Tubus gespannt wird.
Ein Beispiel:
Die Spinne stammt aus einem der üblichen 150/750 - 1400. Ich habe sie entlackt, um sie schlanker und maßhaltiger aussehen zu lassen. Das Tubusende sitzt innen im Ring. Solche Fangspiegelträger werden auch käuflich angeboten. Ich bewerte die Machart als eine grundsätzlich solide Konstruktion.
Stellen wir uns kurz vor, der Ring säße nicht am Ende, sondern im Tubus eingeschoben . Eine spannungsfreie Konstruktion. Der Ring würde gleichzeitig den Tubus versteifen.
In dem Fall sind die Tragarme leider nicht blechartig ausgeführt, bei den großen am Markt allerdings schon. Das Konstrukt ist aus Aludruckguss und nichts steht unter Spannung.
Nun ist Aludruckguss individuell in Einzelfertigung recht teuer und uns in unseren großen und kleinen Werkstätten eher nicht so zugänglich. Aber man könnte einen Ring mit T-förmigen Querschnitt nehmen und Bleche und Halter einlöten oder einkleben (die aus Wolfram ).
Auch hier wieder, wen die Spikes stören, klemmt Apodisationsschablonen auf. Wen nicht, hat einen enormen Steifigkeitsgewinn für Tubus und Tragwerk.
Dieser Machart haftet der grundsätzliche Nachteil an, dass der Spiegelschwerpunkt nicht im Tragwerkmittelpunkt sitzt. Damit handelt man sich eine gewisse Schwingungs- und Verbiegeanfälligkeit ein, die man wiederum konstruktiv neu in Griff bekommen müßte.
Ein weiteres Beispiel. Diesen Fangspiegel hatte ich nebst Halter und Schiebefokussierer und Hauptspiegel vor zwanzig Jahren oder so gekauft. Historisch, müsste so aus den Sechzigern stammen, in Zieglers Buch „Das Fernrohr für Jedermann“ ist der Schiebefokussierer abgebildet. Stammt aus einem 150/1200.
Stellen wir uns auch hier folgendes kurz vor. Die Spiegel säße mittig im Tragwerkmittelpunkt. Ideal. Die beiden Tragbleche sind sinnvoll gestaltet. Allerdings sind die Bleche tubusradial nicht so widerstandsfähig wie axial. Das lässt sich durch Einfügen zweier gekreuzter Stäbe sehr gut vermeiden.
Eine solche Spiegelfassung liesse sich auch gut im Mittelpunkt einer Dreiarm- oder Vierarmspinne integrieren.
Will sagen, wenn wir uns auf neue Werkstoffe (z.B. Wolfram) und Methoden (z.B. Kleben) einlassen, lassen sich aufwandsarm verwindungsteife und spikesarme Tragwerke für Fangspiegel konstruieren und herstellen.
Viele Grüße, Reinhold